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Bittere Woche im Rückblick

Gegen den FC Liefering am heimischen Tivoli kassierte man ein 1:4 und am Samstag in Lafnitz „verlor“ man gar 1:1. Eigentlich kann man mit der vergangenen Woche nicht zufrieden sein. Und das spricht durchaus für unsere junge Truppe, denn bei einem genaueren Blick kann man durchaus auch sehr viel Positives erkennen.

 

Geisterspiel am Tivoli – die Zweite

Nur Spieler, Betreuerteams, Funktionäre, Journalisten, Photographen und Personen aus dem engen Umfeld der Vereine dürfen ins Stadion. So sind nun einmal die Regeln und man muss das Beste daraus machen. Im Stadion wurden zwei Transparente aufgehängt. „Geisterspiele sind Schnee von gestern“ und auf der Osttribüne stand geschrieben: „Nur mit uns ist der Absolute Moment – wenn der Ball ins Tor eini brennt“
Dieses Transparent war von unten weder zu lesen, noch zum Fotografieren. Also habe ich gefragt, ob ich die leere(!) Nordwestkurve rauf darf, um das abzulichten. Da wurde ich ziemlich unfreundlich zurückgewiesen. Der Ordnerdienst hat seine Vorgaben. Zu verstehen ist das aber nicht. Denn außerhalb des Stadions darf man praktisch alles und im Stadion nicht mal für einen kurzen Moment auf eine leere Tribüne. Aber was ist schon normal in Zeiten wie diesen!?

1:4 und dennoch war nicht alles schlecht

Knapp über eine Minute war gespielt und schon hat es im Kasten hinter „Ecki“ eingeschlagen. Die jungen Salzburger haben wahrlich überfallsartig begonnen. Aber Wacker hat sich zurück gekämpft und den verdienten Ausgleich erzielt. Keine Begeisterung, keine Emotionen, einfach Geisterspiel. Wir erinnern uns an das Spruchband unserer Szene auf der Osttribüne.
Leider ging es dann dennoch mit einem Rückstand in die Pause. Und in der dürften die Innsbrucker Getränke vom Mäzen des Gegners geklaut haben. Die kamen wie aufgedreht aus der Kabine und die ersten 15 Minuten waren bärenstark in Schwarz-Grün. Chance um Chance wurde herausgespielt aber leider vergeben. Wie schon kurz vor der Pause, haben dann die Salzburger wie aus dem berühmten Nichts zugeschlagen. Die kleine Jugendweltauswahl aus der Mozartstadt hat schon Klasse. Besonders bitter war, dass ausgerechnet in der stärksten Phase des FCW, der Gegner alles klar gemacht hat. Und das „nur“ weil die Unseren es verabsäumt haben ihre Chancen zu nutzen. Nach dem Doppelschlag der Jungbullen war es gelaufen. Unsere Buam haben viel zu hoch verloren. Das Ergebnis spieglet nicht die Leistung wider. Dieses Spiel hätte ganz anders ausgehen können. Es war aber eine sehr aufschlussreiche Partie vor den Augen unseres Neo-Trainers.

Wackerfest

Es ist Auswärtsspiel. Was also tun, wenn man nicht hin darf? Man holt es quasi nach Tirol. Ein (noch junger) Fanclub organsierte zu diesem Spiel ein kleines Fest. Mit Zelt, Leinwand und allem Drum und Dran. Was der Hausherr dieses „Wackerfestls“ da auf die Beine gestellt hat, davon könnte sich selbst so mancher Stadionbetreiber etwas abschauen. Einfach sensationell, mit großem Zelt, Spanferkel, Wackerkuchen und einer Riesenleinwand um das Spiel zu sehen. Und weil im tivoli12 Forum darüber diskutiert wird, wie man zum Kultklub wird – genau so nämlich!
Wenn ich sehe, was sich rund um den Verein tut, wie viele Fans wir haben, die schon Jahrzehnte treu sind oder neu dazukommen, was alles veranstaltet wird, so ist das schon toll. Kult hängt nicht von der „Masse“ ab, sondern vom Lebensgefühl! Kult muss man leben und kultivieren. Man wird nicht kult, man ist es! Und der FC Wacker Innsbruck ist zweifelsohne kult. Das gilt es aufzuzeigen.

1:1 „verloren“

Alles war angerichtet. Die Stimmung am Höhepunkt und ein heraufziehendes Unwetter konnte das auch nicht trüben. Tolle Atmosphäre, tolles Ambiente! Ein Zelt fürn Wacker – auch am Tivoli. Das wärs wieder.
Die Stimmung hat beim 1:0 unserer Mannschaft ihren Höhepunkt erreicht. Emotionen im Stadion verboten, aber bei uns nicht aufzuhalten. In der zweiten Halbzeit hat unsere Mannschaft mit unserer Gesundheit gespielt. Mehrere Umschaltszenen wurden nicht abgeschlossen oder man hatte den Mitspieler einfach übersehen. Das war kaum mehr auszuhalten. Die Lafnitzer mit Krämpfen fast mehr am Boden wie auf den Beinen und als alles schon an einen Sieg geglaubt hatte, haben die doch glatt noch zugeschlagen. Ärgerlich, denn vor dieser Szene haben die Unseren statt munter ihr Spiel zu spielen, versucht das Ergebnis über die Zeit zu retten. Dann verlor man das Leder an der eigenen Eckfahne und kassierte in letzter Sekunde den Ausgleich. Bitter! Sehr bitter, denn der hat sich nicht nur für die Spieler wie eine Niederlage angefühlt.
Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass aufgrund der Konstellation viel probiert wird. Sehr junge Spieler bekommen Einsatzzeiten und können sich beweisen. Das ist sehr gut und lehrreich. Unsere sportliche Führung kann durch solche Spiele auch Erkenntnisse gewinnen, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss. Denn in der nächsten Saison will man ganz vorne mitspielen. Auch wenn man das mit etwas mehr Kontinuität und Effizienz vor dem Tor bereits heuer bewerkstelligen hätte können. Das spricht absolut für die Arbeit und die Leistungen des gesamten Teams, denn wer hätte bei der Ausgangssituation im Herbst schon daran zu denken gewagt, dass man kurz vor Ende der Saison im oberen Viertel der Tabelle steht. Nur nächtse Saison dürfen eben so leichtfertig verschenkte Siege nocht mehr passieren.

Besonders bedanken möchte ich mich bei unserem Gastgeber Günther für das geniale Wackerfestl! Und zum Abschluss gratuliert das tivoli12 magazin noch Mike, der Stimme der Kurve, zum Geburtstag recht herzlich!

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Autor: Rudolf Tilg

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