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2022 Fragezeichen

Wie oft die Schwarz-Grünen jetzt schon totgesagt, beziehungsweise tot geschrieben worden sind, von den Kranzverkäufen könnten ganze Gärtnereien überleben. Und siehe da, der FC Wacker Innsbruck lebt. Lebt immer noch und ist jedenfalls für so manche Schlagzeile gut. Es wird munter spekuliert, so wie auch die ein oder andere Seifenblase in die Welt gesetzt. Und das ist gut so. Das heißt wiederum, es gibt eine Zielgruppe und die muss man (wieder einmal) einfangen, umkreisen und für sich gewinnen! Natürlich ist die Zukunft in Schwarz-Grün nach wie vor ungewiss. Es stehen sehr viele Fragezeichen im Raum. Im Westen also nichts Neues.

 

 

Fragen über Fragen

Aber wo bekommt man Antworten? Gibt es überhaupt Antworten und wer soll die liefern? Coronabedingt musste die ordentliche Generalversammlung, so wie der dazugehörige Vereinsabend verschoben werden. Ob es klug wäre, den in kürzester Zeit nachzuholen sei dahingestellt. „Omikron“ lässt im Moment keine seriöse Planung zu. Mitarbeiterreduktion, Stundenkürzungen von Mitarbeitern und der Weihnachtsurlaub lässt den FCW im Winterschlaf vermuten. Aber es scheint gearbeitet zu werden. Ein Spieler hat uns Richtung Bundesliga verlassen und der Vertrag eines weiteren Stammspielers wurde gelöst. Weitere Veränderungen könnten noch folgen. Sicher eine wichtige Kostenreduktion. Bei den Damen und FCW II gibt es mehrere Abgänge, die erst veröffentlicht werden. Es werden also Einsparungen im laufenden Budget vorgenommen. Meinen Informationen zur Folge ist die laufende Saison somit wirtschaftlich abgesichert. Die Weichen für die nächste werden gestellt. Nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Veränderungen kommen könnte. Gerüchten zur Folge wird an Wacker II und den Damenmannschaften in Zukunft weiter gespart. FCW III könnte überhaupt den Einsparungen zum Opfer fallen. Einsparungen werden offensichtlich auch am Informationsfluss an Mitglieder und Fans getroffen. Mühsam ernährt sich da das schwarz-grüne Eichhörnchen. Aber was sollte vermeldet werden?

Das sind ja alles laufende Prozesse. Verstehen muss man aber auch die Fans. Sehr lange coronabedingte Pausen, Geisterspiele, Horrormeldungen in den Medien und vom Verein kommt nichts als Schweigen. Das reicht nicht! Kein Wunder, dass da eine Lawine der Unzufriedenheit zu Tale stürzt. Aber die brennendsten Fragen können erst kommuniziert werden, wenn die Unterschriften unter diversen Verträgen getrocknet sind. Und die Frage des Trainers stellt sich ja auch noch…

Steppt der russische Bär?

Eine dieser brennenden Fragen ist, was macht „noch nicht“ Investor? Michail Ponomarew hat bereits Geld investiert. Er ist laufend in Gesprächen mit dem FCW und wird wohl daran interessiert sein, dass seine Investition Früchte trägt. Ob und wie das weiterhin geschehen wird, steht im Tiroler Sternenhimmel oder vielleicht auch im russischen Horoskop. Engagement besteht, Gespräche laufen und die Vorzeichen stehen offenbar nicht so schlecht. Mehr zu sagen, wäre von meiner Seite unseriös. Würde sich jemand derart einbringen, wenn er nicht zumindest großes Interesse am FC Wacker Innsbruck hätte? Was dann rund um den emotionellen Russen passiert, wird man sehen. Bis Februar sollte ja eine Entscheidung gefallen sein. Da steht dann die Lizenzabgabe vor der Türe. Bis dahin muss zumindest mehrgleisig geplant werden. Von völlig Zurückfahren über Ponomarew bis hin zu alternativen Investoren ist (noch) alles möglich.

Kurzfristig brennender ist die Frage nach einem Trainer. Stefan Reisinger, der schon beim letzten so peinlichen Auftritt gegen die Young Violets im Stadion war und sich die Gegebenheiten ansah, verfügt über sehr bescheidene Referenzen. Außerdem fehlt ihm die nötige UEFA-Pro-Lizenz, die für den Lizenzbonus beim Antrag des FCW um die BL-Lizenz so wichtig – weil mit viel Geld verbunden – ist. Selbige fehlt auch bei Interimscoach Masaki Morass, der die Wintervorbereitung für die Profis und FCW II geplant hat und zumindest auch vorerst das Training weiterhin leitet. Mit Yervand „Erik“ Sukiasyan, der gerade die Pro-Lizenz absolviert, und Renato Gligoroski, der die Profis zu den Testungen begrüßte, gibt es FCW-intern zwei Trainer, die diese Voraussetzung erfüllen würden.

Eine weitere Frage stellt sich bei Lukas Hupfauf. Man erinnere sich an sein Interview zu Beginn der Winterpause. Das hat große Wellen geschlagen und wird so oder so nicht ohne Konsequenzen bleiben. Man darf gespannt sein, wie das das Mannschaftsgefüge beeinflusst und die zukünftige Zusammenarbeit aussieht. Neben den sportlichen und ergebnistechnischen Peinlichkeiten der bisherigen Saison könnte diese Thematik die größte Baustelle des neuen Trainers werden. So oder so muss dieses Thema schnellstmöglich aufgearbeitet und gelöst werden. Nicht nur dabei steht auch der (noch) „Vorstand Sport“ des FCW mal wieder in der Pflicht! 

Außerdem hat Corona leider auch bei sechs FCW-Spielern des Profi-Kaders zugeschlagen. Da bleibt nur, eine gute Besserung zu wünschen und auf einen milden Verlauf zu hoffen!

Kein Rückblick

In den Rückspiegel braucht man ja nicht mehr zu schauen. 2021 liegt hinter uns. Das kann man nicht mehr ändern. 2022 ist vor uns und das muss anders werden. Ganz anders! Ab dem 18.02.2022 rollt der Ball in der 2.Liga II wieder. Und da hat der FC Wacker Innsbruck sehr viel gut zu machen. In dieser Liga muss man einfach immer an die Schmerzgrenze gehen. Die ist zwar technisch manchmal etwas überschaubar, aber dafür kämpferisch top. Die meisten Teams spielen ohnehin um die berühmte Ananas. Das macht die so derart unberechenbar. Einmal hui und dann wieder pfui. Tore zum mit der Zunge schnalzen und dann wieder viel Leerlauf. Die österreichische zweite Liga bietet aber auch etwas. Interessante und spannende Begegnungen und nicht nur theoretisch kann jeder jeden schlagen. Die Namen derer, die daran schon in dieser Liga gescheitert sind, lesen sich wie eine Bundesligatabelle. Neben dem FC Wacker Innsbruck, SV Mattersburg, LASK Linz, SV Ried und aktuell den St. Pöltnern geht es ja ebenso nicht viel besser. Also nicht lange herumeiern, sondern beißen und kratzen! Am besten schon beim Ligaauftakt in Kapfenberg!

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Autor: Rudolf Tilg

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