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So ein K(r)ampf

Erneute Niederlage am Freitag zur Prime-Time in Amstetten. Wie schon im Herbst (ÖFB-Cup) zogen die Innsbrucker in Niederösterreich den Kürzeren. Erneut nach einem Saisonhighlight gegen ein Spitzenteam der Liga. Enttäuschungen nach fulminanten Spielen haben beim FCW fast schon Tradition. Wenn Wacker eines kann, dann ist es aufkeimende Hoffnungen zu zerstören. Man bringt sich immer wieder um die eigenen Früchte.

 

Prickelnde Stimmung

Im Stadion Amstetten haben sich zwar nur knapp 800 Zuschauer verirrt und dennoch war die Stimmung einigermaßen feurig. Das lag vor allem an den mitgereisten Innsbruckern. Zu Beginn dieser Partie präsentierten die „Verrückten Köpfe“ eine „Vorchoreografie“ zu ihrem Jubiläum. Schlicht und flammend. Die Heimischen hielten mit Trommeln und Tröten, sowie dem Werbebanner als Schlagwerkzeug dagegen. In der oberen Hälfte des Spielfelds war da ganz schön was los. Nach unserem letzten Auftritt dort im Cup hab ich mir ja geschworen, wegen der unerträglichen Tröten nehme ich mir beim nächsten Auftritt dort ganz einfach Ohropax mit. Aber ich bin ja hart im Nehmen. Mucksmäuschenstill in der Ertl Glas Arena war es aber in der Gedenkminute wegen des Leides in der Ukraine. Aber dann ging es rund und auch kleine Stadien können was.

Viel Kampf und Krampf

Angetrieben von ihrem Anhang ging es für die Schwarz-Grünen dann in Richtung gegnerisches Tor. Das Spiel lief phasenweise wie auf einer schiefen Ebene ab. Eine verletzungsbedingte Unterzahl haben dann aber die Heimischen zur Führung ausgenutzt. Am Charakter des Spiels hatte das allerdings wenig geändert. Die Niederösterreicher im Umschaltmodus gefährlich und die Gäste spielbestimmend. Die Schwarz-Grünen gönnten sich den Luxus einen Strafstoß zu vergeben. In der Folge dann starke Momente aber auch etwas Leerlauf. In Halbzeit zwei wurden zudem die besten Chancen vergeben und während der nervenaufreibenden Nachspielzeit passierte nichts mehr. Niederschmetternd! Wieder einmal durften die Wackerianer mit einem unguten Gefühl im Bauch die Heimreise antreten. Mit dem Gefühl einer Niederlage. Etwas skurril schienen die Fanunterstützung der Niederösterreicher. „Wir sind die Jungs aus der Fritzelstadt“ hallte es da. Das nennt man schwarzen Humor. Auf der Gegenseite war man dafür wieder einer Hoffnung ärmer. Nach dem fulminanten Sieg gegen Leader Austria Lustenau war das in Amstetten doch wieder ein herber Rückschlag!

Warum das Ganze?

Aus Tirol machten sich ein Bus voll Schwarz-Grüner Richtung Osten auf. Dazu kamen einige in privaten PKWs. Und das bei derartigen Benzinpreisen wie es derzeit der Fall ist. Warum tut man sich das an? Weil man dahintersteht und weil es dabei längst nicht nur um Sieg oder Niederlage geht. Es geht auch um Freundschaften, um Verbundenheit, Solidarität und den Sinn, in dem man hineingewachsen ist. Klar zipft es jeden an, sich dafür auch noch immer wieder rechtfertigen zu müssen, aber nicht wenige stehen hinter dem Verein und der Kurve, egal was passiert und dafür braucht man sich nicht zu rechtfertigen! Das verdient viel mehr Respekt. Wir wären gerne dort, wo andere Vereine sind. Es gibt aber auch viele, die wären sehr gerne da, wo wir sind. Das hängt nicht von einer Liga ab. Vielerorts gibt es nur Unterstützung, wenn die Marschrichtung stimmt und nicht einmal da. Weil es Vereine wie leere Hüllen sind, wo nur die Ergebnisse vorne draufstehen und die schon oftmals niemanden interessieren. Beim FCW gibt es da eindeutig viel mehr. Für uns Fans geht es zu neuen Erlebnissen, die einem niemand nehmen kann und sei es eine 0:1 Niederlage beim SKU Amstetten… Ein Verein lebt durch Identifikation, welche nicht nur an Spieltagen gelebt wird und nicht von der Anzeigetafel abhängt! Bei dieser Gelegenheit muss man sich auch immer bei unseren Anhängern vor Ort bedanken. Die lassen keine Gelegenheit aus, ihren FCW auch im fernen Osten nicht alleine zu lassen!

Präsident im Auswärtssektor

Die Atmosphäre im Auswärtssektor bei einem Wackerspiel in der Fremde soll ja was ganz Besonderes sein. Davon hat sich in Amstetten auch der neue FCW-Präsident Kevin Radi überzeugt. Natürlich bekam der so einige Fragen gestellt. Wo bleibt die zugesagte Kohle aus dem Schwabenlande??? Kevin gibt sich zuversichtlich, dass sich alles bald klären wird. „Koi Banik uf de Didanic“. Wehe, wenn das nur heiße Luft war!
Kohle fehlt natürlich auch im Amateurbereich. Unsere extrem junge zweite Mannschaft konnte gegen die Routiniers aus Kufstein einen 0:2 Rückstand wettmachen und musste sich dennoch mit 2:4 geschlagen geben. Die Damen erreichten in Altenmarkt ein 1:1 und haben damit den Abstigesplatz verlassen. Kommenden Sonntag um 14 Uhr kommt es daher in der Wiesengasse zum wohl wichtigsten Spiel der Frühjahressaison. Gegner wird das Bundesligaschlusslicht FC Bergheim sein. Wie wäre es mit etwas Unterstützung für die schwarz-grünen Damen? Hingegen ist das wackere Future Team mit einem 5:0-Sieg im Gepäck wieder von Altenmarkt zurückgekehrt.

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Autor: Rudolf Tilg

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