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Wenn es einem das Herz rausreißt

Noch nie in 15 Jahren Fanviews bin ich sprachlos gewesen. Da gab es beileibe einige Dinge, wo einem die Spucke wegbleiben hätte können. Wenige Stunden vor Spielbeginn gegen den Spitzenreiter der zweiten Liga erreichte uns die erschütternde Nachricht, dass Sabrina „Sabsi“ Niedl in der Nacht zum Freitag verunglückt ist. Sabsi wurde nur 27 Jahre alt und hinterlässt drei kleine Kinder. Da fehlen mir komplett die Worte. Die Worte fehlen auch, wenn man die Vorgänge rund um den Herzensverein FC Wacker Innsbruck beleuchtet. Außenstände und mit diversen Zahlungen (auch Mitarbeitern gegenüber) im Rückstand. Manche Institutionen werden nicht mehr lange fackeln und einen Insolvenzantrag stellen, wenn nicht endlich gezahlt wird. Das geht schneller, als eine Gewitterfront von Tirol nach Stuttgart gelangt. Das macht irgendwie sprachlos.

 

Ruhe in Frieden, Sabsi

Die junge Frau in der Blüte ihres Lebens ist in der Nacht zum Freitag am Bahnhof in Amstetten verunglückt. Sabrina war eine der ersten Mitglieder der „FC Wacker Innsbruck Fangruppe Niederösterreich West“ Diese besteht seit vier Jahren. Aber ein Großteil der Mitglieder dort ist schon seit Jahrzehnten Schwarz-Grün und hoffen auf eine baldige Bundesligarückkehr, um Fahrten nach Innsbruck leichter organisieren zu können. Sabrina hinterlässt drei kleine Kinder. Das tivoli12 magazin drückt der Familie sein tief empfundenes Beileid aus wünscht ihr viel Kraft in dieser schweren Zeit! Mir geht seit Freitag ein Bild unseres Cup-Auftritts im Februar 2020 nicht mehr aus dem Kopf. Nach dem Triumph im Elferschießen gegen St. Pölten habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin zurück in unseren Sektor. Sabsi war dort die Erste, die mir mit Tränen in ihren Augen um den Hals gefallen ist. Unglaubliche Emotionen kamen bei diesem Spiel zum Vorschein. Die Aschbacherin (Niederösterreich) war glühende FCW-Anhänger und bei Spielen im Osten habe ich sie sehr oft getroffen. Dass Sabsi im Herzen auch etwas Grün-Weiß gewesen ist, da war ihr niemand böse. Hatte ja viele Bekannte in Hütteldorf. Emotionen empfinde ich auch jetzt. 

Unglaublich auch das

Die „Verrückten Köpfe Innsbruck“ feierten mit einer Choreografie zu ihrem 30-jährigen Bestehen ihren Geburtstag. Das war toll anzusehen und hätte sich wesentlich mehr als „nur“ knapp 1900 Zuseher verdient. Sehr schade, dass die Jubilare wegen der finanziellen Situation rund um den Tiroler Traditionsverein ein Damoklesschwert im „Kasimir“ unsichtbar versteckt hatten. 30-Jahre organisierter Support. Unzählige Choreografien, Abenteuer und Mythen ranken sich um den Fanclub. Als organisierte Szene sind die VKs so etwas wie Vorreiter im österreichischen Fußball. Und zu deren Jubiläum hätten sie sich einen würdigeren Rahmen verdient. Denn außerhalb und innerhalb des Stadions gab es vorwiegend nur ein Thema. Wo bleibt der Mann mit dem Geldkoffer? Das wirkt nicht nur dubios, das ist es auch. Und allgemein herrscht vom Verein Schweigen im Walde. Schweigen bald auch die Lämmer? Mittendrin die Fans, die nicht wissen, wie es weitergeht. Ungeachtet dessen werden Pläne geschmiedet. Der Fanclub „Unterland“ feiert demnächst sein Jubiläum. Choreografien und sonstiges sind geplant. Den „Verrückten Köpfen“ aber trotzdem herzliche Gratulation. Mehr über ihre Mythen werden sie uns per Buch bekannt geben. Sogar die VKIDS (Kinder der VKs) hatten zum Jubiläum ein eigenes Banner aufgehängt. Dem Verein sei ausgerichtet, endlich in die Gänge zu kommen und seine Mitglieder zu informieren, wie es denn nun weitergehen soll! Am ersten Vereinsabend wurde vom neuen Präsidenten den Mitgliedern eine verbesserte Kommunikation versprochen! Was aber davon – und allen anderen Versprechungen – eingetreten ist, geht aber ganz und gar nicht. Nichts, zero, nada! Beschämend für diese Vorstandstruppe! Ein untragbarer Zustand!!!

Es geht wieder einmal um die Wurst

Wow, was war das für eine erste Halbzeit gegen die Floridsdorfer! Ein Prachtfreistoßtor und unglaubliche Chancen, in denen leider die Vorentscheidung vergeben wurde. Die Wiener kamen nur einmal vor das Tor. Und glichen in der zweiten Halbzeit dennoch aus. Zum Haareraufen. Dieses Spiel hatte alles. Tempo, Rasse und Klasse, sowie zwei Rote Karten und in der letzten halben Stunde ging auf den Tribünen so richtig die „Lutz“i ab. Für die Zuseher gut Anzusehen. Nicht alles im Griff hatte dafür wieder einmal der Stadionbetreiber Olympiaworld. Deren miese Qualität hinlänglich bekannt ist und auch schon einmal medial angeprangert wurde. Aber wie bitte kann es sein, dass bei einer spärlich besetzten Tribüne, wie der Osttribüne, ab der 60. Minute die Wurst ausgeht??? Unfassbar und in der Privatwirtschaft wohl auch undenkbar!

Souverän gewonnen hat unsere zweite Mannschaft in Hatting gegen die WSG Tirol. Erwartungsgemäß chancenlos war die Damenmannschaft im Cup gegen St. Pölten. Bis zur Pause haben die schwarz-grünen Damen ja gut mitgehalten. Endstand dennoch 0:4 für die Niederösterreicherinnen. Wacker III agiert auch weiter in Hochform und gewinnt im Stadtderby gegen Veldidena mit 3:0. Ein Ausrufezeichen der wackeren Jugend!

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Autor: Rudolf Tilg

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