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Samba in Horn

Horn liegt ja praktisch am Ende der Welt. Nicht ganz. Sagen wir, am oberen Ende von Österreich. Jedenfalls von Tirol aus, eine kleine Expedition. Da meine Freunde über Nacht die Metropole des Waldviertels unsicher machen wollten und mir das aus diversen Gründen nicht ausgegangen ist, habe ich den „Kracher“ gegen den einstigen „Championsleagueaspiranten“ von zu Hause aus verfolgt. Das sollte ich echt öfters so tun. Zuerst nicht in Wien dabei und jetzt auch nicht in Horn: ergibt 6 Punkte und ein Torverhältnis von 5:0 Toren. Da könnte man ja glatt abergläubisch werden. Wenn da nicht das 5:1 gegen die OÖ-Juniors vor einer Woche gewesen wäre…

 

Hühhopp Pferdl

In Horn war es dann so, dass ein Teil unserer Fans noch durch das Waldviertel geirrt ist, während die Partie zwischen dem SV Horn und dem FC Wacker Innsbruck bereits angepfiffen worden war. Die Niederösterreicher waren die letzten Runden sieglos, spielen für ihre Verhältnisse aber eine Topsaison. Zu Beginn dieser Partie war das ein gegenseitiges Abtasten beider Mannschaften, mit Vorteilen des SV. Aber mit dem Eintreffen der restlichen Fans in Schwarz-Grün bekam die Begegnung in Horn einen anderen Charakter. Vom (fast) Geisterspiel hin, zu doch so etwas ähnlichem, wie einem Fußballspiel. Und schau her, die Schwarz-Grünen plötzlich mit Oberwasser und der Führung. Horn gefährlich, der FCW mit der feineren Klinge. Doch die schien dann etwas stumpf zu sein. Plötzlich haben nur mehr die Waldviertler gespielt und Wacker hatte die Badehosen zum Schwimmen ausgepackt. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Das ist aber eine Floskel. Die andere Floskel wäre: „das Glück is a Vogerl“. Hoffentlich müssen wir die nicht bald verwenden…

Nicht das Wahre

Da verkehrsbedingt nicht anzuraten gewesen ist, sich auf den Weg nach Innsbruck zu machen, um gemeinsam mit anderen Schwarz-Grünen diese Begegnung zu sehen, habe ich das in meiner „originalen Wackerstube“ getan. Das Wahre ist das nicht. Wenn man weiß, dass Freunde da an der Front mit dabei sind, die Transparente, die Fahnen sieht, geht einem einfach etwas ab. Und man sieht vom Spiel zu viel. Am Freitag war das viel zu viel. Etwa, dass ein echter Wackerianer lange Zeit der beste Mann am Platz gewesen ist und die Gegner reihenweise fast schwindlig gespielt hat. Der gute Mann heißt Cosgun, hatte aber das blaue Dress des SV Horn getragen. Eine Leihgabe des FCW. Auf seine Rückkehr nach Innsbruck dürfen wir uns freuen. Die Fangesänge der Schwarz-Grünen waren auch in der Konserve laut zu hören. Da dreht man die Boxen auf, als wäre man dabei. Dabei bekommt man auch lustiges zu hören. Mein Redaktionskollege Stefan Weis etwa schrieb denen bei LAOLA via Twitter: „das wird ein glatter 2:0 Sieg, ohne zu überzeugen“. Toll, jetzt erscheinen in unserem Magazin dann Vorberichte vom Stefan, wo gar schon das Endergebnis vorweg zu erfahren sein wird. Sogar wie wir dann denn spielen. Roman Scarmoni, ein alter Freund wurde ebenso erwähnt, wie andere Bekannte. Schön, unsere Fangemeinde zu kennen.

Sieg

Diesmal war sogar Interimstrainer Masaki Morass laut in der Schüssel zu hören. Das ich so etwas auch Mal erleben darf. Der hatte dann auf das Geschehen am Feld reagiert und Lukas Hupfauf feierte sein Comeback und mit Rami Tekir kam der Held, der letzten Woche aufs Spielfeld. Und ab da lief der Wackermotor wieder wie geschmiert. Die Blauen konnten danach lediglich nur mehr einen einzigen Torschuss (drüber) verbuchen. Nach Ronivaldo in der ersten Halbzeit, hat Soares mit seinem Tor in der 83. Minute für die Entscheidung gesorgt. Zwei Brasilianer in Innsbruck als Torschützen in einem Spiel. Das gab es noch nie. Der Karneval wurde auf Oktober vorgelegt und auf der Heimfahrt im Wackerbus war Samba angesagt. So zum Darüberstreuen feierte Masaki Morass als Interimstrainer seinen dritten Sieg im dritten Spiel. Torverhältnis 10:1. Effizienter war an diesem Wochenende nur der Wolfsberger AC in der Bundesliga. Die Kärntner haben es zuwege gebracht, im Spiel gegen Sturm Graz aus zwei (!) Torschüssen drei Tore zu machen(Ein Eigentor der Steirer). Dagegen hatten die Schwarz-Grünen im Waldviertel ja glatt ein Chancenfestival. Ganz so war es nicht, aber wichtig ist das, was auf der Anzeigentafel steht.

Jetzt St. Pölten

Spiel aus, Reporter weg, Ton läuft noch. Wie toll, im Hintergrund war die Hymne der Tivoli Nord zu hören und dann die Siegesfeier mit der Mannschaft auch zu sehen. Boxen auf und darauf vorbereiten, dass die Nachbarn läuten und nach Süßem oder Saurem fragen. Wie ich gehört habe, haben meine Freunde, die in Horn geblieben sind, so manche Bar eingenommen. So soll es sein. Am nächsten Tag um etwa 15 Uhr war dann wieder Ankunft in der Landeshauptstadt. Ich glaube, eine Stunde verlängerte Nacht vom Samstag auf Sonntag hat da so richtig gutgetan. Am Freitag um 18.30 Uhr geht es dann gegen St. Pölten am Tivoli weiter. Der Satellitenklub des „VW Wolfsburg“ galt von Anfang an als Favorit in der Liga. Trotz zahlreicher hochkarätiger Neuverpflichtungen konnten die Niederösterreicher ihrer Rolle bis jetzt bei weitem nicht gerecht werden. Für Wacker wird das ein überaus wichtiges Spiel. Das wird zeigen, wo die Reise erst einmal hingeht. Der Vorsprung der Austria Lustenau ist bis auf sieben Punkte zum FCW zusammengeschrumpft und die Wölfe könnten wir endgültig „erledigen.“ Zum Abschuss freigegeben! Also Wackerianer, auf geht’s! GEMEINSAM sind wir stark!
Stark war auch unsere zweite Herrenmannschaft und hat die SVG Reichenau im Innsbrucker Stadtderby mit 2:1 geschlagen. Gespielt wurde das Derby in Hatting(!?!) Unsere Damenmannschaft hat leider gegen einen stark spielenden Aufsteiger, der First Vienna Damenmannschaft mit einem 0:3 das Nachsehen gehabt

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Autor: Rudolf Tilg

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