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Freitag der 13.

Das soll es also gewesen sein!? Das vorerst letzte Spiel außerhalb Tirols. Am Freitag dem 13. Ein Sponsor der Lustenauer Austria sollte die Reise der Spieler bezahlt haben. Sollte. Der ORF hingegen berichtete in der Spätnachtsendung aber, dass die vom FCW nun doch selber bezahlt worden sei. Am Tivoli pfiffen es die Tauben vom Dach, dass in den Räumlichkeiten der wackeren Führungsriege die Sektkorken geknallt haben sollen. Was ist da wieder los? Gab es was zu feiern, oder war es der Leichenschmaus? Das alles kannst gar nicht so erfinden!

 

Eine letzte weite Fahrt

Ist ja nicht immer lustig, so weit fahren zu müssen, um den FCW spielen zu sehen. Es gehört aber eben auch dazu, mit einem negativen Ergebnis und einem unguten Gefühl in der Magengegend die Heimfahrt anzutreten. Oft war das sehr ärgerlich und unverständlich. Selten aber doch reisten wir mit drei Punkten im Gepäck von der Ferne wieder heim. Meine Highlights liegen da etwas zurück. Die Relegation in Schwechat etwa, oder ein paar Runden vorher das Meisterstück in Altach, kann man getrost dazurechnen. Das war vor 20 Jahren in der Regionalliga. Der Durchmarsch damals, der in Untersiebenbrunn so gut wie fixiert worden ist. Der Aufstiegskrimi in Pasching gehört ebenso dazu, wie oder das Wunder von Wolfsberg. Sehr emotional war vor zwei Jahren der Einzug ins Cup-Halbfinale in St. Pölten nach einem wahren Thriller mit Elferschießen, so wie das darauf folgende Halbfinale in Lustenau. Und sehr viele mehr. Irgendwie war jedes Match ein Highlight. Auch solche, bei denen wir wenig erfolgreich die Heimfahrt antreten mussten. Freundschaft, Verbundenheit, gemeinsames Erlebnis und Farben bekennen, soll das nun aus und vorbei sein? Die Hoffnung stirbt zuletzt und aufgegeben haben wir noch nie. Denn es geht um weit mehr als nur um Fußball! Die Fahrten über die Landesgrenzen werde ich, werden wir, sehr vermissen. Aber Verbundenheit und Vereinstreue kennt keine Liga und keine Grenzen.

Die Anhänger tragen keinerlei Schuld

Nicht nur die Fußballer des FCW weichen des Öfteren auf fremde Plätze aus. Auch unsere Anhänger haben in der Wiesengasse beim ältesten Fußballklub Tirols einen beliebten Treffpunkt. Das wäre eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt. Einen solchen Treffpunkt für den FCW zu schaffen. Böses müssen unsere Anhänger nun über sich ergehen lassen. Während sogar die St. Pöltner für Wacker ein Spruchband gezeigt haben „Egal auf welchem Dorfacker-Innsbruck bleibt Wacker“ beherrscht im eigenen Land Spott und Häme das Geschehen. Trotzdem ist unter den Anhängern der Schwarz-Grünen der Zuspruch ungebrochen. Wir können für die Situation am wenigsten und sollten stolz sein, dass uns unseren Wacker niemand ausreden wird können. Das Spiel in St. Pölten hat 3:1 für die Hausherren geendet. Dabei wäre die erste Halbzeit stark gewesen. Aber mit einem Doppelschlag der Hausherren gingen den „Schwarz-Grünen“ dann doch die Körner aus. Ein Auswärtsspiel haben auch unsere Damen vor der Brust. Auf der hohen Warte wartet die Vienna. Aber auch dieses Spiel, das vormittags stattfindet, stand auf der Kippe. Die nötigen 5000 Euro wurden durch eine Spendenaktion unter den schwarz-grünen Anhängern aufgebracht. Das ist Wacker. Danke!

Was gibt es zu feiern?

Das Geld soll kommen, jetzt aber ganz bestimmt in dieser Woche. Was Kevin Radi seit Monaten versprochen hat und am 15. Feber fällig gewesen wäre, soll jetzt wirklich eintreffen? Glauben kann das im wackeren Umfeld niemand! Auch wenn die Sektkorken tatsächlich geknallt haben sollen. Und selbst wenn es doch noch zur Rettung der GmbH und des Vereins durch das vertraglich zugesicherte Geld kommen sollte. Was gibt es da zu feiern? NICHTS! Rein gar nichts! Der Schaden, den diese Farce rund um Kevin Radi angerichtet hat ist immens. Durch den vorzeitigen Vertragsaustritt der Profis wegen nicht bezahlter Gehälter und damit verlorengegangenen Ansprüchen an Ausbildungsentschädigungen, sowie Transferrechten und damit verbundenen etwaigen -einnahmen hat der FCW konservativen Schätzungen zufolge bis zu 2. Mio Euro verloren. Die sportliche Struktur wurde auseinandergerissen und man würde, falls der Verein tatsächlich überleben würde, Jahre brauchen um wieder auf die diversen Leistungsstufen (FCW I Profifußball, FCW II Regionalliga, FCW III Bezirksliga) zurückzukehren. Vom Imageverlust, der dieses unwürdige Schauspiel seit dem Jahreswechsel mit sich bringt, ganz zu schweigen. Nein, zu feiern gäbe es tatsächlich nichts. So oder so muss das Verhalten Radis Konsequenzen haben!

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Autor: Rudolf Tilg

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