Skip to main content

Als Wacker noch kein Mythos war (5)

Diese Berichte wurden aus den originalen Abschriften zu den diversen Wochen- und Monatsversammlungen des FC Wacker Innsbruck, sowie aus den damals herausgegebenen „Wacker-Nachrichten, Schriftverkehr und ähnlichem erstellt. Politisch ist Tirol durch die Franzosen besetzt, der Reiseverkehr innerhalb Österreichs und vor allem ins angrenzende Ausland umständlich.

Probleme und Problemchen im Herbst 1947

Da sich in letzter Zeit einige Problemfälle angehäuft hatten wurden in der Ausschusssitzung vom 9.9.1947 vorwiegend diese Themen behandelt. Anwesend waren Ottlyk, Sentobe, Steiner, Didl Willi, Busarello und Pervulesko.

Fall 1): Proxauf – Er hat sich zuletzt um die Verbandsangelegenheiten nicht mehr gekümmert und auch nicht mitgeteilt, dass er diesen Posten nicht mehr machen kann oder will. Ottlyk sprach ganz offen seine Meinung aus, dass die Sache damals begonnen hatte, als Proxauf vor die Wahl gestellt wurde, entweder nach Pratteln (Südtirol) oder nach Mentziken (Schweiz) zu fahren. Es war damals beschlossen worden, dass von den Funktionären jeder nur eine Reise machen kann, entweder dahin oder dorthin, keinesfalls aber beide Fahrten, es sei denn er ist Spieler. Nach längerer Diskussion wurde beschlossen Proxauf eine Woche Zeit zu geben sich darüber zu äußern wieso er die Tätigkeit als Verbandsvertreter des Vereins nicht mehr erledige.

Fall 2): Purker – Dieses Problem lag den Ausschussmitgliedern schon lange am Herzen, denn Kassengebahrung ist etwas sehr wichtiges im Vereinsleben. Nach dem Nennen einiger Beispiele wurde auch hier beschlossen. Purker mit einem Brief zu ersuchen, seine Gründe für seine oberflächliche Funktionärsarbeit darzulegen. Dabei kam auch gleich noch zur Sprache dass beim letzten Meisterschaftsspiel am Sonntag in Landeck, er als Tormann und Kapitän seine Mannschaft im Stich gelassen hat und einfach weggegangen ist.

Fall 3): Pedross – Nach einigen Unstimmigkeiten in der Mannschaft, zum Teil durch Gruppenbildung hat er sich hinreißen lassen einfach bei einem anderen Verein mitzuspielen und hat dem Wacker seine Sachen retourniert und um die Freigabe gebeten. Da er seine Arbeitsstelle bei Linser aber nur erhalten hat da er beim Wacker spielte muss man mit Linser reden. Wenn er dort gekündigt wird, dann bekommt er die Freigabe.

Fall 4): Krieglstein – Die Sache mit dem abhanden gekommenen Fußball ist noch nicht geklärt. Da man bekanntlich beide Seiten hören muss wird Krieglstein zur nächsten Ausschußsitzung eingeladen um sich zu rechtfertigen.

Fall 5): Luh – Es wurde beschlossen, Luh zu schreiben, dass er die 50,– Schilling die er dem Verein von der letzten Schweizerfahrt nach Zürich noch schuldet, ehestens bezahlen muss. Desgleichen hat er noch geliehenes Geld von Kameraden zurückzugeben.
Bei dem Thema warf Sentobe gleich ein, dass eine Schweizerfahrt mit 2 Mannschaften, so wie geplant, der Finanzgebahrung Wackers schadet und es ein Defizit gibt. Wacker wäre der erste Verein der dies so machen würde. Es sollen nur 18 Mann fahren, verstärkt mit guten Reservespielern.

Zum Abschluss der Sitzung kam noch zur Sprache dass sich beim Training am Beselepark letzten Freitag wieder eine Reiberei zwischen Vereinskameraden ereignet hat. Dieser Vorfall gab dem Vorstand den Anlass die Funktionäre aufmerksam zu machen moralisch auf Autorität hinzuweisen. Es geht nicht an, dass man den Verein, der in einer schweren Krise steckt, dadurch noch untergräbt.

Avatar photo

Autor: admin

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content