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Wie geht es den Damen und dem Nachwuchs?

Für eine lange Zeit wusste man nicht, wie es mit dem FC Wacker Innsbruck weitergeht. Schon gar nicht, ob der schwarz-grüne Nachwuchs weiterbesteht und wie. Noch ärger war und ist das bei den FCW-Damen. Bis eine Woche vor dem Meisterschaftsbeginn in der Tiroler Liga konnte man auch bei der Herren-Kampfmannschaft praktisch nur hoffen und bangen. Es ging dann weiter und darüber wird im t12 magazin ausführlich berichtet. Hingegen wenig hat man über die Damen erfahren. Deren Verbleib in der Planet Pure Fraueb Bundesliga ist weiterhin ungewiss. Der Nachwuchs des FCW scheint hingegen schon recht gut in Schuss zu sein. Der FC Wacker Innsbruck II, mit einem extrem jungen Team lacht von der Tabellenspitze der 2. Klasse Mitte und beim Rest des Nachwuchses scheint es ebenfalls nicht schlecht zu laufen.

Ungewisse Zukunft bei den Damen

Die Kadersituation bei den FC Wacker Damen hat sich inzwischen entspannt und wäre nach dem Rückzug des Future League Teams eigentlich ausreichend. Auf bis zu 28 Damen/Mädchen könnten die Schwarz-Grünen zurückgreifen. Trotzdem wurden bereits zwei Auswärtsspiele (Vienna, Austria) nicht ausgetragen. Das erste gegen die Vienna konnte verschoben werden und soll am Sonntag nachgeholt werden. Das zweite gegen die Austria wurde mit 0:3 strafverifiziert. Es liegt natürlich am lieben Geld, dass diese Auswärtsfahrten nicht stattgefunden haben. Zwar hatte die Damenabteilung rund um Bernhard Flatscher ein Schmalspurbudget erstellt, das auf Zusagen diverser Sponsoren und Förderungen beruht. 90.000 Euro Sponsorengeld hätte unsere Damenabteilung schon in der Tasche gehabt. Aber die Sensationshascherei und die Art und Weise, wie die Medien über die Hausdurchsuchungen bei Ex-Entscheidungsträgern des FCW berichtet haben, vergraulte neben einem Hauptsponsor bei den Herren, auch jene, die sich beim Damenteam engagiert hätten. Und die Förderungen für die aktuelle Saison werden erst später fließen. Nun könnte man ja meinen, dass die zuletzt eingefrorenen Förderungen aus der letzten Saison dafür verwendet werden könnten. Die sind ja in dieser Woche geflossen. Doch das Problem dabei ist, dass diese natürlich auch für die offenen Forderungen der letzten Saison bei der Damenabteilung verwendet werden müssen. So weit, so normal und ändert leider nichts an der aktuellen prekären Situation. Nach dem Rückzug der Sponsoren kämpft man ums Überleben. Wie lange reicht der Atem? Erstens der Spielerinnen, welche noch keinen Cent an Aufwandsentschädigung gesehen haben und dann der Verantwortlichen, die kämpfen wie die Löwen? Es gibt zwar gute Gespräche mit einem Sponsor, welcher die Fahrten (werden zwar gefödert, müssen aber vorfinanziert werden), die Hotelrechnungen (bei Spielen in Wien und Umgebung) und eventuell sogar ein Trainingslager finanzieren könnte. Also kurzfristig einspringen könnte. Vielleicht könnte auch die Liga mit anderen Anstoßzeiten mithelfen. Mit den Aktuellen ist eine Anreise am Spieltag nicht immer möglich. Ob das noch was wird, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Es ist dem FC Wacker Innsbruck nach Aussage seiner Verantwortlichen offenbar nicht möglich beim Nachwuchs oder der 1. Mannschaft noch mehr einzusparen. Da der Verein ja noch Altlasten abzubauen hat und den laufenden Betrieb finanzieren muss. 

Die Jüngsten

Auch im Nachwuchs haben die Turbulenzen des Sommers gehörige Spuren hinterlassen. Viele Spielerinnen und Spieler haben den Verein verlassen. Trotzdem gelang es in kurzer Zeit die Nachwuchsabteilung zu stabilisieren und einen geordneten Trainings- und Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Im unteren Bereich jagen die schwarz-grünen Mannschaften mit großer Begeisterung dem Leder hinterher und machen schnelle Lernfortschritte, die sie beim beliebten Funinio umsetzen. Im oberen Bereich geht es langsam in den Wettbewerb und da schaut es trotz des heftigen Aderlasses ganz gut aus.

Die U12 begann ihre neue Saison Mitte August mit einem Blitzturnier in Münster mit der WSG, Kufstein und dem Gastgeber, das gewonnen wurde. Die Meisterschaft startete heuer früher und die Jungs sind dabei voll auf Kurs. Da es in der Liga noch keine Tabelle und Punkte gibt, wird in der Meisterschaft viel ausprobiert, und trotzdem gewannen die Kids bisher alle ihre Spiele. Zudem kommen noch drei internationale Turniere dazu. Das erste fand bereits in Bregenz statt: zahlreiche deutsche, schweizer und österreichische Top-Mannschaften waren dabei (Bregenz, Altach, Reutlingen, Swiss Football School). Da belegten die Jungs von 30 Mannschaften den 5. Rang.

U15: Nach einem sehr turbulenten Sommer wurden einige Spieler der letztjährigen U14 aufgenommen und im Juli mit dem Training begonnen. Inzwischen wurden sieben Runden gespielt und die Bilanz kann sich bis jetzt wirklich sehen lassen. Man steht bei sechs Siegen und einem Unentschieden. Die sehr ausgeglichenen Derbys gegen die SPG Innsbruck West konnten mit 4:1 und 5:0 gewonnen werden. Die Mannschaft zieht super mit und ist mit großem Eifer bei der Sache. Nach dem Ende der letzten Saison und der Ungewissheit im Sommer findet das Team immer besser zusammen und entwickelt sich in die richtige Richtung. Nachdem im Sommer doch einige Spieler den Verein verlassen haben, dreht sich langsam wieder das Blatt und es kommen wieder Spieler zu Probetrainings. Die konsequente Arbeit im Nachwuchs wird wahrgenommen. Dabei darf man nicht vergessen, dass man von der letztjährigen Mannschaft fünf Spieler in der Akademie hat und zwei Spieler permanent im LAZ sind. Die Spieler der Akademie sind die ganze Woche nicht verfügbar und auch die Spieler im LAZ dürfen/können nicht bei ihrem Heimverein trainieren, wenn die Einheiten am selben Tag sind. Für Spieler und Trainer keine einfache Situation. 

Jetzt sind noch drei Runden zu spielen und danach wird man noch das ein oder andere Freundschaftsspiel bestreiten, ehe man in die Vorbereitung für das Frühjahr startet. Hier kommt es wieder einmal zu einer Neuerung des TFV. Die Auswahl der U14 spielt zwar im Meisterplayoff der U15 mit, darf aber nicht ins Finale einziehen. Das heißt im konkreten Fall, dass Spieler, die im Herbst noch bei ihren Heimvereinen zum Einsatz kamen, im Frühjahr gegen ihre eigenen Freunde und Vereinskollegen spielen müssen…

Wacker II: Diese neu aufgestellte Mannschaft steht aktuell ungeschlagen an der Tabellenspitze der 2. Klasse Mitte. Diese Leistung ist vor allem deshalb beeindruckend, weil fast die komplette Mannschaft (Durchschnittsalter:15,8 Jahre) eigentlich noch in der U16 spielberechtigt wäre. Trainer Fabian Lantschner meint dazu:“Die Jungs machen ihre Sache wirklich richtig gut! Wir steigern uns vor allem auch spielerisch von Woche zu Woche, obwohl wir kaum die Möglichkeit haben, gemeinsam zu trainieren. Manche Spieler der Mannschaft trainieren nämlich mit der KM I, andere zum Teil gemeinsam mit der U15. Trainingssteuerung, die gezielte Förderung der Spieler und das Vermitteln von taktischen Inhalten sind deshalb manchmal eine Herausforderung, aber bisher können wir wirklich zufrieden sein. Man darf nicht vergessen, dass wir in jedem Spiel als Jugendliche gegen Erwachsene spielen. Der körperliche Unterschied ist enorm, für viele ist es die erste Erfahrung im Erwachsenenfußball. Außerdem treffen wir ausschließlich auf Zweitvertretungen von höherklassigen Vereinen, die ihren Kader gerade gegen unsere Jungs verständlicherweise dann auch immer entsprechend verstärken. Die Spiele sind vom Niveau her also sicher deutlich höher einzuordnen, als der Blick auf die Meisterschaft vermuten lässt. Für die Spieler sind diese beiden Umstände jedoch ein Glücksfall, sie werden nämlich in jedem Spiel vor große Aufgaben gestellt und müssen wirklich ans Limit gehen. Außerdem müssen die Jungs alle Verantwortung übernehmen, keiner kann im Fahrwasser von älteren Spielern einfach nur mitschwimmen, aus dem einfachen Grund, weil wir schlichtweg keine haben. Für die Entwicklung der Jungs ist diese Gesamtsituation in meinen Augen ausgezeichnet.“

 

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Autor: Rudolf Tilg

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