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Fulminanter Saisonstart

An einem Sonntag bei Kaiserwetter hatten fast 1500 Zuseher nichts anderes im Sinn, als sich das Spiel des FC Wacker Innsbruck gegen den SV Kirchbichl zu geben. Doch auch bei Starkregen will man den FCW sehen.

Guru-Guru

Das war an diesem Wochenende wohl das letzte große Reisewochenende der Sommersaison in Tirol. Stau auf den Straßen wohin man auch sah. Ein solcher bildete sich dann auch vor den Kassen des Tivoli Stadions. Jedoch einer ohne Blechkarossen. Nein, Bundesligaspiel war keines angesagt. Ein Spiel in Liga 5(!). So mancher hat die Führung der Heimmannschaft verpasst und somit auch das Comeback der legendären Tormusik „Guru-Guru, drei weiße Tauben“. „Scarecrow“ ist als Sponsor wieder im Tivoli gelandet. Die Stimmung im Stadion war wie immer toll. Diese Atmosphäre im Amateurfußball ist in Österreich wohl einzigartig.

Nur 48 Stunden später war die Cuppartie in Thiersee angesagt. In dieser Regenschlacht hatten unsere Burschen dann mehr mit den unwirklichen Bedingungen, als mit dem Gegner zu kämpfen. Sie erwiesen sich aber als gute „Wasserballer“ und erreichten mit einem 5:1-Auswärtssieg die 3. Runde des TFV Cup. Da die Rückreise aus Thiersee ab dem Abend mit öffentlichem Verkehrsmittel ins Inntal nicht möglich ist, organisierte der SV Thiersee einen Shuttledienst von und bis nach Kufstein zurück. Die Verpflegung im Sportplatz Thiersee war übrigens eine ausgezeichnete…

Die Bürde der Favoriten

Das erste Ligaspiel ist eines der Wichtigsten. Man weiß noch nicht, wo man steht, greifen die Automatismen und können die antrainierten Spielsysteme umgesetzt werden. Wie verhält es sich mit dem Druck der absoluten Favoritenrolle. Die Vorbereitung ist das eine, in den Pflichtspielen wird diese Rolle aber gar nicht so selten zur Bürde. Das ist bei Amateuren nicht anders, als bei Profimannschaften. Darum ist der Auftakt so derart wichtig. Auch für das eigene Selbstvertrauen. Ein Team mit guten Einzelspielern alleine macht noch keine gute Mannschaft aus. Die Gegner stehen zumeist tief und nicht selten kann man im Amateurfußball schwer abschätzen, wie die jetzt daherkommen. Jede Liga ist eigen und in der letzten Tiroler-Liga-Saison hat man nicht nur einmal zu sehen bekommen, dass sogenannte Tabellennachzügler die Favoriten in Bedrängnis bringen können. Das zog sich von Beginn der Meisterschaft, bis zu dessen Ende hin.

Wie auf einer schiefen Ebene

Die Erkenntnisse vom ersten Ligaspiel des neu formierten FC Wacker Innsbruck gegen den Kirchbichler SV ließ erkennen, dass die Schwarz-Grünen mit dem Druck umgehen können. Nach der schnellen Führung versuchten die unseren sofort nachzulegen. Erster Ballkontakt für Wacker-Schlussmann Lukas Tauber war erst nach über einer halben Stunde. Nach der Trinkpause kamen die Unterländer etwas auf. Aber mehr als Eckbälle kamen dabei nicht heraus. Anders als vergangene Saison, brachten die für unser Tor allesamt keine Gefahr. Dann erhöhte Wacker die Schlagzahl weiter. Unsere Offensive sorgte für viele gute Tormöglichkeiten. Aber beeindruckt hat die Defensive der Schwarz-Grünen. In 90 Minuten konnte man keinen einzigen Fehler erkennen. Wackers 2:0 per Seitfallzieher von Wexler wäre ein verdientes „Tor des Monats“. Weiteres Tor ist keines mehr gelungen. Dabei hatten die Wackerianer alleine in der zweiminütigen Nachspielzeit einen Kantersieg vergeben. Aber was die 1479(!) Zuschauer zu sehen bekamen, macht große Lust auf die weitere Saison. Das war mehr als eine gelungene Darbietung der Schwarz-Grünen.

Wasserball statt Fußball

Dunkle Wolken rund um das Tivoli sind jetzt ja nicht ganz soooo selten. In unterschiedlicher Hinsicht. Was sich zu Spielbeginn des TFV-Cupspiels in Thiersee zusammengebraut hatte, war aber ganz und gar nicht ohne. Ich weiß nicht, ob man einen Steinwurf weiter, im Thiersee nicht sogar weniger nass geworden wäre. Ein Wolkenbruch jagte den anderen. Die Hausherren wehrten sich vor 900 wetterfesten Zuschauern erbittert. So ging es mit einem 1:0 für den FCW in die Kabinen. Da eine Gewitterfront ein sofortiges Weiterspielen nach der Pause nicht möglich gemacht hatte, wurde diese kurzerhand verlängert. Für die Fans auf den Tribünen eine gute Gelegenheit länger im „Regen“ zu stehen. Doch dann ging die Feuerwehr ab. Nein, nicht die Florianijünger. Sondern auf dem Platz. Die Schwarz-Grünen sind mit 5:1 über die Hausherren drübergefahren und haben ihren Anhang zumindest sportlich nicht im Regen stehen lassen. Den Ehrentreffer kurz vor dem Ende der Wasserschlacht feierte der Landesligist fast so wie einen Sieg. Das belegt einmal mehr die Bedeutung des „110 -jährigen“ Traditionsklub FC Wacker Innsbruck in diesem Land.

Positives gibt es auch von der Nachwuchsfront zu berichten. Die 2. Mannschaft des FCW hat im ersten Heimspiel in der 1. Klasse West den FC Nassereith mit 5:1 weggeputzt. Erster Tabellenführer sind die Innsbrucker trotzdem nicht, weil der FC Flaurling/Polling die SPG Oberes Gericht zu einem 8:1 verurteilt hat. Für die Kampfmannschaft geht es am Samstag in Oberperfuss weiter. Um 17 Uhr wird diese Begegnung angepfiffen und Wacker hätte da oben noch eine Rechnung offen…

Fotos: Alexander Pauli, Rudolf Tilg

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Autor: Rudolf Tilg

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