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Was tut sich auf dem schwarz-grünen Dampfer?

Hardigatti, wie lange dauert diese Winterpause denn noch? Unser letztes Meisterschaftsspiel war am 29. Oktober 2022, der 4:0 Heimsieg gegen den SK St. Johann. Weitergehen wird es erst am 18. März 2023 um 14.30 Uhr beim SV Kematen. Das dürfte wohl eine richtungsweisende Partie werden. Es ist ruhig geworden um den FCW. Doch sollte jetzt die Zeit gekommen sein, um dem ersten Pflichtspiel im Jubiläumsjahr des FC Wacker Innsbruck entgegenzufiebern. Und das wird an der „Melach Road“ an der Grenze zum Tiroler Oberland über die Bühne gehen. Die Wacker-Damen bestreiten dann tags darauf (11 Uhr) ihren Auftakt gegen die Damen des First Vienna FC 1984. Zuvor aber ein Update von den Damen bis zum Nachwuchs.

 

Neues von den Damen

Fangen wir bei der Mannschaft an, welche auf höchster Ebene – in der Frauen Bundesliga – um den Klassenerhalt kämpfen wird. Die trainieren wie die Wilden, um das Unmögliche möglich zu machen und den Klassenerhalt zu schaffen. Und das aus purer Freude zu ihrem Hobby. Denn bekommen tun die dafür höchstens den schönen Ausblick von der Wiesengasse aus hin zur Nordkette. Ihr sportlicher Leiter Thomas Mayr konnte mir nicht all zu viel Neues berichten. Allerdings stehen erfreulicherweise inzwischen 35 Mädchen und Damen im Kader des FCW. Daher wird man im Frühjahr auch außer Konkurrenz wieder an der Future League teilnehmen und diese Matches als Freundschaftsspiele austragen, da man im Herbst ja nicht in der Lage war daran teilzunehmen. Mit Hilfe von Stadt und Land wurde ein Minibudget aufgestellt, das die Kosten für die Spieltage deckt. Ein großer Dank geht auch an die Generali-Versicherung, die die Damenabteilung mit neuen Dressen ausstattet! Unser Präsident Hannes Rauch hat mir versichert, es wird alles daran gesetzt, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Aber für einen Amateurverein wie es der FCW inzwischen ist, ist dies sehr herausfordernd.

Akifs Buam

Manche Konkurrenten haben im Vorfeld von einer wackeren „Einkaufstour“ gesprochen. Nun, sieben Neuzugängen stehen sechs Abgänge gegenüber. Normal für eine Mannschaft, die im Sommer innerhalb weniger Tage zusammengestellt werden hat müssen. Was am meisten schmerzt, ist natürlich die schwere Verletzung von Joseph Asante. Rami Tekir ist leicht angeschlagen, sollte aber bis zum Auftakt wieder fit sein. Größte Überraschung war die Einladung von Aphèze Moustoifa zur madagassischen Nationalmannschaft. Nun stellt nach den Damen (Ruzica Krajinovic) auch die Herrenabteilung voraussichtlich einen Nationalspieler – und das als Viertligist. Mit der Vorbereitung ist Trainer Akif Güclü sehr zufrieden. Die Testspiele waren gut. Bis auf jenes gegen den SV Hall. Aber zwei Testspiele innerhalb von zwei Tagen und der Einsatz vieler ganz junger Spieler erklären vielleicht einiges. Der Test am vergangenen Wochenende gegen den Regionalliga-Spitzenverein SV Wörgl hat offensive Qualitäten offenbart. In der Defensive war unser ältester Spieler gerade einmal 17 Jahre jung. Gegen einen gestandenen Regionalligisten haben sich die Jungspunde aber gut gehalten. Chapeau! Das macht Lust auf mehr. Wir sehen uns in Kematen!

Wacker II

Die 2. Mannschaft des FCW absolvierte bisher eine bemerkenswerte Saison. Man darf nicht vergessen, dass Wacker Innsbruck II in jedem Spiel als Jugendliche gegen Erwachsene antritt und der körperliche Unterschied enorm ist. Für viele ist es die erste Erfahrung im Erwachsenenfußball. Außerdem treffen die Jungs da ausschließlich auf Zweitvertretungen von höherklassigen Vereinen, die ihren Kader gerade gegen sie (verständlicherweise) dann auch immer entsprechend verstärken. Die Spiele sind vom Niveau her also sicher deutlich höher einzuordnen, als der Blick auf die Meisterschaft vermuten lässt. Für die Spieler sind diese beiden Umstände jedoch auch ein Glücksfall. Sie werden nämlich in jedem Spiel vor große Aufgaben gestellt und müssen wirklich ans Limit gehen. Umso bemerkenswerter ist es, dass man als Tabellenführer überwintert.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde war bisher sehr herausfordernd. Gleich zweimal streifte unser Team eine Grippewelle, weshalb mehrere Spieler für eine Woche und länger ausgefallen sind. Trainiert wurde zum Teil gemeinsam mit der U15. Manchmal auch gemeinsam mit Spielern unserer 1. Mannschafft. Der Einsatz und der Fleiß der Jungs ist vorbildlich, aber die Trainingsgruppe manchmal auch sehr klein. Was sehr positiv ist, ist die Tatsache, dass eine gewisse Durchlässigkeit gegeben ist: Ado Kovac, Reinaldo Ribeiro und Tobi Zoidl haben in der Vorbereitung bereits öfters bei der 1. Mannschaft mittrainiert und auch Einsatzminuten bei den Testspielen gesammelt.

Fünf Spieler haben den Verein zur Rückrunde verlassen. Der Sprung in die 1. Mannschaft ist ein schwieriger und darum haben die sich dazu entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Es sind auch einige neue Spieler dazugekommen, welche sich Schritt für Schritt an den Rhythmus und der vom Trainerteam geforderten Intensität gewöhnen. Mit dem bisher gezeigten Einsatz seiner Spieler ist Trainer Fabian Lantschner sehr zufrieden! Am meisten freut ihn, dass es nach einem langen bürokratischen Weg geschafft wurde Torhüter Danilliev Kyrylo anzumelden. Er kam bereits vergangenes Frühjahr auf der Flucht aus der Ukraine zu den Schwarz-Grünen nach Innsbruck.

Die „Jüngeren“

Unsere U15 war letztes Wochenende zu Gast in Rutesheim und durfte hier an einem Winterturnier teilnehmen. Dabei konnte sich unser Nachwuchs mit Mannschaften zahlreicher namhaften Klubs messen. Besonders gegen die späteren Turniersieger, Stuttgarter Kickers (0:0) und SSV Ulm zeigten unsere Jungs sehr gute Leistungen. Bereits einen Tag später folgte dann das nächste Highlight. Bei einen Blitzturnier am W2 beim Tivoli ging es gegen SV Heimstetten U16 und den Traditionsverein Jahn Regensburg U15. Heimstetten konnte mit 2:0 besiegt werden, gegen Regensburg setzte es eine knappe 0:1-Niederlage. Eine absolut gelungene Veranstaltung, die auch von einigen Zuschauern verfolgt wurde. Darunter auch prominente Zaungäste. Einige Spieler des Europa-League-Fighters FC Salzburg, welche im Tivoli bei einem Bundesligaspiel zu Gast waren, standen bereitwillig für Selfies zur Verfügung und verschenkten sogar Dressen. 

Am vergangenen Wochenende ging es zu einem Blitzturnier nach Meran (Obermais) und dort trat unsere U15 gegen den Nachwuchs von Obermais und Nals an. Gegen unsere Freunde aus Obermais gab es ein freundschaftliches 0:0 und gegen Nals einen 12:1 Sieg. (Detail am Rande, der FC Obermais und dessen Fans sind in Innsbruck sehr bekannt, beliebt und Freunde. Übrigens steht im Kader der FCW-Kampfmannschaft mit Stefano Gallo seit Jänner ein ehemaliger Obermais-Spieler.)  Alles in allem sind die Jungs mit großem Einsatz bei der Sache und die Entwicklung stimmt. In den kommenden Wochen geht es gegen Laupheim (D), Seekirchen, SW Bregenz und Kufstein, ehe es dann nach Ostern mit der Meisterschaft weitergeht. Trotz der ungünstigen Umstände (Plätze, Trainingszeiten, fehlende Kantine usw.) sind wir da auf einem richtig guten Weg. Auch der restliche Nachwuchs von der U14 abwärts bestreitet sehr viele nationale und internationale Turniere und konnte im Winter zudem Hallentitel hamstern.

Bedrohlicher Eisberg – zumindest sportlich – ist aktuell keiner in Sicht und das Leck im schwarz-grünen Dampfer schließt sich immer weiter. Es scheint, als würden wir in ruhigere Gewässern dampfen. Bleibt zu hoffen, dass wir auf keinerlei Piraten treffen und ans Ziel gelangen werden. Laut unserem Präsidenten soll das nicht auf immer und ewig Amateurfußball bleiben. Aber erst einmal sind die Top 5 in der Tiroler Liga das gesteckte Ziel.

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Autor: Rudolf Tilg

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