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Teixl!

Manchmal geht es schon mit dem Teufel zu. Gerade, wenn es ausschaut, als käme das Werkl ins Laufen, findet sich wieder ein Körnchen im Getriebe und lässt es abrupt stocken. Die beiden unnötigen Remis etwa in Überzahl gegen die KSV und den FAC. Schmerzhafte Ausfälle von spielentscheidenden Ballesterern. Und dann kommt auch noch der Beelzebub persönlich vorbei.

Der Teufel trägt…

Rot. Naja, eigentlich nicht Luzifer selbst, sondern eine kleine Abordnung seiner Teufelchen. Zumindest werden Sie so genannt, die roten Teufel des Grazer Athletiksport Klub von 1902. Und wie teuflisch gut sie agieren können, haben sie in dieser Saison schon bewiesen, sehr zum Leidwesen des FC Wacker Innsbruck. Es war Dezember, Krampus-Zeit, quasi Heimspiel zur besten Zeit des Jahres für kleine Mephistos. Die Schwarz-Grünen kamen damals mit einer stolzen Serie in die Steiermark, nach einer Niederlage gegen Blau-Weiß Linz waren die wackeren Kicker fünfmal in Folge ungeschlagen geblieben. Mehr noch, sie hatten Dornbirn mit 1:0 besiegt und Horn 3:2 geschlagen, gegen die Violets ohne Gegentreffer drei Punkte entführt und die Amateure von Rapid Wien mit 2:1 gebogen. Um dann vom GAK unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Mit dem bis dahin höchsten Sieg seit dem Wiederaufstieg, mit einem entfesselt aufspielenden Eintausch-Spieler Slobodan Mihajlovic und einem abgebrühten Ex-Innsbrucker Martin Harrer konnten die Tiroler nicht mithalten. Ob der spanische Philosoph Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana in seiner neuen Heimat USA sein Faible für das runde Leder entwickeln konnte, ist nicht sicher. Seinem berühmtesten Zitat sollten die Innsbrucker aber mit gespitzten Ohren lauschen: „Those who cannot remember the past are condemned to repeat it – Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen.“. Ein Blick auf Wackers letzte Spiele erklärt, warum. Gegen Linz verloren, dann fünf Spiele ungeschlagen. Dornbirn mit 1:0 besiegt und Horn 3:2 geschlagen, gegen die Violets ohne Gegentreffer drei Punkte entführt und die Amateure von Rapid Wien mit 2:0 gebogen. Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Im Auftrag des Teufels

Für Wacker war das Spiel damals der Auftakt zu einer Berg- und Talfahrt. Mit deutlich mehr Tal-Inhalten. Das Jahr klang mit zwei Niederlagen aus, gesamt wurden nur zwei der sechs kommenden Partien gewonnen, der Aufstieg rückte in immer weitere Ferne. Bis eben, beginnend mit dem Auftritt vor 100 Zuschauern in Lustenau, der Erfolg wieder zurückkehrte. Ein hart erarbeiteter, oft erkämpfter und meist auch erzitterter Erfolg, aber immerhin. Mit fünf Runden ohne Niederlage liegt Innsbruck auf Platz drei der aktuellen Serien in Liga zwei, hinter unglaublichen 10 unbesiegten Partien der nicht aufstiegsberechtigten Linzer und Lieferinger. Bei Siegen überholen die Schwarz-Grünen die Salzburger, an die unfassbare Serie von 10 Erfolgen der Oberösterreicher kommt man aber nicht heran. Dafür kann Innsbruck die längste Torsperre aufweisen, bereits drei Partien konnte man mit einem Shut-Out beenden, Marco Knaller sei Dank. Aber die 275 vergangenen Minuten ohne Gegentreffer haben seit letzter Runde einen schalen Beigeschmack, der Posten zwischen den Pfosten muss neu besetzt werden. Dass gerade jetzt der GAK seine Torgefahr gegen Horn wiedergefunden hat, ist unglücklich. Oder ein Akt im Auftrag des Teufels, um die Saison wieder spannend zu machen. Seine kleinen Teufelchen aus Graz suchen derzeit jedenfalls noch nach ihrer Konstanz. In den letzten acht Runden gewannen die Steirer 5:0 gegen Horn und verloren 0:5 gegen Linz, besiegten die Juniors mit 3:0 und unterlagen Klagenfurt mit 0:3, mussten gegen den Vorletzten Rapid ein 1:1 ertragen und trotzten dem damaligen Tabellenführer Lafnitz ein 1:1 ab. Der GAK bleibt unberechenbar.

Der Exorzist

Damit es Wacker nicht gar zu leicht hat, fehlen mit Kopp, Meusburger, Gallé, Doski, Wostry, Knaller und Tekir gleich zwei Drittel einer ligareifen Mannschaft, während der GAK in Bestbesetzung anreisen kann. Innsbruck kann aber zwei Offensivkräfte aufwarten, welche den Grazern den Teufel austreiben wollen: Ronivaldo und Fridrikas, die beiden tor- und assistgefährlichen Exorzisten. Aber wie immer, wenn der Teufel seine Hand im Spiel hat, ist noch ein schmerzhaftes Detail versteckt – beide sind akut gelb-gefährdet. Eine Verwarnung, und Schwarz-Grün muss auf die beiden Kicker verzichten. Teixl noamol!

Bild von NickyPe auf Pixabay

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Autor: Stefan Weis

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