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Luft draußen und ein Dank an Gerhard

Ein leeres Stadion, lautes Gebrüll von Spielern und Trainern, keine Atmosphäre, keine Emotionen – Geisterspiele 2020. Bleibt zu hoffen, dass sich das bis September ändern wird. Corona hat unglaubliche Auswirkungen auf die Wirtschaft, Sport, Kultur und das Leben jedes einzelnen. Der Mensch hat in seiner Existenz schon so viel geschafft, er wird auch das überwinden. Im Vergleich zu den Auswirkungen dieser Pandemie scheinen diese auf unseren Sport eher marginal zu sein. Aber die sind da und auch der Sport ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens und die Vereine ebenfalls Unternehmen. Und wir sind ein Fußballmagazin und deshalb geht es hier auch um die Geschehnisse um unseren geliebten Sport.

 

Äußerst schwierig

Die Luft scheint etwas draußen zu sein. Das ist aber kein Wunder. Da wäre einmal das Theater um die positiven Covid19 Fälle in Kapfenberg. Die vielen leeren Kilometer, die unsere Jungs zurücklegen mussten und der Ersatztermin in der Steiermark, der dann erneut verschoben werden musste. Alles eine schwierige Situation. Ein paar Tage später dann das Meisterschaftsspiel gegen die jungen Veilchen. Ein Spiel mit richtigem „Testspiel – Charakter“ Es geht nicht um die Wurst, sondern um die goldene Ananas. Fußballer wollen jedes Spiel gewinnen. Aber wenn die Spannung draußen ist, klappt oft vieles nicht so, wie man es sich wünschen würde. Darum ist es gar nicht so einfach, solche Spiele zu bestreiten. Aber man kann es als Test ansehen und neue Erkenntnisse gewinnen. Und außerdem war es durchaus gut anzusehen, auch wenn das Tor auf der falschen Seite fiel.

Wie auf einer steilen Wiese

Die Begegnung gegen die Young-Veilchen verlief vom Anpfiff weg wie auf einer schiefen Ebene. Chancen der Schwarz-Grünen wurden da zur Genüge herausgespielt. Nur sind die an der Präzession, dem oft fehlenden Nachdruck und dem eigenen Unvermögen gescheitert. Und da das eigene Publikum fehlt, fehlt auch der entscheidende Funke, die zweite Luft, das letzte Quäntchen um das Glück zu zwingen. Da wurde zwar alles versucht, aber es wollte nicht sein. Und sollten die Wiener einmal ihren Enkeln von diesem Spiel erzählen, so werden sie dann immer noch nicht wissen, wieso man am 10. Juli 2020 um 20.20 Uhr am Tivoli als Sieger vom Platz gegangen ist. Effizienz pur. Einmal kamen die Veilchen während der gesamten Partie richtig gefährlich vor das Tor des erneut sehr guten Eckmayrs. Der in den letzten Minuten sogar versucht hat, sich als Stürmer zu outen. Ansonsten ist diese Partie eher wie auf einer Tiroler Alm verlaufen. Es ging zumeist wie auf einer steilen Wiese Richtung Austria Tor.
Dann wurde es Zappenduster am Tivoli. Nein, keine finanziellen Probleme und auch nicht wegen dem endgültigen Aus am Tivoli für einen anderen Tiroler Verein. Auch der Spielverlauf hatte nichts damit zu tun. Es kam ganz einfach zu wolkenbruchartigen Regengüssen und da die Flutlichter erneuert werden, haben nur die unterm (!) Tivolidach das Spielfeld erhellt. Diese Atmosphäre hat dann zum Ergebnis gepasst.

Interessante Gespräche

Im Vorfeld und während dieser Partie hatte ich die Möglichkeit zu interessanten Plaudereien. Da wäre mal unsere Damenmannschaft, die ja während der Geisterspiele die so wichtige Aufgabe haben, die Spielbälle zu desinfizieren. Die Mädels sind dankbar für die Möglichkeit zum Leistungsfußball, welche ihnen der FC Wacker Innsbruck bietet. Leicht hatten sie es nie. Da gab es zu Fahrten in die Fremde nur mal Wurstsemmeln zu essen. Und es gab schon öfters Diskussionen um den Fortbestand unserer Damenmannschaften – meistens von außen hineingetragen. Vor Stocker, wäre man dem auch nicht abgeneigt gewesen. Doch die Damenmannschaft, wie auch unsere zweite Herrenmannschaft, wurde von den Mitgliedern des FCW in unseren Statuten verankert. Und das haben unsere Damen, welche das nicht wussten, sehr dankend aufgenommen und ich soll ein großes DANKE ausrichten!
Weiters hatte ich am Nachmittag vor dem Spiel ein Gespräch mit unserem Präsi Joachim Jamnig. Über unsere Fans sagt Joachim: „Die sind für den Verein ein Mehrwert, den es nicht zu kaufen gibt“. Bei dieser Gelegenheit durfte ich auch unseren neuen Trainer samt Gattin kennenlernen.

DANKE GERHARD!

Zum Schluss ist es mir ein Anliegen, mich bei Gerhard Stocker zu bedanken. Im Zuge der außerordentlichen Generalversammlung vor einer Woche hat Gerhard seine emotionale Abschiedsrede gehalten. Unter Tränen. Dabei erntete unser mittlerweile Ex-Präsident und neuer Aufsichtsrat des FC Wacker Innsbruck minutenlangen stehenden Applaus. Ein sehr bewegender Moment. KEIN Mensch kann sich nur im Ansatz vorstellen, was Gerhard in seinen zwei Amtszeiten erleben hat müssen und welchem Druck dieser Mann ausgesetzt war. Ich empfinde größte Hochachtung gegenüber Gerhard. Trotz stärkstem Gegenwind so standhaft, authentisch und fannah zu bleiben, das ist aller Ehren wert!
Was er und sein Team in den letzten Jahren geleistet haben, muss man als Sensation bewerten. Ich würde mir wünschen, unser „Medienpartner“ würde das honorieren und nicht schon wieder fleißig sticheln! Wer solche „Freunde“ hat …

 

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Autor: Rudolf Tilg

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