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Ungebrochener Zuschauerzuspruch

Das Rad dreht sich immer weiter. Sportlich scheint sich unsere Mannschaft schön langsam zu finden. Besonders die Defensive lässt sehr wenig für die Gegner zu. Offensiv gibt es noch an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen. Aber der Premierenauftritt von Lucas Scholl lässt sichtlich auch im Offensivspiel Verbesserung erhoffen. Über 1200 Zuseher haben sich trotz Unwetterwarnungen das Schwarz-Grüne Derby nicht entgehen lassen. Optisch konnte man glauben, es waren mehr. Starkregen zog über Innsbruck hinweg, doch der konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun.

 

Wie auf einer schiefen Ebene

Das Tivoli ist ja vieles, nur nicht schief. Ja, etwas „schräg“ vielleicht, aber nicht am Spielfeld. Vom Anpfiff weg aber verlief die Partie gegen den SC Münster wie auf einer schiefen Ebene. Der SCM hatte Mühe da mitzuhalten. Obwohl die richtig zwingenden Torchancen für den FCW zu Beginn noch ausgeblieben sind, waren die Innsbrucker drückend überlegen. Auf der Nordwestecke blieb es während der ersten Halbzeit wieder gespenstisch ruhig. Grund ist eine Protestaktion der Wackerfans für die Entfernung des „Kernmitglieds“ aus den Statuten. Was aber abseits dieses Sektors zu Unmutsäußerungen geführt hat. Nur nicht innerlich zerreißen lassen! Mit der Stimmung im Stadion steigerte sich auch Wackers Spielfluss. Schlussendlich wurde es ein hochverdienter 2:0-Sieg im Innsbrucker Starkregen, der emotional gefeiert wurde. Und das trotz der Schlagzeilen.

Ruhe ist keine zu erwarten

Letzte Woche berichtete die Tiroler Tageszeitung über die Hausdurchsuchungen bei Ex-Funktionären. Mich hätte eher gewundert, wenn es keine gegeben hätte. Man hat zwar erfahren, dass der Schuldenstand des FCW schon viel früher bei 1,9 Millionen Euro gewesen sein soll, aber sehr viel Neues wurde nicht berichtet. Das ist alles längst bekannt und wie es dazu gekommen ist auch. Man erinnere sich an den Aufstieg, die plötzlich kleineren Sponsorenbeträge und dem folgenden Abstieg, was dazu führte nach einem Investor zu suchen. Was dann in der Folge alles passiert ist, prüft die Staatsanwaltschaft. Die Verantwortlichen gehören zur Rechenschaft gezogen! Die Fans des FC Wacker Innsbruck scheinen auch aufgewacht zu sein. Die Intensität wie Josef Geisler und „sein“ Tiroler Fußballverband jetzt ins Visier geraten, mag wenig überraschen. Den FCW sieht der aktuelle TFV-Präsident Geisler offensichtlich nicht erst seit heuer als Feindbild. Aber Josef G. ist nicht der einzige, der dem FCW fleißig das Leben schwer macht. So mancher Ex-Spieler und -Trainer der Schwarz-Günen fällt dem Tiroler Traditionsverein in den Rücken, die aktuell als Trainer oder Spielerberater tätig sind und vielen Nachwuchsspielern unserern Verein so richtig madig machen. Weil Wacker eh keine Zukunft hätte. Den Spielern ist kein Vorwurf zu machen, aber diese Aktionen sind zu hinterfragen. Der Dritte in diesem Bunde ist ein alter Bekannter von mir und ehemaliger Nachwuchstrainer in meiner Heimatstadt Schwaz, dem ein hohes Spielergebnis (im Nachwuchsfußball) wichtiger gewesen ist, als einmal seinen gesamten Kader einzusetzen. Ach ja, die erste Mannschaft hatte der auch einmal unter sich. Buh, ich habe zu viel erlebt…  

Gestohlene Vergangenheit

Um zurückzukommen auf die Probleme des FCW: Ganz Augenscheinlich haben mehrere ehemalige Funktionäre des Tiroler Traditionsvereins sehr schlechte Entscheidungen getroffen. Mit Auswirkungen, welche die gesamte Wackerfamilie betreffen. Ich kenne sehr viele langjährige Fans. Wir hatten so eine tolle Zeit und sehr viele Erlebnisse. Zum einen Hochemotional, zum anderen auch erfolgreich und bewegend. Auch Tragödien waren da dabei. Es wollte einfach nicht in die Köpfe, dass es den Schwarz-Grünen nicht um den reinen Erfolg ging. Über 6.800 Zuseher in der vierten (!) Leistungsstufe in sechs Spielen beweisen das eindeutig. Aber ständig wurde gemurkst, herumgedoktert, mit unrealistischen Visionen Erwartungshaltungen geschürt und dabei haben sich unsere Funktionäre nicht nur einmal übernommen. Und was jetzt passiert, ist Rufmord! Zum Teil getrieben von der Erwartungshaltung, gebremst von den Rahmenbedingungen und zu Fall gebracht, von so manchen Hackelschmeissern. Aber eben zu einem großen Teil auch selber verschuldet. Sehr viele fühlen sich nun regelrecht ihrer eigenen Vergangenheit beraubt. All jene, die wegen dem, wie jetzt ihr Verein dasteht extremst leiden, können rein gar nichts dafür. Im Gegenteil, die können stolz sein, trotz allem noch hinter dem FCW zu stehen. Das sind nicht wenige und sind unser Trumpf. Jetzt gilt es in die Zukunft zu blicken. So wie es das „Wacker Inventar“ dieses Wochenende getan hat. Bei deren zweiten „Inventur“, einer Grillfeier über Nacht auf fast 2000 Meter Höhe. Mit wechselnden Wetterbedingungen, aber einer bombastischen Stimmung hat der ein oder andere nicht nur den Gipfel bezwungen, viel Höhenluft geatmet, sich bei einem riesigen Lagerfeuer erwärmt, nein, so mancher hat gar zu viel „Berliner Luft“ geschnuppert. So manch lästiger „Ohrwurm“ mag auch nicht mehr weichen. Mit Brunch bei Sonnenschein hoch über Nösslach – und nicht nur in Gedanken beim FC Wacker Innsbruck – lassen wir uns die Zukunft gewiss nicht rauben und haben große Pläne für die nächste Zeit! Seit 22 Jahren, ja, seit 48 Jahren insgesamt habe ich nun diese Erlebnisse und die kann mir/uns auch kein Masseverwalter oder wer anderer wegnehmen! „Mir san FC Wacker Innsbruck!“

Derby und Frühschoppen

Das nenne ich einmal ein richtiges Derby. Nicht nur aus demselben Bundesland, derselben Stadt, nein, ein Derby Kabinentüre an Kabinentüre. Das einzigartigste Derby der Welt. Die SVI Damen gegen die Wacker Damen. Und die SVI Damen sind im Cup eine Runde weiter. Die Schwarz-Grünen sind gar nur zu zehnt angetreten. Mit der Ersatztorfrau, die im Angriff gespielt hat. Beendet wurde dies Spiel gar nur zu neunt. Und da haben die Wackerdamen noch zwei Tore erzielt. Endstand 4:2 für die SVI Damen. Ja, das ist wirklich einzigartig!

Für die Herren geht es am Sonntag weiter. Der IAC wartet am Innsbrucker ASKÖ Platz. Das wird eine Doppelveranstaltung, denn da treffen der FCW und der IAC gleich zweimal aufeinander. Ab 11.30 Uhr duelliert man sich in der Tiroler Liga und direkt danach kreuzt man zum Auftakt der 2. Klasse Mitte mit den Zweierteams die fußballerischen Klingen. Ganz, ganz leise behaupte ich, dass der Gegner in violett spielen wird. Bei diesem Stadtderby wird zwar eine hitzige Atmosphäre erwartet. Aber eine positiv hitzige. Mit den Tickets muss man schnell sein. Offenbar sind am ASKÖ-Platz nur maximal 650 Zuschauer erlaubt.

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Autor: Rudolf Tilg

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