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Eine total verrückte Liga

Die Innsbrucker Derbywoche geht aus schwarz-grüner Sicht mit vier Punkten zu Ende. Zu wenig, um noch eine Chance zu haben. Echt jetzt? Nicht so in der total verrückten Tiroler Liga! Wackers Schützenhilfe kam aus Volders. Streiters Mander schlugen am Sonntagvormittag unseren nächsten Gegner, den Sk. St. Johann mit 2:0. Dank den Volderern kommt es am 17.06. um 18.30 Uhr in St. Johann zu einem echten Showdown um den Relegationsplatz. Nur mit einem vollen Erfolg geht dieser an die Schwarz-Grünen. Trotz 8 Niederlagen und 9 Punkteteilungen.

Viel besser sieht es bei dem samstäglichen Duellgegner aus dem Herzen des Unterlandes auch nicht aus. 11-Mal gingen die St. Johanner leer aus, aber lediglich dreimal kam es zu einer Punkteteilung. Heißt, die haben 48 Punkte und Wacker drei weniger. Aufgrund des 4:0 Siegs am Tivoli (direktes Duell) könnte der FCW die Unterländer ins Nirvana schicken. Einen Sieg vorausgesetzt! Druck lass nach. Es hätte noch besser kommen können. Am Sonntag stand es in Prutz gegen den SK Ebbs schon 3:0 für die Heimischen. So wäre sogar ein direkter Regionalligaplatz noch im Bereich des Möglichen gewesen. Am Ende gingen aber die Ebbser gar noch als Sieger hervor. Damit ist der Aufstieg oder besser Klassenerhalt (beim TFV nachfragen) nur mehr über eine mögliche Relegation (gegen Hall) erreichbar. Eine wahrlich verrückte Liga!

 

Derbywoche

Das Nachbarschaftsduell gegen den SVI ist schnell erzählt. 851 Zuschauer bedeuten einen Minusrekord am Tivoli. Zum Vergleich, das Derby des SVI gegen die Union lockte 60 Interessierte in die Wiesengasse. Die erste Halbzeit war dann eher zum Gähnen. Wobei die Gäste schon in Führung gegangen sind und praktisch mit dem Pausenpfiff dann den Ausgleich kassiert haben. Als Ramaj Wackers Führung erzielt hat, war die Sache praktisch gegessen. Die Gäste kämpften bereits ab Minute 55(!) mit Krämpfen. Zu erwähnen wäre noch, dass der SVI Spieler Sandro Egger diese Partie für seinen Abschied von der Fußballbühne nutzte. Ein Spiel im Tivoli gegen den FCW ist für jeden Tiroler ein ganz besonderes. Ruhig wollte das Sandro (im Herzen auch Schwarz-Grün) machen. Na ja, 14 Stationen im Tiroler Unterhaus sind schon erwähnenswert (Nachwuchs mitberechnet).

1013 Zuschauer sahen dann drei Tage danach, im nächsten Stadtderby gegen die Union, eine packende und total verrückte Partie. Den schnellen Führungstreffer der Heimischen am Tivoli egalisierten die Gäste nach nur wenigen Minuten. Dabei hatte man das Gefühl, dass die Schwarz-Grünen alles im Griff gehabt hätten. Und es kam noch schlimmer. Es waren noch keine 12 Minuten gespielt, ging die Union in Führung und der „Tag, der offenen Tore“ ging weiter. Nach dem 1:3 schwante den Heimischen furchtbares. Kurz vor der Halbzeitpause dann ein weiterer Schock. Doch ein Treffer der Gäste wurde aberkannt und im Gegenzug gab es einen Strafstoß für Wacker, der verwandelt wurde. Das gab neue Hoffnung und mit dem Pausenpfiff folgte dann sogar noch der Ausgleich. Geht es so weiter? War in der ersten Halbzeit echtes „Hollywood“ angesagt, ging es in der zweiten Spielzeit lediglich darum, wie man die Unioner Mauer zu Fall bringt. Doch das gelang einfach nicht. Mit untauglichen Mitteln lief man ein ums andere Mal an, doch die Mauer hielt. In den zweiten 45 Minuten wurde der Strafraum der Schwarz-Grünen gänzlich gemieden. Wackers Unvermögen und Unions ausgezeichnete Abwehrleistung bescherte den „Blauen“ einen Punkt. Danach bekam man den Eindruck, die Union hätte gerade den Meistertitel eingefahren, so jubelten Milenkovic und Co über dieses Unentschieden. 

International

Eine Abordnung von etwa 20 Leuten unseres Partners vom LAFC ließ sich dieses Spiel nicht entgehen. Die erste Halbzeit war dann wahrlich Hollywood like, nur für ein Happy End hat es nach 90 Minuten nicht gereicht. Die sehen die momentane sportliche Situation noch recht locker. Aber man braucht kein Prophet zu sein, um gemeinsame Ziele zu erreichen, würde der Aufstieg in der kommenden Saison zur Pflicht werden. Warum also so lange warten? Auf nach St. Johann und alles geben! Unter den Fans waren auch einige Gäste aus den Nachbarländern. Aus Frankfurt, Bergamo und Obermais waren Leute gekommen. Sie alle bekamen eine Choreografie in Blau zu sehen. Warum blau? Nach den „Wolken“ zu urteilen, sollte das wohl den Himmel darstellen. War der orange Rauch dann die Hölle? Wir gingen durch Himmel und Hölle. Das trifft es dann wohl auch. Und vor der Tribüne waren mein Kindheitsidol Pippi Langstrumpf zu sehen. „Wir machen uns die Liga, widdewidde wie sie uns gefällt“

Man muss sich einmal vorstellen, Fans der Eintracht kommen aus dem (laut Umfragen) lautesten Stadion der deutschen Bundesliga ins Tivoli, wo 15.000 Plätze leer bleiben. Auf die Nachfrage bekommt man zu hören, dass Innsbruck unglaublich authentisch, ehrlich und familiär sei. Es mache einfach riesigen Spaß. Die Woche in Innsbruck sei sehr schön aber auch einigermaßen anstrengend gewesen. Kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen. „Gude“ nach Frankfurt! Viele werden uns auch nach Leipzig begleiten. Wacker international lässt man sich auch aus Frankfurt, Südtirol, Italien und der Schweiz nicht entgehen. Die Fanbusse sind randvoll ausgebucht. Im Vereinsbus wären noch Plätze frei. Das darf man sich einfach nicht entgehen lassen! Das 100-Jahr Jubiläum ging von Vereinsseite her ja bekanntlich etwas in die Hose. 10 Jahre später haben die Fans ein internationales Auswärtsspiel möglich gemacht und 110 Jahre wird man schließlich auch nur einmal. Sehr viele Wackerianer fahren auch privat oder mit der Bahn nach Leipzig und nicht wenige verbringen das Wochenende in Sachsen. Anmeldung Vereinsbus: info@faninitiative.at

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Autor: Rudolf Tilg

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