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Starkes Lebenszeichen des FC Wacker Innsbruck

Nach den Cup-Duellen bei Axams/Grinzens und in Hippach, ging es am Tivoli gegen den Regionalligisten SV Hall. Da hat man endlich ein Heimspiel im Cup, was beim FCW ohnehin eine Seltenheit ist und dann kann ich nicht dabeisein. Zum Glück gab es einen Livestream. Das Haller Löwenrudel gab sich da eher zahm, machte brav Platz und überließ den überlegenen Innsbrucker Dompteuren das Feld.

Nur einmal schienen die zu beißen, aber gleich gegen zwei Löwen behielt Wacker-Schlussmann Simon Berger die Oberhand. Eine Runde weiter, danke FC Wacker Innsbruck! Und wenn ich jetzt einen Wunsch an die Losfee haben dürfte, bitte, den SC Schwaz auswärts. Das wäre was. Aber vielleicht sehen wir uns auch so bald. Zum Spiel gegen Hall kamen laut Stadionsprecher 913 zahlende Zuseher. Mit den vielen Kindern und Jugendlichen, die bei den Wackerspielen dabei sind und freien Eintritt haben, war man also locker wieder vierstellig. Was war das überhaupt für eine Cup-Runde!? Reihenweise sind da die favorisierten Regionalligisten gegen unterklassige Teams gescheitert.  Die Tiroler Liga Vereine haben das ihre dazu beigetragen: SV Wörgl scheiterte an Mayrhofen, WSG II an Völs, Kitzbühel gegen Prutz/Serfaus…

Drei Tage nach dem hochverdienten Cuperfolg gegen die Haller Löwen durften die Schwarz-Grünen zum Herbstkehraus den SK St. Johann begrüßen. Die Unterländer lagen vor der Begegnung nur zwei Punkte hinter dem FCW. Wurden dann aber in einem Spiel mit „Derbycharakter“ mit 4:0 in alle Einzelteile zerlegt. Chancenlos waren die St. Johanner zwar nicht, aber der FC Wacker Innsbruck weit effizienter, mit mehr Spielintelligenz und taktisch, wie technisch weit überlegen.

Streaming die Zweite

Krankheitsbedingt fand das Abschlussfest ohne mich statt. So etwas kann passieren. Das letzte Liga-Heimspiel, das ich verpasst habe, war der Tag meiner Hochzeit am 07.10.2018. Den Bundesligasieg gegen den LASK. Und selbst da ging es nicht ohne Fußball. Viele schwarz-grüne Freunde haben uns nach dem Bundesligaspiel völlig überrascht und ließen es am Ort der Feier ordentlich krachen und leuchten! Diesmal musste wieder der Livestream herhalten. Die Gesundheit geht eben vor! Boxen voll aufdrehen, damit alle die Tivoli-Atmosphäre mithören können und genießen. Die Tivoli Nord gab schon am Freitag bekannt, dass ihr Stimmungsboykott der ersten Halbzeiten nach der Einberufung einer aoGV beendet sei. Stimmung von der ersten Minute an. 90 Minuten voll durch. Und wie. Da war am Tivoli einiges los. Die gegnerischen Fans haben ihrerseits versucht dagegenzuhalten. Darum entstand so etwas, wie eine Derbyatmosphäre. Für einige war das ja ein echtes Derby. Für den Fanklub „Unterland“ etwa. Da sind ja nicht wenige Mitglieder aus der selben Gegend wie der SK St. Johann. Jedenfalls war das ein Fußballspiel mit Bundesligastimmung. Traumhaft. Ich habe es voll genossen. Auch vom eigenen Wohnzimmer aus. Und wow, wieder 1219 Zuseher. Der Zuschauerschnitt des FC Wacker Innsbruck am heimischen Tivoli liegt damit bei weit über 1000 – und das in dieser Liga! Ach ja, beim anschließenden Abschlussfest wurden mehr als acht Fässer Bier verkauft. Die Tombolalose wurden ebenfalls alle an den Fan gebracht und unsere Spieler haben fleißig Autogramme geschrieben und standen für Fotos zur Verfügung. Die Handys liefen heiß vor lauter Knipserei. Da freut man sich schon richtig aufs Frühjahr.

Laaaange Winterpause

Nun ist Schluss… Wir sehen uns wieder, keine Frage. Spätestens am 18.03.2023 in Kematen zum Frühjahrsauftakt. Die Vereinsmitglieder aber schon am 03.12.2022 zur außerordentlichen Generalversammlung des FC Wacker Innsbruck. Ziel dieser aoGV ist es, den Passus Kernmitglied aus den Vereinsstatuten zu entfernen und wieder zu einem demokratischen Mitgliederverein zurückzukehren, bei dem jedes Mitglied eine Stimme hat. Wenn jemand den Verein sponsern will, soll er/sie das tun. Dazu braucht es keine Kernmitgliedschaft, welche beinhaltet, dass 100 % der Mitglieder gegen eine einzige Person machtlos sind. Egal, wie vereinsschädigend die sich verhält. Siehe Kevin Radi und Co. Ich gestehe den Fehler ein, einem derartigen Konstrukt mit Vertrauen in die damalige Vereinsführung rund um Joachin Jamnig zugestimmt zu haben. In der Hoffnung, mit einem zur Grundvoraussetzung für ein Kernmitglied zu errichtendes Trainingszentrum, nachhaltig für den FCW etwas zu schaffen, das den Verein stabil und wettbewerbsfähig macht. Auch die Abhängigkeit von der Tiroler Sportpolitik war damals ein Thema. Man befand sich im Irrglauben von „schlimmer geht’s eh nimmer“. Es ging noch schlimmer, es kam weit schlimmer und so bin nicht nur ich der Meinung, der Verein soll wieder ausschließlich seinen Mitgliedern gehören! Wenn es gelingt dieses Thema loszuwerden, kehrt wieder Ruhe ein. Ruhe, die der Verein dringend benötigt. Aktuell schaut die Lage zwar um einiges besser aus, als man das vor wenigen Monaten zu erwarten war, aber ganz über dem Berg ist man noch nicht. 

Freud und Leid

Die in nur wenigen Tagen aus dem Boden gestampfte Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck hat im Herbst für viel Freude gesorgt. Es war nicht zu erwarten, dass man in der Kürze der Zeit eine mehr als konkurrenzfähige Truppe auf die Beine stellen konnte, die in den vergangenen 10 Tagen mit einem Sieg gegen den Tabellenführer, dem Erfolg gegen einen Regionalligisten und zum Abschluss mit dem höchsten Saisonsieg zu überzeugen wusste. Dabei spielen wir laut transfermarkt.at mit der jüngsten Mannschaft der gesamten Tiroler Liga. Ein 16-Jähriger ist dabei der „Dauerbrenner“ im Team von Akif Güclü. Manuel Petutschnig hat keine einzige Sekunde auf dem Spielfeld verpasst. Und auch FCW II konnte auf ganzer Linie überzeugen. Mit einem Durchschnittsalter von 15,8 Jahren überwintert das Team von Trainer Fabian Lantschner als Tabellenführer in der 2. Klasse Mitte.

Die zu erwartende Niederlage mussten die Wacker-Damen bei den Champions-League-Teilnehmerinnen aus St. Pölten hinnehmen. Mit 0:8 ist das Endergebnis doch wieder deutlich ausgefallen. Wobei zwei der acht Gegentreffer erst in der Nachspielzeit gefallen sind. kitzVenture Geschäftsführer Patrick Landrock hat im Zuge der Matchballspende bei der Kampfmannschaft angekündigt, neben der 1. Mannschaft auch die Damen und unseren Nachwuchs unter die Arme greifen zu wollen. Das wäre eine gute Nachricht. Aber für alle Anhänger des FCW besteht am 06.11.2022 schon die Möglichkeit dazu. Um 10.30 Uhr spielen unsere Damen am Tivoli W1 gegen den SKV Altenmarkt. Mit einem Heimsieg könnten unsere Damen mit den Gegnerinnen in der Tabelle gleichziehen. Zumindest an Punkten.

Niederschmetternd hingegen war die Nachricht in der vergangenen Woche, dass der Sitzplatz von Bernhard Künzel: Vulgo „Beno,“ für immer verwaist bleiben wird. Bernhard, der bekannt durch seine Recherchen zur Tiroler Sportpolitik: http://tirolersportpolitik.info/ für so manches Aufsehen gesorgt hat, war viele Jahrzehnte Fan und Mitglied des FC Wacker Innsbruck. Mit ihm verbinden mich der Aufbau der Initiative13, die langjährige Verbundenheit mit dem Verein und viele auch kontroverse Diskussionen. Solche hatte der engagierte Wackerianer mit niemandem gescheut. In Erinnerung bleiben wird sein enormer Einsatz für unseren Verein. Ruhe in Frieden, Bernhard!

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Autor: Rudolf Tilg

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