Als Wacker noch kein Mythos war (7)
Diese Berichte wurden aus den originalen Abschriften zu den diversen Wochen- und Monatsversammlungen des FC Wacker Innsbruck, sowie aus den damals herausgegebenen „Wacker-Nachrichten, Schriftverkehr und ähnlichem erstellt. Politisch ist Tirol durch die Franzosen besetzt, der Reiseverkehr innerhalb Österreichs und vor allem ins angrenzende Ausland umständlich.
Aufregung um Schiris und die Jugend
In der Ausschusssitzung vom 28.10.1947 wurde Vrecar Hans vorgestellt. Den Mitgliedern wurde mitgeteilt, dass geplant ist neben der Spielmitwirkung bei uns ihm die Trainerstelle zu geben und dies vertraglich festzuhalten. Damit waren alle einverstanden und man einigte sich auf die Summe von 200,– Schilling im Monat. Vrecar kam etwas verspätet zur Sitzung und nahm noch zu einigen Gerüchten um seine Person Stellung. Einstimmig wurde die Aufnahme Vrecars in den Verein als Trainer und Spieler angenommen.
Zuletzt wurde nochmals Willi Linser wegen des Wacker-Omnibusses ermahnt und er sagte zu, ihn sobald als möglich fertigzustellen.
Nach weiteren Niederlagen in der Meisterschaft bei Schwaz und Kufstein, kam Kritik an der Aufstellung auf. Susath vertrat energisch die Meinung, dass man die jungen Leute mehr verwenden soll und sprach bei der Aufstellung von Mannschaften, dass dabei immer eine Protektionsaufstellung gemacht wurde und dadurch wohl die meisten Spiele verloren gingen. Er vertrat den Standpunkt, dass endlich einmal solche Leute spielen sollten, die das Talent dazu haben. In den Wacker-Nachrichten vom 10.11.1947 wurde zum Kufstein-Spiel u.a. berichtet dass „wir einen prima Schiedsrichter hatten, der nicht einmal einen Spieler ausschloss, der tätlich Spieler anging. Die meisten unserer Spieler bekamen etwas ab und humpelten nach Hause. Ist das noch Sport?“
„Die Jugend kehrte von ihrem Spiel gegen die Sportverein-Jugend mit einem 1:4 und ohne Dressen zurück. Erst nach 14 Tagen haben wir sie erhalten. O herrliche, sorglose Jugend, die Vereinsleitung besorgt Euch wahrscheinlich dafür wieder neue Dressen. Es zeigt, wie wenig die heutige Jugend die Zeit versteht, interesselos dahinlebt“ …
In der Ausschusssitzung vom 11.12.1947 ging es in erster Linie um mögliche Verstärkungen für die Mannschaft. Sentobe brachte der Vereinsleitung die Mitteilung, dass seine Wohnung in der Lindengasse 16 frei wird, weil er in seine alte Wohnung, Speckbacherstraße, zurückzieht. Da die Rede davon war, dass man Krottmaier gewinnen könne, wenn man ihm mit seiner Familie eine Wohnung besorgt, so könnte man dies wohl machen. Ferner wurde erwähnt, dass man versuchen sollte Ultsch und Schmid wieder für den Wacker zu gewinnen. Weiters wurde Prantl Hans als Zenterhalf (Anm.: Vorläufer der Libero-Position) zur Sprache gebracht. Es sind dies alles im Grunde genommen alte Wackerianer und es wäre schön, wenn diese im Jubiläumsjahr wieder beim Verein wären.
In den Wacker-Nachrichten zum 22.12.1947, der Weihnachtsausgabe wird u.a. berichtet dass sich die Tischtennismannschaft „Wacker I“ an der 3. Stelle befindet und sich jetzt auch eine Kegel-Sektion gebildet hat, die sogar schon eine Auswärtsfahrt in die Schweiz, nach Aarau, absolviert hat. (Anm.: Den KSK Wacker Innsbruck gibt es, losgelöst vom Verein, heute noch immer.)
Bei der Weihnachtsfeier wurden statt der bisherigen provisorischen Mitgliedskarten, neue Mitgliedsbücher ausgegeben. Wer noch keines hat, sie sind beim Schriftführer Steiner erhältlich. Desgleichen auch die Vereinsabzeichen. Der Preis pro Abzeichen beträgt 3,– Schilling.