Der Zwetschkenrummel
Wir schreiben den dritten Tag des Juli, ein geschichtsträchtiges Datum. Neben dem kommenden Spiel Wacker Innsbruck gegen die KSV tat sich in der Vergangenheit an diesem Tag viel. So führte 321 n. Chr. Kaiser Konstantin den Sonntag ein, Quebec wird gegründet, die Schlacht von Gettysburg findet statt und vieles mehr.
Ohne Kampf und nur Gewinner
Springen wir mal schnell ins Jahr 1778. Joseph II regierte Österreich und im Nachbarstaat Bayern starb vor kurzem die bayrische Linie der Wittelsbacher aus. Nun sollte die pfälzische Linie die Herrschaft im Kurfürstentum übernehmen. Doch in guter altbekannter Manier sah der habsburgische Nachbar die Chance sein Territorium zu vergrößern und forderte Niederbayern und die Oberpfalz. Dafür sollte das Haus Wittelsbach Vorderösterreich (heutige Vorarlberg) und Unsummen an Geld bekommen. Das gefiel aber den Preußen unter Friedrich II. Ganz und gar nicht und so führten beide Parteien dann den letzten Kabinettkrieg Europas. Und der hatte es in sich: Die Preussen marschierten in Böhmen ein und die Österreicher schickten ebensfalls eine Armee dorthin. Normalerweise würde es nun zu einer Schlacht kommen. Aber nicht beim „Zwetschkenrummel“. Beide Seiten taten an sich nichts. Es wurde von beiden Seiten sogar vereinbart es zu keiner Schlacht kommen zu lassen. Und die Soldaten, die hatten nichts zu fressen. Deshalb begannen bald Plünderungen bei der heimischen Bevölkerung, daher erhielt der Konflikt bei den Preußen den Namen Kartoffelkrieg, bei den Österreichern eben Zwetschkenrummel. Im folgenden Frieden von Teschen gab es dann nur Gewinner: Österreich erhielt kleine Gebiete, Preußen und die Wittelsbacher die Anerkennung von Erbberechtigungen und die Sachsen Geld.
Kampf um die goldene Zwetschke
So wie damals geht es am Samstag in dem Spiel gegen die Kapfenberger eigentlich um nichts mehr. Obwohl die KSV mit fünf Punkten Abstand im Tabellenkeller sitzt, können die Steirer dem Saisonfinish ganz entspannt entgegenblicken, da es am Ende der Meisterschaft keinen Absteiger geben wird. Ein einziger Club bewarb sich um eine Spielberechtigung aus den drei Regionalligen (Hertha Wels), doch aufgrund sportlicher Unzulänglichkeit wurde die Spielberechtigung vom Senat 5 verweigert. Die Innsbrucker haben mit ihrem Unentschieden gegen Lafnitz die zumindest theoretische Chance des Aufstiegs ad Acta gelegt und somit geht es am Freitag um die goldene Himbeere, oder um beim Thema zu bleiben um die Zwetschke. Wobei offensiv sind die Kapfenberger gar nicht ma so übel, denn mit 32 erzielten Treffern liegen sie nur vier Tore hinter dem FCW. Doch die Abwehr scheint ihresgleichen zu suchen, die orientiert sich mehr an dem Zwetschkenrummel wie es scheint, denn mit 53 erhaltenen Gegentreffern ist zumindest in dieser Kategorie die KSV Spitzenreiter.