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Hoppa, Hoppa, Hoppa!

Die gute Nachricht vorweg: beide Teams kommen ausgeruht in die Liga zurück. Die Champions League pausierte, der Cup war nur mehr ein fernes Märchen, die Doppelbelastung wurde bereits früh abgelegt. Man darf sich also auf ein spannendes Spiel freuen, wenn Horn und Wacker Innsbruck aufeinandertreffen.

 

…in die Champions League…

Wobei, ein kleiner Hauch von Champions League weht schon durch die herbstliche Märchenlandschaft der Tiroler Berge. Nicht sportlich, aber immerhin infrastrukturell. Die Sparkasse Horn Arena, einst nach dem Konkurrenten Waldviertler Volksbank benannt, ist mit ihren 1000 überdachten Sitzplätzen zwar nicht unbedingt Meisterklasse, die Fahrt dorthin ist aber auf Europa-Niveau. Mehr noch, eben ChampionsLeague. Nicht weniger als sechs Teilnehmer der europäischen Eliteliga – und da sprechen wir von Teams in der Gruppenphase, ganz ohne Qualifikation – wären von Innsbruck aus schneller und auf kürzerem Weg erreichbar. Wenn man denn wollen würde. Aber wer will schon nach Salzburg (186km)? Oder nach München zu einem Verein, der sich im Landespokal gegen ein von einem Vorarlberger gecoachtes Team mit 0:5 demütigen lässt (163km)? Wer will schon nach Mailand, wenn das eine Team noch immer punktelos am Tabellenende liegt und das andere gegen den Tabellenletzten nur remisiert (395km)? Das Preisniveau in der Schweiz bei den Young Boys macht einen Ausflug auch fast unfinanzierbar (410km). Ja gut, Atalanta Bergamo, das wär schon mal eine Reise wert (356km). Aber nichts ist so schön wie eine Fahrt ins Waldviertel, wenn Horn zum Tanz bittet (487km). Die zweite Liga in Österreich, wo Auswärtsfahrten länger sind als bei internationalen Begegnungen. Die wahre Eliteliga.

…und mit jedem Sieg…

Acht Tore in den letzten beiden Spielen. Oder anders ausgedrückt: 40% aller Saisontore in den 17% Spielen, bei welchen Masaki Morass die Leitung übernommen hatte. Wacker ist derzeit on fire, könnte man meinen. Sollte aber dabei auch nicht übersehen, dass die Gegner die nach Erfahrung suchenden Amateure von Rapid und LASK waren, im Schnitt 20,4 Jahre alt, mit insgesamt vier 17jährigen in der Startformation. Gut für den Start mit einem neuen Trainer, aber noch nicht der Gradmesser, der den kommenden Weg vorzeichnet. Da zählt Horn schon eher dazu. Denn dort scheint man sich mittlerweile gefangen zu haben und in der Liga angekommen zu sein, wenn man ausschließlich die Tabellensituation betrachtet. Es ist das vierte Jahr in Folge in der zweithöchsten Spielklasse, und bislang war die Zeit mehr von Lernerfahrung als von Genuss geprägt. Die Ränge 15-13-15 in einer Liga, die den Klassenerhalt nicht auf sportlicher Ebene vergab und damit den Niederösterreichern die Zukunft rettete. Eine glückliche Auslosung und ein Start ohne Niederlage in den ersten fünf Spielen hievte die Blau-Weißen vorübergehend bis auf Rang zwei, bis man wieder in alte Muster verfiel. Nur ein Sieg seit 21. August, vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen, Horn kämpft wieder mit sich. Eigentlich fast optimale Voraussetzungen für einen Besuch an der ehemaligen Wirkungsstätte von Masaki Morass.

…singen wir das Lied…

Über Horn kann auch Morass ein Lied singen. Für knapp ein Jahr zog es den Neo-Trainer der Innsbrucker 2014/15 nach Niederösterreich, aber nur, um auf alte Bekannte und Altbekanntes zu treffen. Auf Gischi Westerthaler zum Beispiel, den dortigen Trainer, dessen Co er wurde, wie bereits neun Jahr zuvor beim Innsbrucker AC. Oder auf Keisuke Honda und viele weitere Landsmänner, die den ganzen Verein übernahmen und nach oben führen wollten. Da war Masaki aber bereits aus dem sportlichen Bereich eliminiert, mit Masanori Hamayoshi übernahm ein anderer Japaner das Ruder in Horn. Seither ist viel Wasser die Taffa hinuntergeflossen, auf Abstieg folgte Aufstieg folgte Abstieg folgte Aufstieg. Seit 10 Jahren sind die Waldviertler eine klassische Fahrstuhlmannschaft zwischen 2. Liga und Regionalliga Ost. Eine, die in 12 Aufeinandertreffen erst einmal gewinnen konnte. Aber in den vergangenen beiden Partien jeweils 2 Tore gegen Innsbruck erzielte. Horn bleibt ein unangenehmer Gegner.

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Autor: Stefan Weis

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