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Vor dem Start in die Saison

Noch ist nichts fix. Doch auch wenn man sich beim ÖFB in Wien schwer über die Entscheidung des TFV und die Handlungen seines Präsidenten wundert, ist davon auszugehen, dass der FC Wacker Innsbruck in der Saison 2022/23 wohl in der Tiroler Liga antreten muss. Voraussetzung ist aber, dass der Verein endlich wieder liquide und so vor einer Insolvenz gerettet wird. Etwas, was nach dem Nichthandeln des Altvorstands (Radi, Sattler) einer Mammutaufgabe gleich kommt. Wenn man den Leuten Glauben schenkt, welche sich um die Rettung des Vereins bemühen, bekommt man fast den Eindruck, Kevin Radi hat den Verein mit voller Absicht in den Abgrund getrieben. Derart Unglaubliches tritt zutage. Apropos ungläubig: Nicht zu den Gläubigen hetzender Journalisten der Tageszeitung zähle ich mich. Dass in der Tiroler Liga gegen den FCW diverse Geisterspiele drohen, nahm ich dem Medium nicht ganz ab und habe selbst recherchiert.

 

Der große Frust

Letzten Mittwoch, nach der aoGV, hätte ich noch fast meine Mitgliedskarte zurückgegeben. So geht man im Verein mit seinen Mitgliedern niemals um. Nach alldem, was in den letzten Monaten/Jahren passiert ist. Die katastrophale Kommunikation nach außen und zu den Mitgliedern des Vereins. Im Herbst vorigen Jahres wurde zudem nicht konsequent gehandelt und Spielerwerte/Ausbildungsentschädigungen zu Geld gemacht. Da wäre noch Zeit gewesen. Der Verein wurde übergeben – offensichtlich ohne genau zu eruieren an wen. Das war wohl ein Schnellschuss, der extrem nach hinten losgegangen ist. Zerfallen und zerbröselt, leere Versprechungen und hole Phrase haben die Präsidentschaft von Radi geprägt – bis 29 Juni 2022. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Erst Lizenz futsch, dann die GesmbH und der Verein ist auch um sämtliche Ausbildungsentschädigungen umgefallen. Dazu sind Arbeiten einfach liegengeblieben, die Post wurde beispielsweise monatelang nicht geöffnet, die Buchhaltung vernachlässigt. Bei der eilig einberufenen aoGV, wo man natürlich Fristen einhalten muss, wird plötzlich über Nacht ein neuer Vorstand präsentiert. Ohne vorherige Kommunikation zu den Mitgliedern und diese wurden in der Generalversammlung bei allen wichtigen Anträgen (Statutenänderung, Untersuchungsausschuss) mit den Stimmen des Noch-Kernmitglieds überstimmt. Kevin Radi ist endlich Geschichte, hoffentlich wird er von Gerichten zur Verantwortung gezogen. Allerdings legte auch die neue Vereinsführung mit ihrem Verhalten auf der aoGV einen denkbar schlechten Start hin. Ich wollte wirklich nicht mehr. Einmal reicht es dann auch…

Nach dem großen Frust

In der ersten Emotion denkt man viel. Zu viel. Ich habe unseren U15 Kickern bei ihrem Vizemeistertitel live zugesehen, ebenso der U16, wie die souverän den Tiroler Meister geholt haben. Beim internationalen Casablanca Turnier konnten unsere U12 und U14 sensationell die Turniertitel für sich entscheiden. Die U12 setzte sich im Finale gegen SSV Ulm durch und die U14 besiegte den GAK. Wackers dritte Herrenmannschaft (Altersschnitt 16,2 Jahre) wäre heuer in die Gebietsliga aufgestiegen. Dazu noch FCW II, denen in der Regionalliga zwar die Konstanz gefehlt hat, aber oft einen guten Gegner abgegeben haben. Die waren für die Regionalliga schlussendlich halt schon sehr jung, nachdem man im Winter viele Spieler abgegeben hat und einige nach oben zu den Profis beförderte. Soll man das aus dem Frust heraus alles sausen lassen? Ich glaube, dafür lohnt es sich zu kämpfen und über seinen Schatten zu springen.

Was schreiben die wieder?

Wacker in der Tiroler Liga: Nein Danke, da drohen Geisterspiele, ganz ohne Virus. So oder so ähnlich hat es die Tageszeitung geschrieben. Das konnte ich nicht glauben und habe mich selbst einmal erkundigt. Die ersten, die geantwortet haben, war der SV Kematen: Der SV Kematen wird dieses Spiel daheim an der „Melachroad“ austragen. Die Oberländer haben in der Vergangenheit den FC Wacker bereits gegen Eintracht Frankfurt und Dynamo Dresden (siehe Artikelbild) am Platz gehabt, sowie das Studi-Gedenkturnier. Alle Veranstaltungen ohne Probleme, und gehen davon aus, dass dies auch nach Gesprächen mit den führenden Fangruppen auch am 18. März 2023 so sein wird.
Ähnliches sagt mir der Obmann des SVI. Gerade am vergangenen Samstag war dort die Tivoli Nord zu Gast. Obmann Markus Riedl freut sich auf die Spiele gegen die Nachbarn und sieht keine Probleme. Christian Putscher, der Obmann des SV Völs und der Tiroler Liga, freut sich gar über Volksfeste und sagt, „wenn man sich im Cup einen Bundesligisten wünscht, darf man Wacker nicht ablehnen“. Der SC Mils sieht das ebenso relaxt, und von Volders kommt folgende Information: Man sieht nicht das große Problem und freut sich über jeden Zuschauer, aber die Vorgaben der Behörden muss man eben einhalten. Die SPG Prutz/Serfaus will sich noch nicht äußern. Ich habe bei der Recherche alles in allem den Eindruck, man fürchtet mehr die Behörden, als die Schwarz-Grünen. Einige der Vereinsverantwortlichen der Tiroler Liga sind noch im Urlaub. Aber dessen Ansichten werde ich sicher noch erfahren. In der Regionalliga gäbe es infrastrukturbedingt ohnehin keine Probleme mit erhöhtem Zuschaueraufkommen.

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Autor: Rudolf Tilg

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