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Einfach begeisternder Fußball

Freitag, 17.09.2021 – ein historischer Tag? Am Tivoli fand beim „Fight“ zwischen FC Wacker Innsbruck und dem FC Liefering vielleicht das beste Zweitligaspiel aller Zeiten statt. Nicht meine Worte, sondern jene der TV Kommentatoren. Und wahrlich, diese Partie hatte einen gewaltigen „Wow-Effekt“!
Ein Tipp noch wegen des Impfnachweises. Den Schriftlichen abfotografieren, oder mitführen! Beim Elektronischen gab es vereinzelt technische Probleme und der Ordnerdienst hat strikte Anweisungen genau zu kontrollieren. 

 

Niemand hielt es auf den Sitzen

Der letzte Sieg gegen das Farmteam des FC Salzburg gelang den Innsbruckern in der Aufstiegssaison 2017/18. Danach hatte es nur mehr für ein mageres Pünktchen gereicht. Mehr waren es am Freitagabend auch nicht, aber dieses begeisternde Spiel war wie ein Sieg für die Herzen unserer Fans. In der ersten Halbzeit ging es hin und her. Man musste schon Angst haben, ein Schleudertrauma zu bekommen. Mal brannte es im einen Strafraum lichterloh und unmittelbar darauf im anderen. Die Schwarz-Grünen gingen in Führung und die Salzburger haben ausgeglichen. Als denen praktisch mit dem Pausenpfiff auch noch die Führung gelang und sofort nach dem Pausentee eine Dreifachchance folgte, wusste man, dass es eng werden würde. Dann wurde mit Tormann Marco Knaller auch noch unser bester Mann an diesem Abend ausgeschlossen. Nun schien es eine klare Angelegenheit für die Salzburger zu werden. Mitnichten! Denn im Lager der Wackerianer wurde auf Offensive gesetzt und in Unterzahl hatte Wacker eine tausendprozentige Chance zu verbuchen. Und weil der doch recht schwache Schiedsrichter nicht nur ungerechtfertigterweise die Innsbrucker schwächte, tat er selbiges ebenso mit dem Gegner. Unglaublich kuriose Pfiffe hüben wie drüben…

Einfach nur der pure Wahnsinn

Und dann ging es erst so richtig los. Zwar fand einen Steinwurf weiter in der kleinen Eishalle ein Eishockeyspiel statt, aber Powerplay wurde am Innsbrucker Tivoli von den Heimischen gespielt. Unglaublich mit welcher Wucht Wacker da nach vorne agierte, ohne hinten was anbrennen zu lassen. Eine Sensation war dann der längst fällig gewesene Ausgleich. Ronivaldo stieg förmlich ins Weltall und hämmerte die Wuchtel mit Köpfchen gegen die Laufrichtung des gegnerischen Torhüters schon fast „überirdisch“ in die Maschen. Dabei ist Ronni wahrlich nicht der Größte. Ein Tor wie aus dem Lehrbuch. Da hat es längst keinen mehr auf den Sitzen gehalten. Besonders nicht die Kids im „Kids Corner“. Mehrmals sind die vor Begeisterung ganz nach vorne gestürmt. Bekommen die Ultras in Innsbruck gar weiteren Nachwuchs? Lieber FC Wacker Innsbruck, diese Aktion ist ein Bringer!
Aufregend waren auch die letzten Minuten, denn mehrmals blieb den Wackerianern der Torschrei in der Kehle stecken. Besonders als der Schiedsrichter ein glasklares Elferfoul an Fridrikas übersehen hat oder nicht sehen wollte. Da kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben! Auch beim Schiedsrichter nicht, denn bei einer ähnlichen Aktion von Joppich im Mittelfeld pfiff er (natürlich) Foul. Ein kleines Detail am Rande muss auch noch erwähnt werden – auch wenn es die Kritiker nur interessiert, wenn man es negativ auslegen kann – bei den Schwarz-Grünen waren NEUN Tiroler im Einsatz.

Das interessiert mich aber nicht die Bohne! Jeder, der sich für Wacker Innsbruck den sprichwörtlichen A aufreißt, ist herzlich willkommen. Die Schwarz-Grünen lieferten am Freitag von der ersten bis zur letzten Minute ein Spektakel. Die frei und unbeschwert aufspielenden Salzburger haben auch ihren Teil dazu beigetragen. Diese Partie war ohne Zweifel ein Highlight und wer nicht im Stadion war, hat wahrlich was versäumt. Das war beste Werbung für die unterschätzte 2. Liga und den Tiroler Traditionsverein. Dem FCW sollte diese Leistung Selbstvertrauen geben. Doch wo viel Sonne, da auch Schatten: Die schwere Verletzung von Fabio Viteritti ist ein großer Wermutstropfen. Gute Besserung Fabio!

600

Nein, ich drehe keine Fortsetzung von Leonidas mit seinen 300. Sparta war gestern (oder Freitag). Aber mitunter muss man kämpfen wie ein Spartaner. Dies ist mein „Fanview“ Nummer 600 im „tivoli12 magazin“. Wieviele Spiele ich in dieser Ära versäumt habe? Viele waren es nicht. Selbst im Lockdown. Seit 03.10.2007 – drei Monate und drei Tage nach der Rückkehr zur Identität unseres Vereins, den FC Wacker Innsbruck. Im Vorfeld dieses Ansinnens hat es geheißen, „ein anderer Fußball ist möglich“. Für mich ist das eingetroffen.
Damals, bei der Auftaktsitzung des tivoli12 magazins im Traditionsgasthaus Löwenhaus habe ich noch kleinlaut zu den Initiatoren des Projektes gemeint, was soll ich unter den vielen geschulten Leuten mit Matura und Hochschulausbildung. Fast 14 Jahre später bin ich immer noch da und 600 Fanviews weiser und auf unserer Geschichtsseite war ich auch nicht gerade untätig. Es ist eine Freude, meine und die Fansicht und auch unsere Vereinsgeschichte wiederzugeben und das positive Feedback ehrt und freut mich. Das Leben läuft nicht immer rund. Manches wirft einem schon mal aus der Bahn. Dann muss man aber wieder hineinfinden. Der Sport, das Schreiben, tolle Freunde und die Verbundenheit können einem dabei sehr helfen. Bedanken möchte ich mich dabei bei unserem Redaktionsteam, so wie dem FC Wacker Innsbruck und auch bei meinem ersten Chefredakteur René Soukopf, von dem ich sehr viel mitnehmen durfte! 

 

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Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
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