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Live ist es doch am schönsten

Normalerweise hätte die neue Saison schon begonnen. Aber was ist in Zeiten wie diesen schon normal? Da müssen wir uns noch bis zum September gedulden. Zurzeit weilen unsere Profis im wohlverdienten Urlaub. Aber das heißt nicht, dass der Fußball Urlaub hat. Unsere zweite Mannschaft hat in der Regionalliga Tirol schon zwei Spiele hinter sich und die dritte Mannschaft hat auch schon ins Geschehen eingegriffen (souveräner Auftaktsieg, trotz einem Spieler weniger am Platz).

 

Schöner geht es nicht

Endlich wieder Fußball live. Der Auftakt am Samstag vor einer Woche war sehr verheißungsvoll. Da hat unsere zweite Mannschaft in Mieming gegen die gestandene Regionalligamannschaft aus Kufstein ein 0:2 wettgemacht und hätte gar noch gewinnen können. Die 150 Zuschauer sahen in Mieming trotz Wolkenbruchs und heftigen Windböen eine mehr als packende Partie. Gewinner hat es dabei keinen gegeben. Aber sehr viele Verlierer: Sämtliche Regenschirme fielen dem Wind zum Opfer.

Klar, dass man dann ein Auswärtsspiel nicht auslässt, das um nicht wenige Kilometer näher stattfindet, als die Heimspiele. In Wörgl hat am Freitag der Herbstmeister der Regionalliga auf unsere junge zweite Mannschaft gewartet. Alles andere als eine Niederlage wäre eine Überraschung gewesen. Dachte man vor dem Spiel. Nach dem Spiel: der überraschende 5:0 Sieg unserer Mannschaft hätte noch höher ausfallen können.

Aber beginnen wir von vorne. Man durfte auf die Covid-Bestimmungen neugierig sein. Die Sitzplatzsektoren waren abgetrennt. Ein Familiensektor in der Mitte der Tribüne und links und rechts davon für Heim und Gästefans. Ansonsten war alles relativ locker und wie ich gesehen habe, auch diszipliniert. Die Speisen im Zelt der Wörgler waren schon gut. Im Balkanstiel. Von da dürften die auch angeliefert worden sein. Den Preisen nach. Mit Gerald Schwaninger konnte ich einen alten Bekannten aus vergangenen Wackerzeiten begrüßen. Auch einige Bekannte hat man getroffen. Verschluckt hätte ich mich fast, als der Trainer eines Tiroler Bundesligisten plötzlich grinsend aufgetaucht ist. Wen beobachtet der in Wörgel oder schaut er lieber unseren Fohlen auf die Beine? Seine zweite Truppe hat in Imst gegen den neuen absoluten Ligafavoriten gespielt.

Normalerweise ist man bei so einem herrlichen Wetter im Schwimmbad. Wir verrückten Vögel nicht. Fußball ist angesagt und da gibt es nichts Schöneres!

Augen reiben ist angesagt

Die Anfansphase des Spiels im Wörgler Sportzentrum war ja noch einigermaßen nervös. Klar, das war ja erst die zweite Partie in dieser Zusammensetzung unserer Mannschaft. Aber was war denn dann plötzlich los? Unsere Jungs, welche im gewohnten weißen Auswärts-Dress gespielt haben, schnürten die Regionalligaspitzenmannschaft aus Wörgl in deren Strafraum regelrecht ein. Ja, die haben die Heimischen glatt erdrückt. Nach dem 0:2 aus deren Sicht und einem dummen Ausflug ihres Torwarts, der den Ball dann außerhalb des Torraums nur mehr mit der Hand weg schlagen konnte und glatt Rot gesehen hatte, wars dann für die Unterländer eigentlich gelaufen. Sein Ersatz kam dann in Rosarot aufs Feld. Man brauchte allerdings keine rosarote Brille um zu sehen, dass die Wackerianer den Gegner völlig unter Kontrolle hatten und neben den weiteren drei Toren noch einige mehr erzielen hätten können. Es war toll den Jungs auf bei Prachtwetter und wunderschönem Abendrot zuzusehen. Das Spiel live von der Tribüne aus zu sehen hat Riesenspaß bereitet und macht Appetit auf viel, viel mehr!

Jetzt kommt der nächste Kracher

Auswärtsspiel heißt oft sehr weit zu fahren. So sind wir es von jeher gewohnt. Was unsere zweite Mannschaft betrifft, fahr ich jetzt zu jedem Heimspiel aber auch schon fast eine Stunde. Nun geht es erneut in die „Fremde“. Doch nicht für mich, denn nur 10 Minuten Fußmarsch von meiner Casa entfernt findet diese Begegnung in der Silberstadtarena zu Schwaz statt. Das darf man sich natürlich nicht entgehen lassen! Man möge meinen, es schlagen dann zwei Herzen in meiner Brust. Dem ist ganz sicher nicht so. Ich drücke dem SCS immer die Daumen und sehe mir die ein oder andere Partie an. Aber der erste Klub mit dem ich in Berührung gekommen bin, war der FC Wacker Innsbruck. Mein Herz schlägt für immer Schwarz-Grün. Das sind meine Farben und meine Identifikation. Egal was auch passieren mag, mit dem FCW verbinde ich unzählige Erlebnisse, Ereignisse, Emotionen, Höhen und auch Tiefen und auch so manche Träne. Das kann mir niemand nehmen oder madig machen. Das gehört zu mir und selbst im Himmel werde ich auf einer schwarz-grünen Wolke sitzen und statt Hosianna, die Hymne der Tivoli Nord durchs Universum trällern.

Aber genug dieser Phantastereien. Die Partie gegen den SC Schwaz dürfte wieder sehr interessant werden. Schwaz ist wie Wörgl im Westligaplayoff gestanden, bis Corona die Welt auf den Kopf gestellt hat. Wie wird sich da unsere zweite Mannschaft präsentieren? Immerhin hat unser Team lediglich ein Durchschnittsalter von 19,4 Jahren. Exakt! Und die Regionalliga ist eine richtige Knochenliga. Junge Teams tun sich da zumeist sauschwer.
Das „Wacker Inventar“ nützt diese Gelegenheit zu einem Treffen ab 17.30 Uhr im Cafe Innside, direkt im Schwazer Sportzentrum. Vielleicht gesellt sich der ein oder andere auf einen Plausch zu uns.

Und noch etwas ist zu diesem Gipfeltreffen in meiner Hoamat zu sagen: eine Niederlage gegen meinen Heimverein könnte vielleicht etwas weniger weh tun. Das habe ich ja schon erfahren müssen. Insbesondere zweimal im Tiroler Cupfinale. Außerdem ist die Silberstadtarena immer einen Besuch wert. Dort ist der Gast König und neben einer ausgezeichneten Bewirtung bei meinem Freund Hans im Cafe Innside, wird dort seit Jahren sehr guter Regionalliga-Fußball geboten!

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Autor: Rudolf Tilg

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