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Kompletter Totalschaden

Ausgebrannt und völlig leer. Nur mehr ein Haufen Schrott. Wer räumt diesen Trümmerhaufen nun weg? Als wäre ein Motorschaden nicht schon genug, so ist der FC Wacker Innsbruck jetzt ein Fall für die Schrottpresse. Und dabei sollte man vorsichtig sein. Denn wie man am Freitag ab 18.30 Uhr gesehen hat, wurde der Leistungsabfall jedes einzelnen von Minute zu Minute „ansteckender“ und hat die gesamte Mannschaft betroffen.

 

Stopp

Wer zieht den Karren aus dem Dreck? Gibt es überhaupt noch was aus dem Dreck zu ziehen? In den letzten Runden sind die Schwarz-Grünen mit über 200 Sachen gegen die Wand gekracht. Da ist nichts mehr mit irgendwie herausziehen. Es wird Schwerstarbeit das Zerschellte irgendwie wieder zu kitten. Zwei Niederlagen zum Abschluss des Jahres (die Dritte in Folge), gegen jene Teams, die das Siegen eigentlich nur vom Hörensagen her kennen. Aber Wacker bringt wieder einmal Licht ins Dunkel solcher Teams. Und wie. Keine kleine 100 Watt Birne, nein, ein Scheinwerfer, mit dem man schon ganz Sibirien ausleuchten könnte. Bleibt nur die Frage, wann geht jemandem beim FC Wacker Innsbruck ein Licht auf? Reichte es vor einer Woche nach der Peinlichkeit in Dornbirn so langsam, ist nach der Blamage gegen die Young Violets der Ofen aus. Es reicht endgültig! Wie lange sollen die Fans des FCW noch im Dunkeln wandeln, während die Konkurrenz im Lichte badet?

Darf das wahr sein?

Zum Spiel gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Es macht einen sprachlos, wenn man gegen einen Gegner, der mit sieben Niederlagen in Folge ins Tivoli kommt, nach fünf Minuten in Führung geht und danach dennoch sang- und klanglos untergeht. Umständlicher kann man sich vor dem gegnerischen Tor nicht mehr anstellen. Oder vielleicht doch? Nämlich vor dem eigenen. Gewonnen hat das Team dennoch. Weil coronabedingt keine Zuschauer im Stadion erlaubt waren. Sonst wäre es sicher äußerst ungemütlich geworden. Und richtig Glück haben die Spieler jetzt auch noch, denn mit der Winterpause kommt die Flucht in den Urlaub. Mag sein, dass es Kopfsache war, fehlendes Selbstvertrauen, kein Spielglück, bla bla bla. Die selben Spieler haben im Frühjahr gezeigt, wie sie es könnten und teilweise auch im Herbst. Daraus wurde dann aber ein kollektives Einstellen des Spielbetriebs. Die Trainer, egal ob Ex- oder Interims- sind dabei die ärmsten Teufel. Schämt euch! Das einzig Positive war das Comeback von Stefan Meusburger. Hätten sich nur alle von Beginn an so ins Zeug gelegt, wie Meusi nach seiner Einwechslung, man hätte gegen diese Truppe aus Wien wohl einen Kantersieg gefeiert und sich wenigstens für das Dornbirndebakel rehabilitiert. Aber so kam alles noch viel schlimmer.

Oldtimer in Gefahr!

Schon zur Kaiserzeit war er unterwegs. Zwei Kriege überstanden, zehnmal österreichischer Meister, siebenmal Cupsieger. Internationale Höhenflüge, Fußballhauptstadt Österreichs, all dies ist ja sehr schön, aber schon längst Vergangenheit. FCW und die Bundesliga sind so selten geworden, wie Schnee in Afrika. Dennoch befindet sich der FC Wacker Innsbruck immer noch auf dem 5. Platz in der ewigen Tabelle unserer höchsten Spielklasse. Und die Voraussetzungen, die hier Spielern heute immer noch geboten werden, gehören ohne Zweifel zu den besten der 2. Liga. Bei so einem Verein spielen zu dürfen, birgt nicht nur Ehre, sondern beeinhaltet ebenso eine Verpflichtung! Der schwarz-grüne Anhang ist bekannt als feurig, fanatisch und treu. Ihr Verein ist nun aber nur noch Mittelmaß in Liga 2. Dass es nicht nur an den Trainern liegen kann, wurde kürzlich hier an selbiger Stelle analysiert. Ist Innsbruck für Spieler eine Wohlfühloase, in der geglaubt wird, es geht alles von selbst? Meine Herren, ihr seid nicht auf einem Wellnessurlaub, sondern Fußballprofis! Spiele kann man verlieren, aber in jedem Beruf muss Leistung erbracht werden. Es geht nicht nur um die eigene Zukunft, sondern um die des Vereins. Unseres Vereins! Und um den am Leben zu erhalten reißen sich einige den sprichwörtlichen A…. dafür auf. DAS hat man auf dem Spielfeld aber nicht im geringsten gesehen. Im Gegenteil, im aktuellen Fall torpetiert man mit solchen Auftritten Aktionen wie „LOS – Ab auf die Brust“ und lässt das Weihnachtsgeschäft im Wackerladen versiegen, bevor es überhaupt begonnen hat. Wenn man vergleicht wie Mannschaften in dieser Liga mit sehr viel weniger Mittel auftreten, zieht es einem die „Grausbirn“ auf. So stottert der wackere Oldtimer durch die Gegend und kommt nicht vom Fleck. Die Überholspur scheint wie gesperrt und statt die Konkurrenz im Rückspielgel zu sehen, kann das schwarz-grüne Mobil nur deren Rücklichter in der Ferne ausmachen. Immer mehr Passagiere steigen bei so einem „Hundskick“ aus. Es muss etwas passieren – und zwar JETZT!

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Autor: Rudolf Tilg

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