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Wir leuchten euch zum Sieg

Vor ziemlich genau einem Jahr schaffte der FC Wacker Innsbruck die Sensation über Bundesligist St. Pölten in das Cup-Halbfinale einzuziehen. Ein sehr emotioneller Moment! Es war deshalb eine Sensation, weil da das jüngste Profiteam der Vereinsgeschichte am Werk war. Seitdem ist aber kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Nach sechs Neuzugängen im Sommer und einem sehr durchwachsenen Herbst hat die sportliche Leitung reagiert und weitere vier Neuzugänge an den Inn geholt. Was nicht überall wohlwollend aufgenommen wurde, hat die Mannschaft der letzten Saison doch für herzerfrischenden Fußball gesorgt. Leider aber wahrlich nicht konstant. Schritt für Schritt ein bundesligataugliches Team zu formen, das ist nun die Devise der Schwarz-Grünen. Und so durfte man gespannt sein, wie sich der neue Anzug des FCW zum Auftakt präsentierte.

 

Brennende Straße – brennende Herzen

Soll man sich auf den Ligaauftakt freuen, wenn man ausgesperrt bleibt? Die Tivoli Nord wollte trotzdem unbedingt ein Zeichen setzen. Von Anfang an war klar, wenn, dann mit der gebotenen Vorsicht in diesen Zeiten. Denn Unvernunft wäre nicht nur auf die Mitwirkenden zurückgefallen, sondern auch auf unseren Verein und das Land. Und so wurde eine Fahrt im Mannschaftbus für die Spieler zum ersten Highlight des Jahres. Besonders für sämtliche Neuzugänge, welche nun wahrscheinlich das erste Spiel, das wieder vor Publikum über die Bühne gehen wird und ganz besonders dann mit Unterstützung der Nordtribüne, kaum erwarten werden können. Noch mehr aber sehnen sich die Fans des FC Wacker Innsbruck wieder in ihr „Wohnzimmer“ zurückzukehren zu dürfen. Diese Zeit, welche schon so lange dauert und nicht enden will, ist unglaublich schwer. Schaut man in die sozialen Medien erkennt jeder sofort, wie unglaublich dieser kurze aber sehr emotionelle Moment genossen wurde. Wieder einmal die Mannschaft unterstützen, einmal wenigstens ein Zeichen setzen – und sei es nur einen Bengalen lang. Die Mannschaft wusste nichts davon. Sie bekam eine wirklich eindrucksvolle Fahrt zum Tivoli spendiert. Vorbei am riesigen Spruchband „Wir leuchten euch zum Sieg“ und dann brannte die Straße bis zum Kreisverkehr vor der Olympiaworld. Als Augenzeuge kann ich sagen, sowas habe ich noch nie so gesehen. Als würde alles in Flammen stehen und den Augenblick als der Mannschaftsbus durch Rauch und Feuer erschien, kann man schon als mythisch bezeichnen. Ein unglaublicher Moment, den sicher viele nie mehr vergessen werden. Überhaupt in entbehrungsreichen Zeiten wie diesen, ein wenig Wärme, ein wenig Leidenschaft, ein wenig Lebensfreude! Aber seht selbst:

In der Kühltruhe

Was gibt es zum Spiel zu sagen? Arschkalt ist es gewesen, und das trotz 1913 Schichten Kleidung übereinander gelegt. Den Temperaturen nach, liegt Südafrika schon sehr weit weg von Tirol. Da hat eher der sibirische Bär gesteppt als eine südafrikanische Mutante. Minus 10 Grad bei Spielbeginn und gegen Ende wurde es dann noch ein paar Grad „kuscheliger“. Am Spielfeld war es ja windstill, aber auf den Tribünen hat der Wind zusätzlich geblasen. Da hatte man wahrlich das Gefühl, in der Arktis zu sein. Die Eisbären waren sicher nicht mehr weit weg. Ich bitte um eine Runde Mitleid für den Ordner, der am Schranken zur Stadioneinfahrt dreieinhalb Stunden durchgehalten hat. Wieder aufgetaut ist er wohl der wahre Sieger des Abends.

Eines hat der Frühjahrsauftakt gezeigt: Die Gegner müssen sich im Tivoli wärmer anziehen. Der neue FC Wacker Innsbruck tritt anders auf als im Herbst! Mit guter spielerischer Linie und Kompaktheit in der Defensive und im Mittelfeld haben die Wackerianer über die gesamten 90 Minuten noch eiskälter als die Temperaturen agiert. Wackers neuer Anzug sitzt wie angegossen. Während im Herbst noch des öfteren ein verschleppen des Spiels zu beobachten war, so war davon beim Frühjahrsauftakt nichts zu sehen. Die Körpersprache der Mannschaft ist eine ganz andere und auch die Kommunikation untereinander fördert das Zusammenspiel.  Die nächsten Spiele werden zeigen, ob man während der Winterpause auch an Konstanz gewonnen hat. Was ich am Freitag alles gesehen habe, hat mir allerdings sehr gut gefallen und war ein winzigkleines Stück Lebensgefühl zurück!

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Autor: Rudolf Tilg

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