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Auf ein Neues

Ein wenig kommt es mir vor wie in der Regierungsspitze. Da kommt ein neues Führungsteam ans Ruder und sieht sich gleich einmal mit einem hohen Wellengang konfrontiert. Die Fangemeinde wirkt gespalten. Eh verständlich, denn auf Versprechungen und Ankündigungen sind in den letzten Jahren zumeist Genickschläge – auf gut tirolerisch „Gnaggwatschn“ – gefolgt. Aber was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker. Wir blicken wieder einem „Neustart“ entgegen. Wie ist das, steht das neue Präsidium zu 117% hinter dem FC Wacker Innsbruck und was hat Kevin Radi (designierter Präsident) der schwarz-grünen Familie auszurichten.

 

 

Nicht so negativ!

Fragen stellen ist immer gut und kritische Fragen zu stellen, das ist eigentlich noch besser. Als Mitglied und Fan dieses Vereins hat man auch alles Recht dazu! Neben Hoffnungen schlägt der neuen Vereinsspitze des FC Wacker Innsbruck einiges an Skepsis entgegen. Einfach zu viel ist im Vorfeld vorgefallen, viel zu viele Fragen sind offen geblieben und auf klare Antworten wartet man bislang vergebens. Zudem sind langjährige Anhänger schon mehrfach mit ihrem Verein vom Himmel in die Hölle gefallen. Und die Jüngeren kennen das Gefühl Großes zu erreichen nur aus Erzählungen. Der Spagat zwischen gerade noch gut gegangen, bis zu viel zu riskieren ist gefährlich. Trotzdem haben sich die Neuen eine Chance verdient.

Gleichzeitig warne ich aber vor allzu leichter Verurteilung deren Vorgänger. Denn die haben alles versucht und meiner Meinung nach schon ihr Bestes für den Tiroler Traditionsverein gegeben. Durch Corona und Verhandlungen in alle Richtungen wurde es kompliziert und es gab einfach keine Antworten auf die brennenden Fragen unserer Anhängerschaft. Am 16.01.2022 gingen noch alle davon aus, wenn der russische Investor nicht einsteigen würde, wäre ein Fortbestand des FCW in dieser Form nur mehr äußert schwer möglich. Tags darauf kam dann alles anders und die Meldungen in den Medien haben sich überschlagen. Kein Wunder, dass sich da der ein oderdie  andere völlig überfordert fühlt.
Aber noch war keine Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Das wird sich aber aller Voraussicht nach bald ändern. Die Vereinsspitze hat Transparenz versprochen. Positiv ist auch zu werten, dass es mit unserer Fanszene schon einen konstruktiven Austausch gegeben hat. Darum sollte dem neuen Weg eine Chance gegeben werden. Niemand kennt noch die Netzwerke des (hauptberuflichen) Vorstands. Vielleicht kommt ja noch die ein oder andere Überraschung auf uns zu. Wie sehr sich auch unsere ehemaligen Vorstände der vergangenen zwei Jahrzehnte bemüht haben, der Weg hat zumeist in einer Sackgasse geendet. Bleibt zu hoffen, dass nicht auch die neue Führung schnell vor einer undurchdringlichen Wand steht.

Nicht vergessen!

Dabei dürfen aber auch alte Pfade nicht verlassen werden. Das „Spiel gegen die Zeit“ etwa. Da wurde den Unterstützern des FC Wacker Innsbruck etwas versprochen. Ohne dem stünden wir nicht mehr hier! Und dann wäre noch die Aktion vom letzten Herbst. „Ab auf die Brust“. Da wurden bislang über 50 „Lose“ von über 40 Firmen gekauft, um an einer Verlosung von diversen Werbeleistungen bis hin zum Brustsponsor bei den Profis teilzunehmen. Auch ist es unseren Anhängern ein riesiges Anliegen, eine „Heimat“ für den FCW und so auch für sich zu schaffen. Für sehr viele ist das vielleicht sogar wichtiger, als ein Bundesligaaufstieg. Eine Heimat könnte auch zum Sponsor im eigenen Haus werden. Wenn man bedenkt, wo Wacker nach dem Abstieg aus der Bundesliga oder nach dem Ausscheiden des Hamburger Investors gestanden ist und jetzt eine Art Aufbruchsstimmung entstehen könnte, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft tolle Erlebnisse und tolle Spiele sehen werden!

Kevin Radi im Gespräch

Der designierte Präsident des FCW hat mich gebeten, folgende Zeilen an die Wackerfamilie zu übermitteln:

„Uns haben in den ersten beiden Wochen, seit Amtsantritt, unglaublich viele positive Nachrichten seitens unserer Mitglieder und Fans erreicht! Für dieses uns entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns schon mal vorab über diesen Weg recht herzlich bedanken.
Dass ebenso viel Skepsis und Vorsicht herrscht, ist nur verständlich, wenn man einen Blick auf die letzten Jahre der Vereinshistorie wirft. Damit es uns trotzdem gelingt sofort erste Erfolge einzufahren, benötigen wir die gesamte Fangemeinde des FC Wacker Innsbruck. Als Mitglied und Fan ist man auch Botschafter des Vereins und genau diese Art von Unterstützung benötigen wir in dieser Phase. Lasst uns gemeinsam für eine Aufbruchsstimmung sorgen und gemeinsam den Verein wieder dorthin führen, wo wir ihn alle sehen wollen!
Nachdem die wichtigsten Personalentscheidungen (wie bspw. die Zusammenstellung des Vorstandes) getroffen sind, freuen wir uns auf ein persönliches Kennenlernen im Rahmen eines Vereinsabendes. Wir wollen einen offenen Austausch mit unserer Anhängerschaft und werden dort versuchen alle Fragen transparent zu beantworten.“

Wacker gewinnt immer

Am Samstag, bei aufklarendem Himmel aber leider wieder auf Kunstrasen, absolvierten die Schwarz-Grünen ein internes Trainingsmatch. Bunt gemischt aus FCW-Profis und FCW II. Und die Jungs machen sich gut. Gespielt hat Wacker Schwarz-Grün gegen Wacker Weiß. Gewonnen hat Wacker durch Tore von Holz, Koni, Odobo und Testspieler Ertlthaler.
Neo-Coach Michael Oenning konnte dabei seinen Spielern erstmals live auf die Beine schauen. Auch wenn doch einige wichtige Spieler fehlten (Ronivaldo, Kopp, Viteritti). Auch zwei Mittrainierer auf Zeit konnte man erspähen. Okan Yilmaz, ein alter Bekannter der schon im Nachwuchs beim FCW war und schließlich den Sprung zu den Profis schaffte, bemüht sich nach Stationen bei Steyr, Amstetten und in der Türkei (Menemspor, Karsiyaka) um einen weiteren FCW-Vertrag. Selbiges gilt für den schon erwähnten Ex-Bundesligaspieler (Mattersburg, Hartberg) Julius Ertlthaler.

Eine Hiobsbotschaft kommt allerdings von den Damen. Nina Volgger hat sich bei einem Vorbereitungsspiel das Kreuzband gerissen. Die tivoli12 Redaktion wünscht unserer Nummer 5 gute Besserung und schnelle Genesung!

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Autor: Rudolf Tilg

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