„Chaos“ bei den Damen
Der FC Wacker Innsbruck hat Schwieriges hinter sich. Auch die Damen-Abteilung hatte schwere Zeiten zu überstehen. Manchmal war der Terminus „Chaos“ ein Hilfsausdruck. Doch jetzt ist das Chaos bei den Wacker-Damen auf der Tribüne zu finden, denn mit der „Curva Fauda“ (italienisch/arabisch für „Chaotische Kurve“) hat sich ein Fanclub gegründet.
Es ist Ruhe eingekehrt
„Dank“ dem hinterlassenen Chaos des Ex-Präsidenten Kevin Radi, wusste man vor einem Jahr lange nicht wie es mit den FC Wacker Innsbruck Damen (Frauen-Bundesliga) weitergehen sollte. Vorerst, denn dem neuen Vorstandsteam des FCW und dem ebenfalls neuen sportlichen Leiter der Damen-Abteilung ist es gelungen, dem Verein eine neue Basis zu geben und die Wacker-Damen weiterhin in der Bundesliga auflaufen zu lassen. Der Herbst war sehr schwierig und der Personalsektor äußerst angespannt. Anfänglich mussten sogar Spiele abgesagt werden. In der Winterpause wurde dann hart gearbeitet und schließlich sensationelles geleistet. Es kam beinahe einem Wunder gleich, dass die wackeren Damen die Liga hielten. Und das auch noch recht souverän. Etwas, das ihnen österreichweit niemand zutraute.
Schwierig ist es immer noch, aber Chaos gibt es keines mehr. Es ist Ruhe eingekehrt. Durch die Partnerschaft mit dem LAFC stehen die Aktien gut. Aber eines ist auch ganz klar. Für einen Fünftligst ist es wahrlich schwer ein Frauen-Bundesliga-Team zu stemmen, zumal die ansich erfreuliche fortschreitende Professionalisierung der Liga weitere Herausforderungen mit sich bringt. Somit werden die Wacker Innsbruck Damen der Konkurrenz in der Frauen-Bundesliga auch heuer in ihren Möglichkeiten weit hinterherhinken. Etwa 30 Damen und Mädchen werden in dieser Saison das schwarz-grüne Dress des FCW in der „Future League“ und der „Frauen-Bundesliga“ tragen und versuchen mit sehr viel Herz und Einsatz erneut eine Sensation zu schaffen und die Liga zu halten.
Prominente Gäste und erster Fanclub
Zur Vorbereitung auf die Bundesligasaison durften die Wacker-Damen einige prominente Testspielgegnerinnen begrüßen. Neben einer kanadischen Auswahl traf man auch auf die Frauen des FC Basel und zuletzt auf Borussia Dortmund. Der Bus des BVB hat am vergangenen Freitag das Tivoli anvisiert. Ausgestiegen sind nicht die deutschen Fast-Meister der letzten Saison, sondern der Tross, der Dortmunder Damen-Abteilung. Die Schwarz-Gelben wollen so schnell wie möglich in die Deutsche Frauen Bundesliga (aktuell unterklassig). Die Westfälinnen weilen in Tirol auf Trainingslager und brachten auch ihren Anhang zum Test gegen die Damen des FC Wacker Innsbruck am W1 mit. Aber auch die Innsbruckerinnen haben nun ihren eigenen Fanclub. Und das war die Überraschung dieses Tages. Angefangen hat alles im Frühjahr 2023 als sich zu den Heimspielen der Wacker-Damen immer mehr Mädels und Jungs gefunden haben und lautstark supporteten. Und auch in Altenmarkt war man mit von der Partie und feierte den Klassenerhalt.
Beim Testspiel gegen Borussia Dortmund war nun zum ersten Mal eine Zaunfahne zu sehen – „Curva Fauda“. Und eine ansehenliche Gruppe von großteils weiblichen Anhängerinnen mit dazu passenden Shirts sind dahintergestanden. Somit trat der wohl einzige reine Frauenfußball-Fanclub in Österreich erstmals in Erscheinung. Und wie! Denn auch eine Choreographie zu Beginn des Spiels mit Rauch und Bengalischen Feuern in den FCW-Vereinsfarben gab es zu bewundern. Da fühlt man sich gleich heimisch und wohl. Die „Curva Fauda“ präsentierte dann sogar ein Spruchband: „WIR SIND EUER RÜCKEN“ und supporteten über die gesamten 90 Minuten durch. Man kopierte dabei nicht etwa andere Kurven, nein, selbst gereimte Lieder stehen im Vordergrund. Richtige Ohrwürmer. Hier ist ein neuer, leidenschaftlicher Teil der Wacker-Familie entstanden. Herzlich Willkommen!
Das Ergebnis war egal
Kurz ein Blick zum Sportlichen: Eine interessante Begegnung spielte sich vor den vielen Zuschauern am W1 ab, die ein tolles Fest feierten. Die Schwarz-Gelben hatten viele Ballkontakte, aber die Schwarz-Grünen hatten die besseren Torchancen und gingen verdient mit 3:0 in Führung. Dann folgten viele Auswechslungen. Wacker setzte alle drei Torfrauen ein und es kamen auch Spielerinnen des Future Teams zum Einsatz. Die Dortmunderinnen verfügen über einen sehr breiten Kader und zeigten, dass sie in der kommenden Saison große Ambitionen haben und so schnell wie möglich nach oben wollen. Schließlich endete das letzte Testspiel vor dem Ligastart mit 3:6. Aber das Ergebnis war ohnehin sekundär.
Unsere Fans bekommen am Sonntag eine tolle Gelegenheit das Damen-Team zu sehen. Um 14 Uhr spielen sie zum Ligaauftakt gegen Altach/Vorderland am W1. Im Anschluss, um 17 Uhr, empfangen die Herren im Tivoli den SV Breitenbach in der 3. Runde der Hypo Tirol Liga.
