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Erst souverän, dann dramatisch

Corona, Verletzungen und Sperren – ärger geht es kaum mehr! Gegen den SKU Amstetten musste Trainer Daniel Bierofka sogar kurzfristig noch umstellen und die Abwehr neuformieren. Dann musste auch noch der wiedergenesende Wostry nach nur wenigen Minuten erneut vom Feld. Gegen BW Linz stellte sich eine völlig neu zusammengewürfelte Viererkette von selbst auf. Zu allem Überfluss kommen noch katastrophale Leistungen der Unparteiischen hinzu. Sowohl gegen Amstetten, als auch am Ostermontag in Linz. Den souveränen Sieg gegen die Niederösterreicher ist im „Fightclub“ von Linz die fast schon befürchtete Niederlage gefolgt.

 

 

Souverän gegen Amstetten

Geisterspiel, das „gefühlte“ 1913te. Extrem schade. Im Laufe dieses Spiels konnte man den Eindruck gewinnen, man befände sich beim Pokern. Aber nicht wegen der Spannung, sondern wegen der überaus großen Anzahl an Karten die Schiedsrichter Alain Sadikovski da verteilte. Das hatte zur Folge, dass den Schwarz-Grünen die „Joker“ ausgingen. Die erste Halbzeit gegen die Niederösterreicher begann noch bei Sonnenschein. Da Innsbruck aus seinente zahlreichen Torchancen nur ein Tor gemacht hatte und die Amstettner aus gar keiner echten Möglichkeit ebensoviele, schien es schon wieder wie verhext abzulaufen. Doch Ronivaldo zeigte kurz vor der Pause seine Fähigkeiten und traf zur hochverdienten Führung. Da waren aber schon dunkle Wolken überm Tivoli aufgezogen.
Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit hatte man das Gefühl, die Niederösterreicher könnten etwas aufkommen. Aber Gefühle können wahrlich täuschen. Wacker hatte in weiterer Folge alles im Griff. Und wie! Der Sieg gegen die Niederösterreicher war niemals in Gefahr. Doch nicht nur wegen des düsteren Wetters wurde es dunkler am Tivoli. Zuerst hat der überragende (!) Joppich vom schwachen Schiedsrichter seine fünfte Gelbe Karte gesehen und dann wurde auch noch unser Kapitän Lukas Hupfauf wegen einer mehr als lächerlichen zweiten gelben Karte mit Gelb-Rot frühzeitig unter die Dusche geschickt. Wacker hatte in diesem Spiel zwar einen Royal-Flush, aber da gegen das Team der Stunde in Linz die gesamte Abwehr abhandengekommen war, wurde Trainer Bierofka gezwungen eine völlig neue Abwehr aus dem Ärmel zu ziehen.

Das letzte Aufgebot

Insgesamt zehn Spieler musste Wacker in Linz gegen das offensivstärkste Team der Liga vorgeben. Das schafft eigentlich kaum ein Klub. Fast schon verzweifelt haben Journalisten vor dem Spiel beim Verein nach der möglichen Aufstellung angefragt. Lang musste man allerdings nicht nachdenken. Die Viererkette stellte sich quasi von alleine auf. Das Durchschnittsalter der Schwarz-Grünen war zwar knapp 24 Jahre. Doch die Verteidigung war extrem jung. Recica, Kopp, Abali und Jamnig sollten das Abwehrbollwerk in Linz bilden und machten dann ihre Sache in den ersten 45 Minuten wirklich gut. Besonders der 18-jährige Abali hat da Schubert, dem Star der Liga mit 22 Ligatoren in 19 Spielen, den Nerv gezogen. Aber würde man zehn Ausfälle über 90 Minuten kompensieren können?

Holzhacker wurden belohnt

Angeblich ist Blau-Weiß Linz das fairste Team der Liga. Davon hat man am Ostermontag herzlich wenig gesehen. Da waren einige „faule Eier“ mit dabei. Wacker spielte nach nervösem Beginn gut und ging sogar nach herrlicher Vorarbeit von Hubmann durch Fridrikas in Führung. Danach griffen die Linzer zu Holzhackermethoden. Da war alles dabei. Von Karateeinlagen bis zu Tätlichkeiten und die Wackerianer ließen sich ein wenig die Schneid abkaufen. Schiedsrichter Ciochirca ließ das auch geschehen. Denn mindestens zweimal war’s schon weit mehr, als nur dunkelgelb, welche den Linzern erspart geblieben ist. Besonders Wimmer hätte niemals weiterspielen dürfen! Nicht mehr als zweimal tauchten die Blau-Weißen vor unserem Tormann Marco Knaller auf. Ehe in letzter Sekunde wegen einer Unachtsamkeit in der Hintermannschaft (die einzige!) den Linzern doch noch der Ausgleich gelang.

Unbelohnter Fight

Kurz nach der Pause wurde Abali wegen eines „Allerweltsfouls“ unter die Dusche geschickt. Der 18-Jährige hatte zuvor Schubert aber so was von unter Kontrolle. Fast eine Halbzeit lang musste man nun mit einem Mann weniger auskommen. Die Linzer schienen ihre Chance zu wittern und drückten auf die Führung. Wacker rührte Abwehrbeton an und brachte alle Defensivspieler, die noch zur Verfügung standen. Gegen diese Fünferkette und Wackers überragendem Schlussmann zogen die Linzer stets den Kürzeren. Die Schwarz-Grünen stellten sich den Blau-Weißen wie einst 300 Spartaner den übermächtigen Persern. Doch der aufopfernde Abwehrkampf endete schließlich dramatisch. Acht Minuten vor Schlusspfiff gelang den Linzern ein richtiger Sonntagsschuss am Ostermontag. Wackers Schlussoffensive blieb leider ohne Erfolg.

Dranbleiben

So ist halt der Fußball. Mannschaften, die sich in einem Flow befinden, wissen oft nicht warum sie ihre Spiele gewinnen. Bei den Linzern ist es nach diesem Spiel ebenso. Dieses Spiel, besonders die Art und Weise wie sich unsere „Notelf“ der besten Frühjahresmannschaft entgegengestellt hat, sollte aber Selbstvertrauen geben. Man hat alles gegeben, gekämpft bis zum Umfallen. So ist dem Team trotz Niederlage absolut nichts vorzuwerfen. Ich hoffe, das sieht unsere Mannschaft auch so.
Da Klagenfurt in dieser Runde ebenfalls verloren hat (0:2 gegen Lafnitz), hat sich die Konstellation in der Tabelle nicht gravierend verändert. Durch den klaren Sieg im Abendspiel des GAK mischen nun eben auch die Grazer wieder richtig mit. Jetzt heißt es dranbleiben und weiter Gas geben! Die nächsten beiden Runden gegen Dornbirn und die Jungveilchen dürfen keine Stolpersteine sein und dann kommt DAS Highlight im Frühjahr. Im Tivoli wird es einen heißen Tanz gegen Austria Klagenfurt geben. Doch davor muss man die Ausgangssituation für diesen Schlager schaffen. Es bleibt spannend!

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Autor: Rudolf Tilg

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