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(Herbst-, Corona-, Fussball-) Depression

Der Nebel zieht durchs Tal, Reif liegt auf den Feldern, die Tage werden kürzer, die Dunkelheit länger.

 

„Spass mit Flaggen“

Die Lage abseits der nun eher schon braunen Wiesen, der Wälder und Fluren gestaltet sich in Zeiten wie diesen auch nicht gerade euphorisierend. Alles grau, alles trist, alles irgendwie morbid.

In diese Zeit des „Hochherbstes“ fällt auch der Österreichische Nationalfeiertag. Ein kleiner historischer Exkurs dazu: Generationen von Volksschullehrern liebten und lieben es, den Kindern das Märchen vom letzten ausländischen Soldaten, der Österreich verließ, zu erzählen. Dem war natürlich Mitnichten so, obwohl, würde man die Bevölkerung befragen wahrscheinlich mindestens 60% das behaupten würden. Es ist der Tag an dem das Neutralitätsgesetz verabschiedet wurde. 1965 wurden auch andere Daten abgewogen (12.11. Ausrufung der Republik, 27.4. Proklamation über die Selbständigkeit Österreichs, 15. Mai Unterzeichnung des Staatsvertrag), doch der „Sieger“ war der wahrscheinlich emotionsloseste Meilenstein. Aber dieser passt aktuell einerseits zum Wetter – oder die Corona-Krise – andererseits aber auch ideal zur aktuellen Situation von Wacker Innsbruck.

Auch das stärkste Flutlich hätten die unheilschwangeren dunklen Wolken, die sich am Freitag über das Tivoli Stadion legten, nicht durchdringen können. Vom Aufstiegsaspiranten in den Bereich des Abstiegskampfes zu geraten, damit hätte wohl der schlimmste Pessimist nicht gerechnet. Ein Sieg, drei Unentschieden und zwei Niederlagen sind einfach zu wenig. Egal mit welcher Begründung man argumentiert. Mit diesem Kader muss man jeden Gegner in der Liga bezwingen können – oder zumindest auf Augenhöhe sein. Die Neuzugänge müssen für die Liga mehr als ausreichend sein. Flo Jamnig mit seiner Bundesligaerfahrung, Ronivaldo die Torgarantie der letzten Jahre und Marco Knaller mit viel Erfahrung aus einer der besten Ligen der Welt, um nur einige zu nennen. Natürlich kann man verlieren, natürlich kann man unentschieden spielen. Aber es darf nicht zur Gewohnheit werden und es muss eine Weiterentwicklung am Platz zu sehen sein. Aktuell geht diese, entgegen allen Beteuerungen, eindeutig in die völlig flasche Richtung!

Antidepressiva bitte

Wie man es mit wenigen Mitteln und ohne Stars machen kann, zeigte einerseits der FCW vor einem Jahr, anderseits aber auch der FC Dornbirn in dieser Saison. Die als Abstiegsfavorit gehandelten Voralberger überraschen immer wieder und konnten sich auf den sechsten Platz der Liga vorarbeiten. Austria Klagenfurt wurde ein Remis abgetrotzt und BW Linz gar geschlagen. Depressionen wird man also in Dornbirn keine finden, eher ein Team, das trotz weniger Tore (8) und sieben Gegentreffern bisher bereits neun Punkte am Konto hat.

Für die Innsbrucker wird es am Montag Zeit, Flagge zu zeigen. Der Nationalfeiertag wird ja auch „Tag der Flagge“ genannt, das ist aber eine andere Geschichte. Auswärtsfans sind ja aktuell nicht zugelassen, also wird es an der Mannschaft alleine liegen, die Schwarz-Grünen Farben hochzuhalten und sich zu rehabilitieren.  Die Fans wollen ordentliche Leistung sehen und nicht nach einem Spiel Antidepressiva einwerfen, um das gebotene halbwegs verdauen zu können.

Bild: Mikekilo74, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

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Autor: admin

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