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Pyro, Pyrrhus, Pyramide

πῦρ. Also Pyr. Altgriechisch für Feuer. Derzeit ständiger Begleiter der Innsbrucker, in allen Belangen. Und wenn man sich die letzten Spiele so angeschaut hat, wohl auch mehr, schon so etwas wie das Lebensmotto – nicht Will Grigg’s on fire, ganz Wacker brennt! Kein Wunder auch, dass in Liga Zwa so manch defence so richtig terrified war am Ende eines Spieles. Ob dies bei Lafnitz auch gelingt?

 

Pyro

Wenn es bei Wacker gebrannt hat, dann war es zunächst eigentlich meist die Abwehr. Ja, acht der letzten neun Spiele wurden gewonnen – aber zu oft musste man dabei zittern, dass doch noch etwas daneben geht. Gegentore in Unterzahl, Führungen, die nicht genützt wurden, Konzentrationsmängel. Wenn selbst nach einem Vier-Tore-Sieg der Trainer den kleinen, aber merkbaren Leistungsabfall nach der frühen Führung bemängelt, dann weiß man, dass Ausruhen verboten ist. Zu eng ist das Rennen um den begehrten einzigen Relegationsplatz. Da ist jede Hilfe gefragt, auch Motivationsschübe von außen. Etwa, wenn die Anton-Eder-Straße nächtens hell erstrahlt und gleißendes Pyro die Gehwege erhellt. Glänzende Augen, pure Freude bei Fans und Mannschaft, der man nach langer Stadionabstinenz endlich wieder die Unterstützung versichern konnte. Ein bisserl patscherter war da schon ein Jubel-Feuerwerk, das der in Innsbruck doch manchmal vorherrschende Wind nicht ganz geplant abdriften ließ. Der Schaden war groß, aber doch nur materiell – Innsbruck feierte einen Pyro-Sieg, hielt sich im Rennen um den Aufstieg. Mehr noch schob sich in die Führungsposition der Lizenzinhaber. Klagenfurt lag nun zurück, jene Mannschaft, die vier Runden zuvor ebenso mit 0:2 gegen Lafnitz verloren hatte.

Pyrrhus

Es ist nur ein kleiner phonetischer Schritt von Pyro zu Pyrrhos, aber ein großer Sprung für ein Mannschaftsgefüge. Denn die vergangenen zwei Partien könnten sich als Pyrrhus-Siege herausstellen. Wie einst der rothaarige Grieche, der Feuerkopf und Anverwandte Alexanders des Großen, der siegreich gegen Rom zog, um Stück für Stück seiner Streitmacht zu verlieren, gehen auch den Schwarz-Grünen immer mehr Stammkräfte und Spielentscheider verloren. Im Spiel gegen Rapid II Marco Knaller, der sichere Rückhalt, der mit seinen Safes drei, sechs, neun Punkte der vergangenen Runden festhielt. Man hat mit Eckmayr und Wedl zwei Ersatztorhüter, die in anderen Vereinen das Stammleiberl innehätten, sicherlich, aber ob sie die letzten Spiele in derselben Form spielen können wie Knaller, ist nicht sicher. Gegen die roten Teufel wurde Fabio Viteritti von einem mit brennendem Einsatz entfachten Grazer vom Platz getreten, das überfällige pyrrós verblieb zur Verwunderung aller in der Gesäßtasche des Spielleiters. Ja, es mag ein Trost sein, dass Viteritti keinen Bruch erlitt, für die restlichen Saisonspiele fällt er dennoch aus. Man kämpft sich derzeit von Sieg zu Sieg – aber je mehr Ausfälle sich anhäufen, umso mehr Druck baut sich auf die Breite des Kaders auf.

Pyramide

Ein breites, sicheres Fundament ist die Grundlage für jeden Bau. Entscheidend ist aber, wie bei einer Pyramide, dann doch oft die schmale, alles überragende Spitze. Die wird von Lafnitz gefordert werden. Die Steirer sind zwar mit 20 Punkten aus 14 Partien nur gehobenes Mittelfeld der Jahrestabelle 2021 und verloren im vergangenen Monat gegen Kapfenberg und die Jungveilchen. Sie räumten aber auch Dornbirn mit 8:0 vom Platz und beendeten mit einem torlosen Remis gegen Linz eine unglaubliche 10 Spiele andauernde Siegesserie der Blau-Weißen. Die wiedergefundene Offensivpower der Innsbrucker trifft auf ein Defensiv-Bollwerk, das – genauso wie jenes der Tiroler – in den vergangenen vier Partien nur einen einzigen Gegentreffer zuließ. Wie auch immer das Spiel endet, eine Serie wird am Mittwoch enden: die der aktuell längsten Siegesserie der Liga (Innsbruck, sechs volle Erfolge in Serie) – oder die der Lafnitzer, gegen Wacker ungeschlagen zu bleiben. Denn bisher gingen die Blau-Gelben mit zwei Siegen und einem Remis jeweils mit zumindest einem Punkt vom Platz und entführten am Tivoli stets mit drei Toren Unterschied auch drei Punkte.

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Autor: Stefan Weis

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