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Auf nach Brügge

Am Sonntag geht’s gegen Volders. In den Siebzigerjahren wären da noch Fussballfans aus Nah und Fern angereits. Die Tiroler und auch die Österreichischen Gazetten hätten auf der Startseite getitelt: „Volders kommt aufs Tivoli“. Die Schützen wären aufmarschiert, sogar der alte Walli wäre wahrscheinlich ins Stadion chauffiert worden. Das Sporthighlight des Jahres wäre es gewesen.

Volders ist nicht gleich Volders

Aber warum sollte ein Spiel zwischen dem damals gerade 10 Jahre alten Sportverein Volders und Wacker Innsbruck soviel Interesse auslösen? Weils eben nicht um den SV Volders gegangen wäre, sondern um Volders. Hä? Ja, um Jozef Volders, seines Zeichens Abwehrstar vom FC Brügge, dem Verein mit dem er 1976 im Finale des Europapokals stand und zwei Jahre später im Finale des Europa Pokals der Landesmeister. Wer war der Trainer? Ernst Happel betreute die Belgier zu dieser Zeit.

Doch auch am Sonntag findet sich ein ganz Großer auf dem Spielbericht. Sogar der eigenen Vereinsgeschichte. FCW Rekordspieler Michael Streiter – einst Libero unter Ernst Happel (schließt sich der Kreis wieder irgendwie), dreifacher Meister und zweifacher Cupsieger mit dem Tiroler Traditionsverein – agiert im Osten von Innsbruck seit sechs Jahren als Obmann, Trainer, Platzwart und was immer so ansteht. Ob man einen weißen Schal am Sonntag durchs Tivoli flattern sehen wird, wie ihn Streiter eins als FCW-Trainer immer getragen hat? Man weiß es nicht.

Genauso wie es schwer ist eine Prognose über den Spielausgang abzugeben. Zu unterschiedlich tritt der seit 2006 als FC Volders firmierende Klub auf. Einmal wird einem vermeintlich Großen ein Bein gestellt, um postwendend gegen ein Team aus dem Tabellenkeller Punkte liegen zu lassen. Auch die Wackerianer kennen das Gefühl. Vor allem nach der unnötigen Niederlage beim Tabellenletzten Oberperfuss, die ausgerechnet nach dem Highlightspiel gegen Mayerhofen kassiert wurde…

Die Kost ist zwar bodenständiger als der FC Brügge – aber auch eine Fleischkassemmel oder kaltes Bier am Wackerkiosk kann oft besser schmecken als ein Haubendinner.

 

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Autor: admin

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