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Trotz Niederlage war Kematen ein Highlight

Um es vorwegzunehmen, diese bittere wie auch ungerechte Niederlage ändert nichts daran, dass die „Melach Road“ das bisherige Highlight der Meisterschaft war. Knapp 1600 Zuschauer sorgten für Gänsehaut-Atmosphäre – und das im Amateurfußball. Wenn Kaiser Maximilian noch immer in der Martinswand verweilen würde,  hätte er von dort einiges geboten bekommen.

Am Fuße der Martinswand präsentierte sich eine sehr gut gelaunte und stimmgewaltige „Tivoli Nord“. Schwarz-Grüne, welche 64. Minuten ihren Gegner fest im Griff gehabt hatten und selbst Max hätte sich sicher über fragwürdige Pfiffe des Unparteiischen geärgert. Dem Wacker helfen aber keine Engel (oder war es doch nur ein Bauernbub) aus der Patsche, wie im 15. Jahrhundert den Habsburger. Im Gegenteil, den steinigen Weg heraus aus der Hölle muss man schon selber finden und das schon am Freitag. Um 18.45 Uhr geht es da gegen den SV Kirchbichl, gegen den man in der allerersten Runde knapp unterlegen war.

 

Warum nur?

Beim Zusammenstoß von Alex Olivieri stockte den Zuschauern und Spielern der Atem. Das verschlucken der Zunge ist lebensgefährlich. Kematens Kapitän Darijo Saric reagierte am schnellsten und konnte somit Schlimmeres verhindern. Danke dafür! Alex konnte dann begleitet von tobendem Applaus selbständig das Spielfeld verlassen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Seine Mannschaftskameraden haben ihm dort schon geschlossen einen Besuch abgestattet.

Zurück zum Spiel, da wurden die Innsbrucker von Minute zu Minute präsenter und gingen praktisch mit dem Pausenpfiff verdient in Führung. Und hatten auch danach eigentlich alles fest im Griff. Man hatte den Eindruck, da könne nichts mehr passieren. Aber das ist Fußball, da kann jederzeit alles passieren. Ein Gegentor kann alles ändern. Wie aus dem berühmten nichts. Die jüngste Defensive der Liga hat eigentlich einen hervorragenden Job gemacht. Zwei Gegentore aus Standards, jo mei, das ist schon Champions-League-Siegern passiert. Die Offensive hätte zuvor den Sack zumachen müssen! Aber der Kopf spielt immer mit und darin flüstert eine unsympathische Stimme andauernd, wir müssen unbedingt und hoffentlich geht bloß nichts schief. Und geht es gegen den FCW, gibt jeder Gegenspieler 120 %. Das ist nun einmal so und wenn St. Johann den Tabellenführer aus Völs schlägt, weiß man, dass diese Liga auch verrückt sein kann. Trotz dieser bitteren Niederlage wurde das schwarz-grüne Team von seinen Fans nach dem Schlusspfiff mit viel Applaus und ihrer Hymne verabschiedet, aufgerichtet und für die folgenden Herausforderungen motiviert. Etwas konfus agierte leider Schiedsrichter Andreas Staudinger. Dabei ist der seit 2013 FIFA Schiedsrichterassistent und leitet internationale Spiele. Er hat dem Spitzenspiel in Kematen seinen Stempel aufgedrückt. Für einen Spielleiter nie ein gutes Zeugnis! Zudem stellt sich die Frage, warum der „Unparteiische“ ein Spiel in Kematen leitet, wo der laut Auskunft heimischer Anhänger doch lange seinen Wohnsitz in deren Gemeinde gehabt hat und noch immer seinen Firmensitz. Zumindest die Optik ist schief. Durch die schwarz-grüne Brille gesehen. Eh klar.

Aloha

Verloren, keine Punkte und alles Tristesse oder was? Ah geh, die „Melach Road“ erlebte einen Rekordbesuch. Deren Obmann Arno Bucher sagt, sie wollten ein Fest und haben dieses dank des Wacker-Anhangs auch bekommen. Die Gastgeber sind voll des Lobes über ihre schwarz-grünen Gäste. Besser geht es ganz einfach nicht! Und vor den Augen des Vizepräsidenten des TFV ein nicht unwichtiger Faktor. Bucher meint dazu: „Amateurfußball sei die Essenz. Unverbraucht und ehrlich.“ Und was ich selbst erlebt habe, kann nicht schöner mehr sein. Sehr viele Kinder, die sich dann über geschenkte Sachen aus dem Fansektor der Innsbrucker gefreut haben. Eine kleine Tribüne, die dann optisch schon etwas hergemacht hat, volle Tribünen und eine Gästekurve in absoluter Hochform. Deren Motto wurde voll angenommen und so wurde Hawaii kurzerhand nach Kematen verlegt. Tolle Stimmung, eine lässige Party nach dem Spiel und auch wenn es eigentlich nichts zu feiern gegeben hat, es wurde bis lange in die Nacht hinein gesungen. Hoch lebe unser Verein!

Zu Bucher Arno (dem Obmann der Blues) habe ich gesagt, ginge es nach mir, möchte ich unsere Heimspiele bei ihnen austragen. Seine Antwort: „Darüber können wir reden (!)“ Aber ohne die Gastgeber gäbe es kein Fest. Der SV Kematen hatte das wirklich sehr gut gemacht. Danke auch unseren Freunden aus Thun für deren Unterstützung und deren persönliche Einladung sie zu besuchen. Danke auch den Groundhoppern aus Bad Tölz, die extra nach Kematen gereist sind, um uns zu unterstützen und ein Spiel ohne Millionäre und ohne VAR zu sehen. Dafür haben sie Herrn Staudinger in Action erlebt. Trotz meines kapitalen Bauchflecks auf der Terrasse ein mehr als gelungener Samstag. Nicht nur der FCW ist auf die Schnauze gefallen. Egal, am Freitag geht es weiter!

Niederlage und Sieg

Sehr viel hat sich bei der schwarz-grünen Damenabteilung in der Winterpause getan. Durchaus sehr Überraschendes. Die Mitglieder des FCW, aber auch das tivoli12 magazin hat seinen Anteil daran. Natürlich auch die sportliche Leitung der Damenabteilung und die Vereinsführung selbst. Mehr dazu hier: https://www.tivoli12.at/anpfiff-zum-spiel/hinterfragtinterviews/4899-t-mayr-die-mission-ist-ganz-klar-der-klassenerhalt.html

Die Vienna zum Frühjahresauftakt war wie erwartet eine Nummer zu groß. Ein Gegentor in der 1. Minute und zwei schwere individuelle Fehler besiegelten den 0:3 Halbzeitstand. Die Schwarz-Grünen haben sich dabei zwar tapfer gewehrt, aber in der 2. Halbzeit kamen auch endlich spielerische Momente hinzu. In diese Phase gelang auch der Anschlusstreffer. Eine ansprechende Leistung, aber schlussendlich viel zu viele Fehler. Schließlich endete die Partie 1:5 für die First Vienna FC Ladies. Aber das Spiel hat sicher Lust auf mehr gemacht. Eine handfeste Überraschung schaffte aber unser Future Team, welches die Vienna mit einem 3:1 auf die Heimreise geschickt haben. Da geht einem das schwarz-grüne Herzerl auf!

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Autor: Rudolf Tilg

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