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Geglückte Revanche

Auf dem Minispielfeld des Sportplatzes Oberperfuss hat der FCW noch vor einem Jahr den Kürzeren gezogen. Nun ist am (heißen) Samstagnachmittag mit einem souveränen 4:0 Auswärtssieg diese offene Rechnung beglichen worden. Alles eitel Wonne ist dennoch nicht gewesen. Es kam zu Unstimmigkeiten am Eingang des Sellraintales. 

Ach du wunderschönes Landl Tirol

Am Dienstag führte die Reise des FC Wacker Innsbruck noch ins malerische Thiersee, vier Tage später nach Oberperfuss. Das sich bei Traumwetter nicht minder malerisch präsentiert hat. Fußball direkt am See hat schon etwas. Fußball inmitten einer sensationellen Bergwelt ebenso. Man sieht nicht nur Tribünen und das Stadiondach, nein, man erlebt die Natur in ihrer schönsten Form. Ich liebe dieses Ambiente einfach. Dennoch sollte das kein Dauerzustand bleiben. So schön das auch alles anzusehen ist, volle Bundesligastadien sind erstrebenswerter. Der FC Wacker Innsbruck ist immer noch am 5. Platz der „ewigen“ Bundesligatabelle und den gilt es irgendwann mal wieder auszubauen.

Zurück zur Fahrt nach Oberperfuss. Ab Innsbruck hatte das Thermometer 35,5(!) Grad Außentemperatur angezeigt. Am Ziel angekommen, musste man feststellen, dass die Gemeinde Oberperfuss herzlich wenig von „Inklusion“ halten mag. Sowohl zum eigens errichteten Gästesektor, als auch zum normalen Eingang kommt man mobilitätseingeschränkt kaum in den Fußballplatz. Es ist auch kein Geländer zum Anhalten vorhanden. Sind ältere Leute und Behinderte vom Fußball in Oberperfuss ausgeschlossen, oder gibt es einen „geheimen“ Eingang? Ohne Hilfe wäre ich den steilen Weg zum Eingang nicht hochgekommen. Der Ordnerdienst hatte anderes zu erledigen. Anscheinend…

Unstimmigkeiten

Es hatte fast 36 Grad in der Sonne und so hatte unser Anhang zum größten Teil den Schatten gesucht. Außerdem sah die Holztribüne für die Gästefans alles andere als sicher aus. Meiner Meinung nach für ein Fußballspiel vor einer emotionellen Kulisse keinesfalls geeignet. Zu den Diskussionen um den Standplatz unserer Fans kann ich wenig sagen. Ich war nicht anwesend. Meistens macht der Ton die Musik. Aber verständlich. Nur zum Verständnis: Oberperfuss hatte eine Tribüne auf der schattigen Westseite aufgestellt, den Sektor für die FCW-Fans aber im Süden geplant – ohne Schatten. Da die FCW-Fans wesentlich früher am Sportplatz eintrafen, entschieden sie sich kurzerhand auf die Tribüne im Schatten zu stellen. Was bei dezidiert freier Platzwahl eigentlich kein Problem sein sollte. Bei gut 36 Grad will man nicht unbedingt in der brütenden Sonne stehen und als Heimverein will man, dass die eigene Organisation funktioniert. Im Endeffekt war es dann so, dass alles ein sehr schönes Bild abgegeben hat. Von ganz unten, bis ganz oben auf der westlichen Längsseite Schwarz-Grüne und Blau-Weiße bunt nebeneinander und durchgemischt. Viele Kinder um den schwarz-grünen Fansektor, eine sehr gute Stimmung, so wie kein einziges Problem vor, während und nach dem Spiel. Zudem durfte sich der Heimverein über sehr gute Einnahmen freuen. Nun, alles eitel Wonne? Leider Nicht!

Auf ihrer Facebookseite haben sich die Oberperfer hinreißen lassen, die Zitat „sogenannten und hochgelobten“ Fans des FC Wacker Innsbruck ziemlich polemisch zu attackieren. Was für massiven Unmut gesorgt hat. Doch ein paar Stunden später hat das aber schon ganz anders ausgesehen und das will ich den tivoli12-Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten:

„Liebe Fans vom FC Wacker Innsbruck,
bitte um Entschuldigung für den Facebook Beitrag, aber dieser wurde gestern aus der Emotion heraus geschrieben und durch die Planungsfunktion von Facebook erst heute öffentlich gestellt. Wir haben uns extrem viel angetan und dann haut das nicht so hin wie wir des geplant haben. Das ist halt dann extrem enttäuschend. Ihr habt eine super Stimmung gemacht und es ist alles super abgelaufen. Also lassen wir das gut sein und treten uns im nächsten Spiel freundschaftlich gegenüber! 
Sportliche Grüße 
Obmann vom SV Oberperfuss“


Anfügen möchte ich noch, dass die Verpflegung in Oberperfuss toll war und angefangen von den Damen an der Kasse bis zu den Kiosken das „Personal“ sehr freundlich gewesen ist und an sich alles gepasst hat. Wenn einige Einheimische allerdings der Meinung sind, sticheln zu müssen, kommt wie auf dem Spielfeld eben auch auf den Tribünen der Konter. Immer und überall in der Fußballwelt.

Wackers neues Spielverständnis

Der SV Oberperfuss wurde auf dem Spielfeld von den Schwarz-Grünen komplett entnervt. Die erste Großchance hatten die Heimischen. Dann lief das Spiel wie auf einer schiefen Ebene ab. Die Blau-Weißen haben leidenschaftlich verteidigt und so ihr Tor in den ersten 45 Minuten sauber gehalten. Aber dann ging die sprichwörtliche schwarz-grüne Post ab. Die vergebene Tormöglichkeiten der Heimischen, unmittelbar nach den Gegentoren eins und zwei der Gäste, zogen zusätzlich den blau-weißen Nerv. Auf so einem engen Platz kann man nicht alles verteidigen und selten sitzt jede Tormöglichkeit. Aber hätte der FCW alle seine Chancen verwertet, wäre es für den SVO noch sehr viel bitterer geworden. Vor der Saison habe ich hier an selber Stelle geschrieben, Spieler und Anhang müssen Geduld bewahren. Die Gegner spielen gegen uns allesamt über ihre Verhältnisse. Die Plätze sind zum Teil eng und holprig. Aber unsere Mannschaft hält pausenlos das Tempo sehr hoch und setzt den Gegner ständig unter Druck. Die haben keine Sekunde zum Ausruhen und müssen regelmäßig ihrem großen Aufwand Tribut zollen. So soll es weitergehen. Das wird zwar nicht immer klappen, aber so bin ich sehr zuversichtlich, dass das anvisierte Ziel gemeinsam mit unserem Anhang auch erreicht wird! Vorerst einmal lacht unser FC Wacker Innsbruck in der Tiroler Liga von der Tabellenspitze. Möge er bis zum Saisonschluss dort bleiben.

Wacker II musste sich beim FC Tiroler Zugspitze mit einem 1:2 geschlagen geben. Die Damen verloren einen Test gegen die Ladys von Borussia Dortmund mit 3:6. Aber mit den Damen und deren Umfeld wird sich das tivoli12 magazin gesondert befassen. Für unsere Herren geht es am Sonntag um 17.00 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Breitenbach weiter

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Autor: Rudolf Tilg

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