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Regionalliageflüster

Die Bundesliga und die zweite Liga ruhen. Deren Trainingsbetrieb hat bereits begonnen und die Vereine bereiten sich auf die neue Saison vor. Testspiele hat es ja auch schon gegeben. Mit Ergebnissen die teilweise an andere Sportarten erinnern. Im vollen Gang ist jedoch die Regionalliga Tirol. Und da die Fans seit 7. März 2020 kein Fußballspiel mehr live gesehen haben, freut man sich darüber, dass man da dabei sein kann. Bereuen braucht man das nicht. Mit dem SC Schwaz und den FC Kitzbühel hatte Wacker II letzte Woche echte Regionalliga Haudegen vor der Brust

 

Mein persönliches Derby

Schlag auf Schlag geht es für die jungen Wackerianer. Hatte man in der ersten Runde das Regionalliga Urgestein aus Kufstein zu Gast in Mieming ging es dann nach Wörgl zum Grunddurchgangsieger der letzten Saison. Dem nicht genug, hat dann in Schwaz der Herbstvizemeister auf uns gewartet. Ein ganz besonderes Spiel für mich als Schwazer Urgestein. Man kann sagen, das ist mein persönliches Derby. Schon am Nachmittag pilgerten wir zum Schwazer Sportzentrum und haben uns vom Mair Hans und dessen Team im Cafe Innside kulinarisch verwöhnen lassen. Schwaz hat sich sehr über den Besuch von Wacker gefreut. In der „Silberstadarena“ sind wir eigentlich immer ein gern gesehener Gast. Auch die Profis hatten dort schon viele Testspiele. Und nach der „Zusammenführung“ des FC Wacker Tirol mit dem FC Wacker Innsbruck, hatte dort auch der neue alte FC Wacker Innsbruck am 1. Juli 2007 sein erstes Spiel. Sehr emotional, mit sensationellem Fanmmarsch vom Bahnhof zum Stadion und toller Pyroshow exakt um 19.13 Uhr. Einfach unvergesslich!

Am vergangenen Dienstag war der Awaysektor zwar nicht derart gut gefühlt, aber es waren schon einige bekannte Gesichter zu sehen. Unter ihnen Wackerspieler Alexander Gründler und dessen Vater. Unter den 350 Zaungästen in Schwaz hat sich auch unser Trainerteam samt der FCW Führungsriege dazu gesellt. Und die haben dann vom Anpfiff weg eine flotte Partie gesehen. Sicher eine Ehre für unsere junge Mannschaft, wenn das Regionalliga Spitzenteam aus Schwaz mit einer Fünfer – Abwehrkette agiert und auf Konter setzt. Da war wohl der Respekt größer als der Mut. Aber diese Taktik wäre fast aufgegangen. Praktisch mit dem Pausenpfiff gingen die Knappenstädter in Führung. Von diesem ungünstigen Spielverlauf haben sich die Schwarz-Grünen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ganz im Gegenteil. Nach sensationellen 30 Minuten in der zweiten Halbzeit stand es 3:1 für die Innsbrucker und der Kas schien gegessen. Denkste, in der Schlussphase gelang dem SCS der Anschluss und die haben dann noch einmal alles nach vorne geworfen. Fast in allerletzter Sekunde hatte dann der Schwaz Keeper Wackerle (was für ein schöner Name) den Ausgleich vor den Füßen. Hat aber fast bis zur Eckfahne verzogen. Im Sektor der „Innsbrucker“ ging es lustig zu und es gab auch etwas support. Nach dem Spiel haben wir noch bis etwa um Mitternacht gefeiert. Da sieht man wie wichtig und toll eine gute Gastronomie im Stadion wäre. Mein persönliches Derby war ein voller Erfolg und das wäre es auch geworden, wenn das Spiel anders ausgegangen wäre!

Und es geht weiter

Am Freitag habe ich mir das Spiel des SCS gegen unseren kommenden Gegner aus der Reichenau angesehen. Auf einem sehr tiefen Boden war es sicher schwer zu spielen. Schwaz hat gespielt, Reichenau die Tore gemacht. Fürchten müssen wir uns vor denen sicher nicht. Höchstens vor deren Effizienz. Und so kann man über das Niveau der Liga sicher diskutieren. Die Spiele sind aber sehr spannend und kampfbetont. Schwaz etwas von der Rolle und die Verantwortlichen bemängeln auch den Einsatz. Wörgl geht gegen Wacker II vollkommen unter. Schlägt aber jetzt den Neo-Favoriten aus Imst. Und am Samstag war der FC Kitzbühel zu Gast in Mieming gegen unseren FCW II. Die habe ich schon vor Beginn der Meisterschaft hoch eingeschätzt. Die Kitzbühler haben ja von Zell am See, dass sich zurückgezogen hat, einiges geerbt. Und in Mieming sind die gegen unsere Buam teilweise bärenstark aufgetreten. Zumal unsere Mannschaft ungewohnte Schwächen gezeigt und dem Gegner mehrmals den Ball auf dem Silbertablett serviert hat. Trotzdem haben die Unseren ebenso mehrmals die Entscheidung am Fuß gehabt und sogar einmal die Querlatte getroffen. Viele Fehler aber bis zur 93 Minute geführt, dann etwas leichtfertig den Ausgleich kassiert – und trotzdem bin ich irgendwie zufrieden. Denn es ist unserem erneut sensationellen Schlussmann Peter Weiss zu verdanken, dass das Spiel nicht längst entschieden gewesen ist. Von diesem Mann wird man noch hören. Trotz einer solchen Fehlerorgie gegen die meiner Meinung nach bis jetzt beste Regionalligamannschaft, die ich heuer live gesehen habe, dem Sieg derart nahe zu sein, spricht auch für unser Team.
Diesmal war die Leistung nicht so gut, aber es hat wieder sehr großen Spaß gemacht. Ein bisschen heiß war es. Aber ein Schirm ist nicht nur bei Regen nützlich! Und noch etwas zu Mieming: Die Eintrittsgelder und die Einnahmen bleiben in Mieming, dafür braucht der FC Wacker Innsbruck für den Platz nichts zahlen.

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Autor: Rudolf Tilg

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