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Der FCW macht einfach Riesenspaß!

Ist ja toll! In Pasching mit nur neun Mann den Heimischen einen heroischen Fight geliefert. Dann ein paar Tage später in Amstetten in den letzten Minuten ein 0:2 in einen 3:2 Sieg gedreht und am Sonntag blau-weiß Linz souverän mit 2:0 geschlagen. Diese junge Truppe macht einen Riesenspaß. Nur ihre Spiele darf man nicht sehen. Und das macht nicht wenige total verrückt.

 

Amstetten dient als Cordoba

Das konnte ja heiter werden. Unsere zwei routinierten Abwehrspieler Stefan Meusburger und Lukas Hupfauf hatten in Pasching jeweils Gelb-rot gesehen und damit in Amstetten gefehlt. Das kann einer so jungen Mannschaft schon sehr weh tun und das hat man auch gesehen. Gespielt wurde eigentlich wie immer aber die Niederösterreicher haben die Abstimmungsprobleme hinten ganz schnell eiskalt ausgenützt. Kein schlechtes Spiel der Wackerianer aber mit 0:2 hinten. Da musste was geschehen. Und so kam es auch. In der zweiten Halbzeit haben nur die Innsbrucker gespielt. Als alle Bemühungen nicht zu fruchten schienen, sind zwei Enten eingeschritten und unterbrachen mit ihrem Ausflug aufs Spielfeld die Partie. Ob organisiert oder nicht, konnte nicht eruiert werden ;-). Dann ging es Schlag auf Schlag und unsere Jungs haben das Match komplett gedreht. Mit unglaublicher Power und einer sagenhaften Moral. „Ente“ gut, alles gut.

Ist denn etwa Champions League?

Eigentlich geht’s nur mehr um die berühmte „goldene Ananas“. Nicht so bei Wacker! Da wurde in Foren und sozialen Medien eifrig diskutiert. Ersatzprogramme wurden ausgemacht. Wir schauten das Spiel bei unserer „Babsi“ in ihrer neuen Wohnung. Direkt oberhalb des Gartens von Alexander Gründlers Mutter. Da hat er also das kicken gelernt. Der Beamer wurde aufgebaut und dann helle Aufregung. Der Stream von Laola funktionierte nicht. Als endlich alles lief, ging es zu, als wären wir in irgendeinem Finale. Lustig war der Siegtreffer: Trotz größter Vorsicht vor Spoilern per Toralarm übers Handy (der Stream ist zwei Minuten hinter der Echtzeit), kam ausgerechnet die Nachricht über das alles entscheidende Tor durch. Die Besitzerin des Smartphones (tztztz, Julia) konnte ihre Freude und Begeisterung nicht zurückhalten. Alle wussten, was passiert war und blickten doch gespannt auf die Leinwand um die Bestätigung zu erhalten. Alle wussten was kommt und trotzdem ließ der Jubel das Haus wackeln. Haben wir etwa gerade die Champions League gewonnen? Ich hoffe Babsi hat jetzt nicht schon vor dem offiziellen Einzug in die Wohnung Probleme mit ihren Nachbarn!

Gruseln beim Geisterspiel

Die TnT Sportsbar hatte extra für die Schwarz-Grünen ihre Tore früher geöffnet und etwa 30 kamen zusammen um ihre Mannschaft zu sehen. Viele von weit her. Gregor aus Fiss etwa oder Roli aus Achenkirch sind extra nach Innsbruck um Wacker nahe zu sein. Und das waren bei weitem nicht die Einzigen.
Draußen im Stadion war es trostlos. Zwar habe ich viele gute Freunde getroffen und der Mannschaft bei ihrem souveränen Sieg zuzusehen machte doch große Freude. Aber Fußball ohne Fans kann eben wahrlich nichts. Das ist wie schwimmen gehen ohne Wasser. Spruchbänder waren das Einzige, was von den Fans zu sehen war. „Ciau Bombardelli“ in Farbe. „Da fällt uns nichts mehr ein – lasst die Geisterspiele sein“ sowie „Fußball ohne Fans ist nichts“ und eine sehr kreative Nachricht an unseren Sportlandesrat und Vizelandeshauptmann: „Geisterspiel isch a widerwärtiges Luder“.
Jeden Schrei, jede Konversation des Assistenten mit dem Schiedsrichter, das ist alles zu hören und hallt „widerwärtig“ im leeren Stadion. Nach dem Sieg keine Emotionen, keine Feier nichts. Unsere Spieler stehen im Kreis und jubeln. Zumindest haben sie sich bei den etwa zehn „Zaungästen“ bedankt, die vor dem Gatter einen kleinen Blick durch das Mundloch erhaschen wollten.
Wie da ein Rainer Pariasek (ORF Kommentator) beim Spiel WAC gegen den LASK die wahrlich dumme Aussage tätigen konnte „Es geht nichts ab“, kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen. Mir ging einfach ALLES ab!
Und noch etwas gibt es zum Spiel zu sagen. Tommi Grumser schickte ein Team mit einem Durchschnittsalter von exakt 21,4 Jahren aufs Feld. Bleibt noch die Frage, ob unsere Defensive nach dem Restart irgendwie auf Gelb-rote Karten steht. Neo-Trainer Bierofka hat seinen zukünftigen Schützlingen genau auf die Beine geschaut.
Nachbesprochen wurde das Spiel dann bei einem Imbiss in der nähe des Stadions. Das schönste an diesem Nachmittag war, dass ich zweimal das GURU GURU zu hören bekommen habe… Der Fußball braucht seine Fans!

Ciao Bombardelli

„Bomba“ grüß die Sterne! Leider haben uns traurige Nachrichten aus Terni erreicht. Patrizio Leonardelli, genannt „Bombardelli ist kürzlich an einer heimtückischen Krankheit verstorben. Bombardelli hatte zu einigen Wackerianern einen sehr engen Kontakt. Es gab viele Besuche in Innsbruck und auch Gegenbesuche. Er hat die Freundschaft zu Terni auch größtenteils aufgebaut. Bomba ist 65 geworden und seine Söhne pflegen weiterhin engen Kontakt zu Innsbruck. Die Tivoli Nord hat einen Nachruf verfasst:

10. Juni 2020 BOMBARDELLI, ein Nachruf:

Diese Nachricht traf uns leider komplett unerwartet. Patrizio Leonardelli, allen besser bekannt als „BOMBARDELLI“, einer der Gründer der FREAK BROTHERS TERNANA verstarb am heutigen Tage viel zu früh im alter von 64 Jahren, aufgrund einer kurzen, schweren Krankheit, welche er bis zum letzten Atemzug, mit erhobenem Haupte bekämpft hat! BOMBA war es, zu dem wir von Anfang an (1996 fuhren wir das erste mal nach Terni) den besten Kontakt hatten. Er war soetwas wie unser Mentor. Durch ihn kam die Freundschaft zwischen Terni und Innsbruck überhaupt erst zu Stande, und durch ihn hatte sie bestand. Patrizio war der erste aus Terni, der uns damals vor über 20 Jahren, mit seiner Frau besuchen kam. Viele weitere Treffen in Innsbruck, Terni, Montecchio, Bergamo oder Hamburg folgten. Und wenn wir nicht Patrizio trafen, dann zumindest einen seiner Söhne, auf die er zu Recht, unheimlich stolz war! Patrizio war ein Großer, er verstand es, Menschen zu einen. Nicht zuletzt durch sein Wesen und seine Art entstanden viele Freundschaften zu Terni. Von Caserta über Sampdoria, Bergamo, Venedig, Innsbruck bis nach Hamburg. Genau diese Route hatte er bei unserem letzten Telefonat für dieses Jahr geplant. Er wollte in seiner Pension, alle seine Freunde besuchen. Leider ist ihm, und auch uns, das verwehrt geblieben. So wie du Innsbruck immer im Herzen hattest, bleibst auch du immer in unseren Herzen! Für mich persönlich warst du immer ein Symbol, ein Beispiel, wie man ULTRAS lebt, aber auch wie man das Leben meistern kann! Ich habe viel von dir gelernt, und dafür bin ich dir von Herzen dankbar! Grüsse alle anderen im Ultras Paradies! Wir sehen uns, mein Freund, und die erste Runde geht auf dich!

CIAO BOMBA, il tuo Mexx für Tivoli Nord Innsbruck

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Autor: Rudolf Tilg

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