Skip to main content

Der schwarz-grüne Anhang ist wirklich Spitze

40.050 Fußballanhänger wollten in der abgelaufenen Tiroler Liga Saison die Spiele mit schwarz-grüner Beteiligung live mitverfolgen. Das ergibt einen Zuschauerschnitt in den 30 Ligaspielen von 1335(!). Nimmt man jetzt den Tiroler Cup dazu, würde sich diese Zahl sogar noch erhöhen. Wackers Anhang ist nicht nur geduldig und sehr leidensfähig, sondern auch ganz besonders treu!

 

Immer ausbaufähig

Ganz klar würde dieser Anhang auch lieber ins Weststadion oder nach Graz Liebenau fahren, anstatt nach Münster oder Natters. Die Wirren der letzten Jahre haben nicht erst seit dem Desaster mit diversen Investoren viel an Substanz gekostet. Ein ständiger Überlebenskampf hatte stets Priorität und sehr vieles ist einfach zu kurz gekommen. Ganz besonders die Kommunikation zu seinen Mitgliedern und den Fans und dem folgte auch noch Corona. Der Führung des FC Wacker Innsbruck kann man nur empfehlen, mehr auf Kommunikation zu seiner Basis zu setzen!

Wegen des sportlichen Wellentals wurden ganze Generationen an Fußballanhängern verloren. Ganz normal, für ein Land wie Tirol, mit derart vielen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Schließlich ist Fußball ein Ergebnissport. Nichtsdestotrotz sind wir im Jahr 2022 leider in der 4. Spielklasse angekommen und man kann es auch so sagen, der FC Wacker Innsbruck hat landauf landab selbst diese Liga gerockt. Sportlich bedauerlicherweise weniger, aber was sich auf den Rängen abgespielt hat, kann sich sehen lassen. Im Frühjahr zauberten die Schwarz-Grünen in praktisch jedem Spiel Choreografien auf Tirols Fußballplätze. Sensationelle Stimmung wurde geboten und richtige Feste quer durch Tirol gefeiert. Die Besucherrekorde auf den Plätzen purzelten einer nach dem anderen. Etwas, was die Liga und die Hausherren der Austragungsorte begeisterte. Ausruhen darf man sich deswegen aber nicht. Ganz im Gegenteil. Nicht wenige nennen die Ziele des FCW „erneute Luftschlösser“. Wacker hätte das Potenzial Massen zu bewegen. Das geht aber nur mit kontinuierlicher guter Arbeit. Und das Jahr für Jahr. Selbstläufer wird das mit Sicherheit nicht und die Partner aus der Stadt der Engel wollen auch mehr als Amateurfußball in der 5. Liga. Durch die Ligareform ist der FCW eine Stufe abgerutscht, umso schwerer wird die kommende Saison werden. Die Jubiläumssaison zum 110-jährigen. Aber es tut sich etwas. In und um den Verein. Unserem Verein!

Laaaange Winterpause, kurzer Sommer

Im Winter mussten wir alle eine 10-wöchige Winterpause verkraften. Eine quälend lange Zeit. Und Wacker kam und kam im Anschluss auf dem Feld nicht aus den Startlöchern gekrochen. Es folgte ein sehr dichtes Programm. Sehr herausfordernd für Fans und Verein. Und weil das angestrebte Ziel zum schon wiederholten Male sehr knapp verfehlt worden ist, scheint man erst einmal ausgelaugt zu sein. Aber viel Zeit bleibt dazu nicht, steht doch am 15. Juli der Ausflug zum 110-Jahre Jubiläum nach Leipzig an. Die Vorbereitungen zum Spiel bei „Chemie“ im „Alfred-Kunze-Sportpark“ laufen auf Hochtouren. Das wird mehr oder weniger ein internationales Ereignis. In Sachsen wird man mit Sicherheit mehrere Sprachen und Dialekte vernehmen. Viele treten die Reise nach Leipzig privat mit dem Auto oder der Bahn an. Auf den Weg in den Osten Deutschlands werden sich aber auch mehrere Busse machen. Restplätze sind bei der Faninitiative und der Tivoli Nord noch zu ergattern. So ein Ereignis schweißt gerade jetzt so richtig zusammen!

Die Meisterschaft beginnt dann am zweiten August-Wochenende. Bis dahin wird munter spekuliert. Wer verlässt den Verein, welche Verstärkungen kommen zum FCW, wer kann in der Vorbereitung auf sich aufmerksam machen und wie schlägt man sich in den Testspielen gegen höherklassige Teams? Wichtig wird auch sein, wie entwickelt sich unser Team. Während der abgelaufenen Saison konnte man doch deutliche Defizite des Kaders erkennen. Auf das Trainerduo Siller/Lantschner wartet keine einfache Aufgabe. Für viele Fans ist das Spekulieren zur Übertrittzeit spannender, als so manches Spiel. Andere schalten lieber mal komplett ab und brauchen eine fußballfreie Zeit.

Der Kampf lohnt sich

Vor einem Jahr hat kaum noch jemand an einen Weiterbestand des FC Wacker Innsbruck geglaubt. Doch es kam anders, ganz anders. Nun haben wir mit der U14 und U15 zwei Tiroler Meister. FCW II, quasi Wackers U16, hat den 2. Platz in der 2. Klasse Mitte erreicht und wird in der neuen Saison in der 1. Klasse West antreten. Am meisten überrascht hat aber unsere Damenabteilung, welche doch souverän den Klassenerhalt in der Frauen-Bundesliga erkämpft hat. Wacker besitzt offensichtlich weiterhin einen sehr gut funktionierenden Nachwuchs, von den Allerjüngsten bis hin zu FCW II. Daneben setzt man deutliche Zeichen im Damenfußball. Die Unterstützung von den Rängen ist nach wie vor sagenhaft und was den leidigen Konkurs der GesmbH betrifft, so bahnt sich offenbar auch eine Lösung an. Und auch strukturell wird der Tiroler Traditionsverein wieder aufgebaut. Jetzt muss nur noch die Kampfmannschaft performen. Doch für all das lohnt es sich weiterhin zu kämpfen.

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content