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Gewonnener Punkt oder verlorene Punkte?

Ein Punkt beim Tabellenführer. Eigentlich nicht schlecht, oder? Wenn es Runde zehn oder zwanzig wäre. Wenn man nicht Boden gutmachen und siegen hätte müssen. Nach einer sehr guten Leistung tut der Punktverlust weh. Sehr weh sogar. Denn Wacker gehen die Spiele aus. Drei sind es noch. Zweimal im Tivoli und noch einmal in der Fremde. Auf den sechsten Rang (Relegationsplatz) fehlen jetzt drei Punkte. Vier auf den Tabellenfünften. Die Konkurrenz hat zur Abwechslung einmal nicht gepatzt. Haben die Innsbrucker in Volders jetzt zwei Punkte liegen gelassen, oder einen Punkt dort entführt? Wohl beides!

1100 in Volders

Laut dem Mann beim FC Volders, der neben dem Amt des Obmanns und des Trainers zusätzlich auch den Job des Platzwartes inne hat, nämlich Innsbrucks Rekordspieler Michi Streiter, (482 Pflichtspiele) wäre am Sportplatz Volders Platz für gut 1500 Zuschauer. So viele wurden es dann nicht, aber ca.1100 sind ja auch nicht schlecht. Vor allem wenn man weiß, dass der FCV im Heimspiel davor gegen die Union lediglich knapp 80 Leute begrüßen durfte. Dafür war der Rasen in einem ausgezeichneten Zustand. Da wäre vielleicht sogar Wimbledon neidisch. Streiter scheint nicht nur eine schwarz-grüne Vergangenheit zu haben, sondern auch einen „grünen“ Daumen. Eine Tribüne würden die Volderer gerne haben. Aber die Probleme sind da ähnlich, wie bei den östlichen Nachbarn Wattens. Ja, wenn die Gemeinden im Sportland Tirol per du nicht wollen… Am Samstag wäre eine solche wahrlich kein Fehler gewesen. Hat sich doch bei Spielbeginn der Himmel bedrohlich verdunkelt. Gedonnert hat es dazu auch noch. Verdunkelt hat sich der Volderer Sportplatz dann auch wegen des grünen Rauches im Auswärtssektor. Diesmal kam der wirklich von unserer Seite. Zuletzt in Völs haben das die Bezirksblätter ja fälschlicherweise den Wackerianern zugeschoben. Zum Leidwesen der Völser „Old Boys“, welche damit ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert haben und sich um ihre Botschaft betrogen fühlten. Na sowas aber auch. 

Das „Wacker Inventar“ präsentierte in Volders in großen Lettern „GRÜN-SCHWARZE FARBEN ZIEHEN DURCHS LAND – TIROLS SPORTPLÄTZE IN INNSBRUCKER HAND.“ Wie wahr. Da braucht man nichts Weiteres dazu sagen. Bis auf das, dass die Stimmung im Wacker Sektor schon vor Spielbeginn eine Tolle gewesen ist und das über die gesamte Spielzeit angehalten hat. Danach wusste keiner so recht, was man nun mit dem gewonnen Punkt anfangen soll. Man schüttele  über so manche vergebene Topmöglichkeit nur noch den Kopf.

Zwischen den Ohren

Fußball wird mit den Füßen gespielt. Manchmal auch mit dem Kopf oder der Brust. Aber das Entscheidende spielt sich im (!) Kopf ab. Zwischen den Ohren wird entschieden, schließt man in aussichtsreicher Position ab oder passt man die Wuchtel zum besser positionierten Mitspieler. Da wird auch das eigene Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten entschieden. Der Zweifel, der entscheidend ist, ob man eine Aktion eine Sekunde zu spät oder zu früh ausführt. Manche haben dazu zwar einen unglaublichen Instinkt und entscheiden sich blind für die richtigen Entscheidungen. Aber die sind selbst im Profifußball äußerst rar gesät. Geschweige denn im Amateurfußball. Die Schwarz-Grünen hatten beim FC Volders den Matchball mehrfach auf dem Fuß. Von außen versteht man nur schwer, wie man solche hundertprozentigen Möglichkeiten vergeben kann. Aber von außen redet sich eben auch leicht. Unter Druck und Stress sieht es schon ganz anders aus. Die Gegner haben ja nichts zu verlieren. Die können zumeist nur gewinnen, egal wie ein Spiel gegen den FCW dann ausgeht. Und wenn man jetzt national oder international auf die große Fußballbühne blickt, geht es vielen Vereinen um nichts besser. Wie ärgerlich es auch ist, der FC Wacker Innsbruck ist in dieser Saison angetreten, um zu überleben. Und das, bis ins Frühjahr hinein. Eine sehr junge Mannschaft, ergänzt durch ein paar Spieler, die ihr Potenzial schon vorher bewiesen hatten. Aber gute Spieler alleine machen noch keine Mannschaft aus. Dazu kommt noch viel Verletzungspech. Das Frühjahr ist ein Spiegelbild des Herbstes. Wacker agierte konstant unkonstant um dann seine Form erst nach und nach zu finden. Vielleicht zu spät, vielleicht auch nicht. Aufgegeben wird aber nur ein Brief!

Und wie der FC Wacker Innsbruck lebt!

Genau vor einem Jahr schien alles vorbei zu sein und als es dennoch möglich war, weiterzumachen, wusste unsere Damenabteilung nicht, wie das funktionieren soll. Ein Frauen-Bundesligateam als 4. Ligist. Niemand hat zu diesem Zeitpunkt ernsthaft auf einen Klassenerhalt zu hoffen gewagt. Dieser wurde aber mit dem 4:0 beim Saisonabschluss beim TSV Altenmarkt sogar überlegen eingefahren. Mit sieben Punkten Vorsprung auf das Tabellenende. Trotz abgesagter Spiele und der im Herbst extremen Ungewissheit. Was für eine Leistung!

Auch FCW II bleibt mit einem 3:1 Sieg gegen den Völser SV II, dem IAC II (Tabellenführer) auf den Fersen. Wackers U15 Team absolvierte dieses Wochenende ebenso erfolgreich und befindet sich auf Kurs Richtung Tiroler Meister. Bei der SPG Hatting/Pettnau konnte mit 2:0 gewonnen werden und rangiert nun zwei Punkte vor dem FC Stubai und drei Punkte hinter der nicht gewerteten Auswahl des TFV (in der mehrere Spieler des FCW U14 spielen). Noch souveräner setzte sich unsere U14 in Zell am Ziller bei der SPG Hinteres Zillertal durch. Den Zillertalern wurden gleich fünf Pressknödel in den Kasten gesetzt. Endstand 5:1 für Wackers Nachwuchs. Der damit auch die Zillertaler von der Tabellenspitze verdrängt hat. Tabellenführer hey hey hey…

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Autor: Rudolf Tilg

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