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Eine Einheit wie noch nie

Das klitzekleine Westderby gegen die Austria aus Lustenau hat am Freitag zum Tivolikehraus remis geendet. Damit ist die Revanche für die unglückliche Cupniederlage vom März nur halb geglückt. Das war aber eigentlich Nebensache an diesem denkwürdigen Abend. In Minute 81 des Westschlagers tat es auf einmal einen „Klescha“ (Zitat Meusi). Feuerwerk, Bengalen und Gesänge – endlich wieder! Aber das war noch lange nicht das Einzige.

 

Ja ja, diese Effizienz

In der ersten Halbzeit der Partie bot sich ein mehr als gewohntes Bild. Als wäre das Spielfeld 60 Grad Richtung Austria-Tor geneigt. Es ging nur in eine Richtung. Das gleich zwei Tormänner verletzt sind, kommt ja nicht oft vor. Aber auch unser dritter Torwart David Stemmer hat seine Sache tadellos gemacht. Der hatte anfangs einen sehr ruhigen Arbeitstag. Aber darüber durfte sich das Gegenüber im Tor der „Gsis“ auch nicht beschweren. Scharfschützen werden unsere Jungs wohl keine mehr werden. Diese Effizienz unserer Mannschaft ist schon zum Haare raufen.
In der zweiten Halbzeit dann ein etwas anderes Bild. Lustenau wurde stärker und robuster. Ab der 55. Minute spielte Wacker ohne seine „Oldis“ Gründler und Meusburger. Keine Ahnung ob da das Durchschnittsalter von 20 Jahren überhaupt gegeben war. Nach einer sehr stressigen Woche (zwei Taufen und kaum Schlaf) bin ich zu faul zum Rechnen. Aber egal, ausgerechnet unsere zukünftige Stürmer (Ronivaldo) hat unserer jungen Mannschaft die Effizienz gelehrt. Hey lieber Brasilo, in der nächsten Saison darfst du das machen und jubeln und nicht schon jetzt gegen uns! Aber wer den Wacker dieser Saison kennt, weiß, die Teufelskerle geben einfach nicht auf. Und diesmal wurden sie mit dem schnellen Ausgleich belohnt. Und dann gab es plötzlich lauten Jubel von draußen, einen „Klescher“, Raketen sind in die Höhe geflogen und die Nordseite war in Rot erleuchtet. Gesänge und Anfeuerungen. Ach wie schmerzlich habe ich das vermisst!

Die Hymne zum Dank

Nach dem Spiel, die einen vor dem Gatter außerhalb der Nordtribüne schön weit aufgefechert. Die Anderen hinter dem Gitter zur Nordtribüne. Beide durch Stahl getrennt. Ein fast trauriges Bild. Aber nur kurz. Gemeinsam wurde wieder einmal die Hymne der Tivoli Nord angestimmt. Vor dem Stadion hat es lichterloh gebrannt. Journalisten und Kamerateams hatten es eilig diese Bilder einzufangen. Ein toller Moment mit absolutem Gänsehautquarakter. Dann ging es zum Container der Fanklubs. Überraschend verantwortungsvoll und mit ordentlichem Sicherheitsabstand wurde da fachgesimpelt. Bis einige Zeit später Trainer Thomas Grumser und die Spieler Stefan Meusburger, sowie Kapitän Lukas Hupfauf überraschend auf ein Bier vorbeigeschaut haben.

Emotioneller geht’s kaum mehr

Die Fanszene hatte Präsente für die Mannschaft organisiert. Eine große Leinwand mit einer Collage der schönsten Momente der abgelaufenen Saison. Und diese im Kleinformat für jeden Spieler!
Unser Sprecher (mit Mundschutz) hatte keine Rede vorbereitet, aber was er gesagt hat, ist aus tiefsten Herzen gekommen und er hat allen aus dem Selbigen gesprochen. Noch nie sei so ehrlicher Fußball gespielt worden. Zu seiner Ehrenrettung, unser Sprecher hat den Durchmarsch von der Regionalliga bis in die Bundesliga noch nicht so intensiv miterlebt. Auch da gab es tolle Momente. Aber es stimmt mit Sicherheit, es wurde ehrlicher Fußball mit Herz und Leidenschaft gespielt. Das schweißt nicht nur zusammen, sondern versetzt regelrecht Berge! Es wurde auch gesagt, dass sich das jeder Spieler einzeln erarbeitet und verdient hat und es das erste Mal vorkommt, dass man der gesamten Mannschaft zum Dank für deren Leistungen Präsente überreicht.
Ganz besonders bedankte man sich bei unserem Trainer Thomas Grumser. Wir alle kennen das Geschäft. Oft ist man nur eine Nummer. Trainer, Spieler und auch wir Fans. Aber was Tommy für den FC Wacker Innsbruck geleistet hat (und hoffentlich noch leisten wird), das wird in Erinnerung bleiben!

Unter Tränen

Vor Rührung ist es dann Tommy schwer gefallen die richtigen Worte zu finden. Seit er laufen kann, ist er bei diesem Verein. Diese Saison war seiner Meinung nach grandios. Es ist nicht nur gelungen, nunmehr beide ihrer Kabinen (der Profis und der zweiten Mannschaft) im totalen Wacker Design zu gestalten, sondern den Spielern die Wacker-DNA einzuimpfen. Er verlangt immer vollen Einsatz (auch in den Geisterspielen). Drückt sich jemand, so ist er es nicht wert das schwarz-grüne Dress zu tragen. Grumser betonte auch die Einheit zwischen Mannschaft und Fans. So war es in seiner Ära am Tivoli noch nie und Tommy ist nicht erst seit gestern dabei. Tränen sind geflossen und seine emotionelle Botschaft: IHR SEID DIE BESTEN.
Auch Kapitän Lukas Hupfauf und Stefan Meusburger schlugen in dieselbe Kerbe und haben sich auch bei ihrem Trainer bedankt, wie er sich auch vorher bei den Spielern bedankt hat. Der Älteste im aktuellen Kader ließ dann aufhorchen. Unser Verein muss schon was Besonderes haben, oder warum zum Teufel träumt eine „Rotjacke“ davon, einmal bei Wacker zu spielen? Und jetzt will Meusi nie mehr weg.
Applaus, Gesänge (samt Echo) und Sprechchöre. Das war Gänsehaut pur!!!

Der stolze Jungpapa Alexander Gründler hatte zusätzlich an diesem Tag Geburtstag. Das tivoli12 magazin gratuliert dazu recht herzlich!

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Autor: Rudolf Tilg

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