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Reife Leistungen

Was wäre das für uns Schwarz-Grüne für eine Woche gewesen. Am Freitag das Spitzenspiel in Klagenfurt und am Dienstag zur Championsleaguezeit das Cupspiel gegen den Erzrivalen Sturm Graz. Um es vorwegzunehmen, in beiden Spielen hat der FC Wacker Innsbruck eine reife Leistung gezeigt. Auch wenn schlussendlich „nur“ ein Unentschieden herausgeschaut hat. In beiden Partien waren die Innsbrucker mehr als ebenbürtig. Dafür kann man sich zwar wenig kaufen, aber um Selbstvertrauen zu tanken und die Gewissheit zu haben auch mit Topteams mehr als nur mithalten zu können ist auch einiges Wert. Darauf lässt sich bestens aufbauen.

Klagenfurt – Reife Leistung

Großes Stadion, leere Tribünen. Einst sah man in diesem Stadion die Spieler vor lauter Bäumen nicht. Aber diesmal sahen die TV Zuschauer eine spannende und überaus gute Partie. Beide Mannschaften agierten mit einer Passgenauigkeit von an die 80 Prozent. Das mag ja nicht viel heißen, wenn man sich die Wuchtel hinten gegenseitig zuschiebt. Nicht so am Freitag. Das war schon ein kleines Spektakel auf Bundesliganiveau. 90 Minuten gab es da für beide Mannschaften nur eine Richtung. Alles nach vorn, was folgerichtig auch toll anzusehen war. Sicher hätte man diese Begegnung am Wörthersee auch noch ohne Knallers Glanzparade verlieren können. Dennoch war Wacker über 90 Minuten gesehen dem Auswärtssieg um einiges näher als einer Niederlage. Eine reife Leistung und sehr schade, dass man im Moment als Fan derart ausgeschlossen vom Geschehen in den Stadien ist.

Graz – Am Rande einer Sensation

Was wäre denn das geworden, wenn die Zeiten normal wären? Der SK Sturm Graz gilt schon sehr lange als Erzrivale der Innsbrucker. Dementsprechend heiß wären die Fans beider Lager auf diese Begegnung gewesen. Leider konnte man nur via TV dabei sein. Gewundert hat man sich in Graz über den dortigen Rasen. Bundesliganiveau hatte der, im Gegensatz zum Spiel, nicht. Ein Umstand, den sich die Grazer Merkurarena mit dem Innsbrucker Tivoli teilt. He, ihr habt auch eine Rasenheizung… Bleibt zu hoffen, dass sich da wie dort einiges ändert. Das ist nicht bundesligatauglich!
Gewundert hat man sich dann auch über die Aufstellung der Schwarz-Grünen. Gleich fünf Veränderungen gegenüber dem Superspiel in Klagenfurt. Der Mut des Zweitligisten ausgerechnet gegen einen österreichischen Spitzenklub derart zu riskieren ist aller Ehren wert! Und gesehen haben wir eine taktische Meisterleistung des Zweitligisten, denn der neue Anzug der Innsbrucker hat perfekt gepasst.

Die Blackies kamen in der Anfangshase nie zur Geltung. Die ersten 20 Minuten haben eindeutig den Innsbruckern gehört. Bessere Spielweise, mehr Ballbesitz, bessere Chancen. Auch als die Steirer stärker zu werden schienen, haben die Unseren alles im Griff gehabt. Auch in der zweiten Halbzeit. Die besseren Möglichkeiten spielte sich Wacker heraus. Leider blieben diese ungenutzt. Dann haben beide Mannschaften drei frische Kräfte gebracht. Ein schöner Angriff der Schwarz-Weißen und ausgerechnet Ex-Wackerianer Andreas Kuen erzielte die Führung. Kuen hat bei seinem Tor auf den Jubel verzichtet. Hochachtung, denn der ist doch schon einige Zeit weg aus Innsbruck! Da sieht man den Charakter.

Eine unverdiente (!) Niederlage bescherte das Cup-Aus. Man war nah dran den „Serienmeisterbezwinger“ aus dem Bewerb zu werfen. Wurde leider nichts daraus, aber zumindest haben wir Sturm Graz alles abverlangt und wieder eine reife Leistung(!) hingelegt, auf der man aufbauen kann.
Zu erwähnen wäre noch, wie unerträglich das Gebrüll in leeren Stadien, nach jedem noch so kleinen Rempler am Spielfeld, von Trainern, Spielern und Ersatzleuten anzuhören ist. Hört auf mit einem derart unsportlichen Verhalten!

Am Samstag bekommt es Wacker mit Rapid zu tun. Was wäre das für eine Begegnung. Das ist seit 1964 (1:0 Sieg für den FCW) so was, wie DAS  Ost-West-Duell in Österreich. Lange Zeit war das Wiener Derby der Hütteldorfer gegen die Favoritner ein laues Lüfterl dagegen. Leider geht es „nur“ gegen deren zweite Mannschaft. Noch weit schlimmer kommt es aber für die Grazer. Laut ORF-TV-Journalist haben die am Samstag keinen geringeren als den „FC Tirol“ zu Gast. Das wird dann echt schwierig werden… nicht nur für Sturm! Schließlich gibt es einen Klub dieses Namens seit nunmehr 18 Jahren (!!!) nicht mehr.

30 Jahre und kein bisschen leise

Im kommenden Jahr feiert der Wacker Innsbruck Fanclub „Verrückte Köpfe“ sein 30-Jähriges Jubiläum. 1991 – 2021, das kann sich schon sehen lassen. Da hat man einiges erlebt und mitgemacht und schon so manchen Generationenwechsel hinter sich. Respekt!
Der FC WACKER INNSBRUCK Fanclub, der 1991 von den Gebrüdern Gassler in Anlehnung und Inspiration an die feurigen und lautstarken Italienischen Fanszenen gegründet wurde, hat zu seinem Jubiläum einen tollen Kalender mit den beeindruckensten Bildern aus dieser 30-jährigen Geschichte produziert. Dieser ist über die „Verrückten Köpfe“ zu erwerben. Mehr Infos dazu bekommt ihr hier: https://www.tivoli-nord.info/30jahrevk
Das wäre auch ein tolles Geschenk für jeden Wackerianer, ob jung oder schon etwas reifer. Den Erlös dieses Kalenders können wir dann alle im Stadion bewundern. Der fließt nämlich in die Jubiläumschoreographie. Also fleißig zuschlagen!

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Autor: Rudolf Tilg

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