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Als Wacker noch kein Mythos war (8)

Diese Berichte wurden aus den originalen Abschriften zu den diversen Wochen- und Monatsversammlungen des FC Wacker Innsbruck, sowie aus den damals herausgegebenen „Wacker-Nachrichten, Schriftverkehr und ähnlichem erstellt. Politisch ist Tirol durch die Franzosen besetzt, der Reiseverkehr innerhalb Österreichs und vor allem ins angrenzende Ausland umständlich.

Von Remplern und vermeintlicher Bestechung mit Fleisch

Der Mitteilung des TFV vom 6.1948 sind einige wichtige Punkte zu entnehmen. So werden die Vereine ersucht jeweils 2 Teilnehmer für die Schiedsrichterausbildung zu nennen. Es sind aber nur charakterlich gefestigte Leute namhaft zu machen. Es wird auch neuerlich darauf hingewiesen, dass auch Freundschaftsspiele nur von Verbandsschiedsrichtern geleitet werden dürfen.
Des weiteren wird darauf hingewiesen dass Insultierungen unter allen Umständen zu vermeiden sind, egal ob Schiedsrichter oder Gegenspieler. Vergehen werden auf das Schärfste geahndet.

Zudem werden die Erläuterungen des ÖFB zur Regel 12 (unerlaubtes Spiel) zur Kenntnis gebracht:
A) Rempeln: unter Rempeln versteht man das Abdrängen eines Gegners mit dem Oberkörper oder Brust, wobei die Arme angelegt werden müssen:
a) Es kann auch ohne Ball gerempelt werden,
b) Es kann auch im Laufen gerempelt werden,
c) Der Tormann darf nur gerempelt werden, wenn er den Ball gefangen hat oder einen gegnerischen Spieler bedroht. Ausserhalb des Torraumes kann der Tormann wie jeder Feldspieler angegangen werden.
B) Sperren: unter Sperren versteht man das Hindern eines Gegners mit erlaubten Mitteln an einem vorbeizukommen. Der Sperrende darf auch von hinten gerempelt werden.

In der Generalversammlung vom 16.1.1948 trat Ottlyk Rudolf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an und es wurde Dr. Pervulesko als neuer Obmann gewählt. Sein Stellvertreter und zugleich Schriftführer ist Steiner Herbert. Die einzelnen Sektionsleiter sind: für Fussball Vrecar Hans, Tischtennis Ing. Didl Willi und Kegeln Sentobe Karl.

Dann wurden noch erste Gedanken zum anstehenden 35-Jahre-Jubiläum vorgebracht, sowie wieder einmal darauf hingewiesen, dass „wenn jemand noch irgendwelche Ausrüstungsgegenstände vom Verein besitzt diese bekanntzugeben, egal in welchem Zustand sie sich auch befinden. Helft mit den Fundus zu wahren, passt auf die Sachen auf, anstatt sie zu verlieren, bringt Sachen (aber auf legalem Weg!).

In nächster Zeit stehen vor allem das Jubiläums-Skirennen, eine Rodelveranstaltung und vor allem das Wacker-Kränzchen an. Die Wacker-Nachrichten brachten eine Faschingsausgabe mit vielen Zeichnungen, Gedichten und lustigen Texten, so kamen darin so ziemlich alle Vorstandsmitglieder und Spieler vor. Weiters beginnt auch das Vereins-Preiswatten.
Didl Willi drängte darauf demnächst unbedingt Tischtennis-Bälle zu besorgen da aufgrund der Knappheit der Bälle der Spielbetrieb derzeit etwas eingeschränkt ist.

In der Ausschusssitzung vom Montag 23.2.1948 wurde vor allem dem Gerücht nachgegangen, nachdem Trainer Vrecar unter Annahme von Fleisch, dem Spieler Fink versprochen hätte, dass er dann in der ersten Mannschaft spielen könnte. Laut den Beteiligten wurde zwar wegen der Überlassung von Fleisch gesprochen, aber keinesfalls handelte es sich um ein ganzes Kilo und ein festes Versprechen gab es nicht. Das Gerücht kam beim Wacker-Kränzchen auf und Vrecar wollte zurücktreten. Dies konnte ihm aber ausgeredet werden und man vermutete hinter diesem Gerücht, ehemalige ältere Spieler die im Verlauf durch die Jüngeren ersetzt wurden.

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Autor: admin

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