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Was gibt es Schlimmeres?

Was für ein Sauwetter in Gleisdorf! Strömender Regen, Wind und dennoch hat für Schwarz-Grün am Ende die Sonne gescheint. So hat das „Solarstadion“ doch noch etwas Sonne abbekommen. Der arge Wermutstropfen dabei war aber, es handelte sich um ein echtes Traditionsduell mit dementsprechendem Zuschauerinteresse. Aber die Coronamaßnahmen lassen keinen Publikumsbesuch zu. Der strömende Regen hat dann sogar für eine Spielunterbrechung gesorgt. Es war gar ein Hartberg 2.0 (Spielabbruch und Neuaustragung) zu befürchten. Es wurde aber dann weitergespielt. Was gibt es schlimmeres, als bei diesem Wetter Fußball zu spielen? Richtig! Nicht dabei sein zu können!

 

Vom Angstgegner zum Lieblingsgegner

Ich kann mich noch an die Siebziger- und Achtzigerjahre erinnern. Der GAK war da sehr oft nicht einfach zu bespielen. Besonders in deren Stadion. Und wenn man aktuell beide Kader vergleicht bekommt man schon den Eindruck, da trifft Erfahrung auf blutjunge Unbekümmertheit. Doch all diesen Widrigkeiten zum Trotz, hat sich der GAK in dieser Saison vom einstigen Angst- zum absoluten Lieblingsgegner für den FCW entwickelt. Unsere junge wilde Garde konnte beide Meisterschaftsspiele für sich entscheiden und hat die Cuphürde in Graz Liebenau gegen die „Rotjacken“ ebenso souverän gemeistert.

Enge Partie

Am Freitag war es allerdings eng. Sehr eng sogar. Zu Beginn wirkten die Innsbrucker spritziger, agiler und besser. Was aber immer mehr verflachte und mit dem Seitenwechsel schien der jugendliche Elan dahin. Trainer Thomas Grumser hat darauf reagiert und neue Spieler eingewechselt. Unter dem Motto, noch jünger geht’s kaum. Am Spielgeschehen hat sich aber wenig geändert. Der Spielstätte angepasst, hatte auch das Spiel eher Regionalliganiveau. Aber wenn gar nichts klappt, muss man beißen und kratzen und beides haben unsere Jungs getan. Da am Freitag schon „Sunday“ gewesen ist und die Roten durch unsere Abwehr kaum durchgekommen sind, gab es einen Arbeitssieg für Schwarz-Grün. Der Spielbericht wäre eigentlich nicht sehr lang. „Dreckiger Sieg“ – fertig. So wird man normalerweise Meister!

Highlight

Das Spiel beim GAK wäre eigentlich ein Highlight der Saison gewesen. Viele Zuschauer und eine tolle Stimmung wären zu erwarten gewesen. Lange mussten wir auf diese Spielbegegnung verzichten. Und nun darf man nicht hin. Schon ein wenig zum Verzweifeln. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Diese Duelle wird es auch in der kommenden Saison geben. Und das verspricht dann um einiges an Brisanz mehr. Da wird es sowohl für Wacker wie auch den GAK um sehr viel mehr gehen. Denn eines ist ganz klar und auch wenn es keine Pflicht wird, zumindest will und muss der FCW nach oben anklopfen. Für die Grazer gilt ähnliches. Wir können uns auf eine tolle Saison freuen. Bleibt zu hoffen, dass dann wieder alles normal ablaufen kann. Denn Geisterspiele sind Gruselspiele und kaum auszuhalten.

Der Zuschauer ist mehr als nur Gast

Es gibt nichts zu Berichten. Keine Reisen quer durch Österreich. Keine Emotionen, kein tolles oder weniger tolles Erlebnis. Man sah das Spiel nur aus der „Konserve“. Wir diesmal wieder in der „Casa Rudl“. Zwar nett, aber es fehlt sehr viel. Das Stadionerlebnis, das Flair eines Livespiels, der Geruch des Rasens und selbst der von einer heißen Burenwurst geht mir und allen Fans sehr ab. Das gemeinsame Erleben einer Fahrt zu unserem Gegner.
So ein Stadionbesuch hat was. Kaum woanders sind so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten zu finden. Und egal was die für eine Muttersprache haben, alle stehen für die selbe Sache. Und auf dem Spielfeld ist es nicht anders. Da stehen Spieler unterschiedlichster Nationalitäten am Platz. Wenn man es so sehen will, ist Fußball das größte Integrationsprojekt, das es überhaupt gibt.
Der Fan bietet wesentlich mehr, als nur den Kauf einer Eintrittskarte. Er füllt ein Stadion mit Leidenschaft und mit Leben. Alles von unschätzbarem Wert für die Vereine und wofür die TV Sender Milliarden ausgeben. Was wäre Fußball ohne Fans, die mit ihrer Leidenschaft diesen Sport zur Nummer 1 der Welt gemacht haben?
Wir erleben es gerade und als einer der bei Geisterspielen Fotos für euch macht kann ich versichern, kein Halloween kann gruseliger sein. Es ist für mich eher ein Hallowach. Schätzt den Stadionbesucher mehr!

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Autor: Rudolf Tilg

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