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Licht am Ende des Märchenwalds

Jedes Märchen fängt mit, „es war einmal“ an. Es war einmal ein Klub aus dem Westen, der holte in einem Jahrzehnt fünf Meistertitel und fünf ÖFB-Cup Pokale nach Innsbruck.

In den Siebzigern. Der Klub tauchte später auch in eine Glitzerwelt ein. Bereiste ferne Kontinente und eroberte die heimische Fußballnation. Derselbe Klub stieg rund zehn Jahre später mit einer Mischung aus allem erneut in die höchsten Gipfeln des Fußballolymps auf. Wer hoch steigt, kann aber auch tief fallen. Sehr tief! Kein Märchen und so tatsächlich passiert! Zwar befindet sich der FC Wacker Innsbruck immer noch auf Platz fünf der ewigen Bundesligatabelle. Doch die Realität war ab dann eine andere. Pläne wurden genug geschmiedet, doch kaum etwas davon konnte umgesetzt werden. Das Budget für die Kampfmannschaft blieb stets mehr als bescheiden und hinkte weit hinter den Ansprüchen eines Bundesligisten hinterher. Es war zwar gut, dass man Pläne hatte, aber oft musste man einen Salto rückwärts machen und so kommt man nicht voran. Bis man an einer Mauer komplett zerschellt ist und die schwarz-grüne Welt stillgestanden ist. Da erzähle ich sicher keine Märchen. Aber es war einmal…..

 

Jetzt geht es los

Trotzdem wurden uns laufend irgendwelche Märchen erzählt. Da wären die Gebrüder Grimm wohl erblasst und die Hexe vor Lachen glatt erstickt. Mehr sage ich gar nicht mehr dazu. Nicht in einem Buch der Gebrüder Grimm steht geschrieben, dass der FCW sich verirrt hat, um nun in der „Tiroler Liga“ anzukommen. Die Kaderliste der „ersten“ Mannschaft wurde am Montag bekannt gegeben. Die erste sportliche Meldung über den FCW seit Ende November letzten Jahres. Das Frühjahr war sportlich ohne jeden Wert. Dem Märchenprinzen sei Dank! Mit schaudern erinnere ich mich an die letzten sportlichen Meldungen vom Herbst. Die „Titanic hatte Totalschaden“ Aber nun ist alles anders, soll alles anders werden. Lange wusste man nicht, ob es überhaupt weitergeht. Das wussten auch die Spieler der zweiten Mannschaft nicht. Es ist denen nicht zu verdenken, dass die woanders angeheuert haben. Musste doch der ein oder andere seine Freunde gar um Geld fragen, um sich eine Wurstsemmel kaufen zu können. Schade um Rio Nitta, Cisse und Co! Vor nicht einmal drei Wochen gab es dann einen Wechsel auf der Kommandobrücke der Schwarz-Grünen. Zuerst musste der hinterlassene Scherbenhaufen gesichtet werden und dann wurde mit viel Kleinarbeit versucht, zu kitten so wie neues Porzellan aufzutreiben.  Dann erst konnte man sich um Personal umschauen. Wie und ob das wirtschaftlich gelungen ist, das entzieht sich meiner Kenntnis. Zu mir persönlich meint der Präsident, (Hannes Rauch) man sei im Plan. Muss man wohl auch sein, sonst gäbe es keine Kaderplanungen und fixe Abschlüsse! Oder der Hannes fällt der Hex zum Opfer und alles entpuppt sich erneut als Märchen. Nichts Genaueres weiß man nicht. Der neue Spielerkader der ersten wackeren Mannschaft ist eine Mischung zwischen den wenigen verbliebenen Spielern aus der ehemaligen zweiten Mannschaft und der dritten Mannschaft. Auch Spieler der U 16 Mannschaft sind dabei. Das Durchmischen der Mannschaften müsste diese Spieler aus der abgelaufenen Saison schon recht gut kennen. Diese bilden das Gerüst des Kaders. Dazu wurden elf Neue verpflichtet. Der ein oder andere sehr junge Spieler könnte immer noch dazu kommen. Die sind von der Transferregelung ausgenommen. Das alles musste in wenigen Tagen getan werden. Bereits letzten Freitag ab Mitternacht wäre es zu spät gewesen und am Montag vor einer Woche hatte man nicht einmal einen Trainer. So, nun geht’s aller Voraussicht nach, in die Tiroler Liga. Da war die erste Mannschaft des FC Wacker Innsbruck noch nie. 1958 stieg der FC Wacker Innsbruck von der Tiroler „Landesliga“ in die damalige Arlbergliga auf. Wo man 1964 in die Nationalliga (spätere Bundesliga) aufgestiegen ist. Es sei denn, der ÖFB overrult am Mittwoch den TFV. Dann hat der ein Problem. Die Regionalliga beginnt am Wochenende. Ob im Stadion oder am W 1 gespielt wird, wird davon abhängen, wie teuer uns alles gemacht wird. Der Tivoli W 1 verfügt nur über eine WC Anlage. Also wenig optimal. Es wird also alles Neuland. Profifußball ade, es lebe der wahre Fußball. Ihr für uns und wir mit euch!

Auch da wird alles neu

Die verbliebenen Spieler der U18 und der U16 werden den Kader der zweiten schwarz-grünen Mannschaft stellen. Die spielen dann in der zweiten Klasse Mitte. Bei der U 15 macht es nur Sinn, wenn das auch eine U 15 bleibt. Weil das so schon eine U 14 ist und die körperlichen Defizite zwei Stufen höher zu groß werden würden. Der Vizemeister der abgelaufenen Saison muss auch sechs Spieler für die Akademie stellen. Was zusätzlich für Probleme sorgt. Was bekommt eigentlich der FCW von der TFV Akademie zurück? Richtig – Märchen! Beim restlichen Nachwuchs muss man schauen. Da waren auch viele Leihspieler dabei. Und man weiß immer noch nicht, ob und was weiter zur Verfügung stehen wird.

 

Also Licht am Ende des Tunnels! Oder sollte man besser sagen, am Ende des Märchenwaldes? Bleibt ALLE Wacker und ich hoffe, dass ich euch nächste, oder schon diese Woche, wieder in schwarz-grün (!) sehen werde!

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Autor: Rudolf Tilg

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