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Schwarz-grünes Derby mit Skandalpotential

Fußball kann so aufregend sein. Mit Betonung auf Aufregung. Das schwarz-grüne Derby gegen den SC Münster hatte davon einiges zu bieten. Nach fünf Runden in der Tiroler Liga wurde der FC Wacker Innsbruck noch nicht bezwungen, bleibt weiter ohne Gegentor und der Zuschauerzuspruch ist ungebrochen. Aufregend war diese Partie dann aber aus ganz einem anderen Grund.

Das Manko

Das Spiel gegen den SC Münster am Tivoli begann, wie das in Längenfeld letzte Woche geendet hatte. Mit rollenden Angriffen der Innsbrucker. Aber das gegnerische Tor blieb vorerst wie zugemauert. Dabei machen die Schwarz-Grünen vieles richtig. Die Defensive steht wie eine Festung und die Offensive kurbelt ununterbrochen. Das Pressing erinnert an große Vorbilder aus dem Profibereich und die Spielverlagerung ist mitunter 1A. Ein sehr hohes Niveau für die Tiroler Liga. Die Gegner suchen ihr Heil in der Defensive. Das eigene Tor wird mit Mann und Maus verteidigt. Da ein Bein, dort ein Kopf oder irgendein anderes Körperteil steht zwischen den Angreifern und dem gegnerischen Schlussmann. Wehrt dann der Gegner mal mit der Hand ab, nützt es halt auch nichts, wenn das der „Unparteiische“ nicht sehen will (wie beim Spiel gegen den SCM). Da nützt es dem geneigten Zuschauer auch nichts, dass er Woche für Woche im TV für die ein und die selbe Aktion einen Elfmeter sieht – entschieden durch Europas Top-Schiedsrichter. Die Wackerianer müssen noch genauer und noch zielstrebiger spielen. Die Gegner gehen Spiele gegen den Tiroler Traditionsverein wie Cupspiele an. Verbarrikadieren das eigene Gehäuse und hoffen auf ihre Chance. Da unsere Burschen in der Regel sehr hoch stehen, bleibt das auch eine Gefahr. Doch bis jetzt hat das wackere Bollwerk gehalten.

Hektik ohne jede Not

Das Spiel gegen den SC Münster war alles andere, als eine gehässige Partie. Aber in der ersten Halbzeit ist Schiedsrichter David Astl im Mittelpunkt gestanden. Das ist nie ein gutes Zeugnis für einen Referee. Einige „unglückliche“ und sehr einseitige Fehlentscheidungen, völlig unnötig ausgelöste Hektik und eine Kartenflut, welche jeder Kartenrunde alle Ehre machen würde, brachte das Publikum in Rage. „Schiebung, Schiebung, Schiebung“ hallte es lautstark von der Tribüne. So einen schlechten Auftritt eines Schiedsrichters hat man im Tivoli seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen. Der wird in Erinnerung bleiben. Der „Unparteiische“ verteilte acht gelbe Karten für den FCW und schloss dazu den Trainer der Innsbrucker in der Pause aus, weil der ihn darauf aufmerksam machte, dass man zwei Elfmeter geben hätte müssen (das beschriebene Handspiel und Lechl wurde klar ersichtlich von hinten im Strafraum umgestoßen). In der 2. Hälfte zeigte er zur Überraschung aller auch noch eine gelb-rote Karte für Lechl. Laut offiziellem Spielbericht, der vom Schiedsrichter angefertigt wird, soll selbst Vorstandsmitglied Jakob Grießebner eine Gelbe bekommen haben. Nur, der war nicht mal in der Nähe des Feldes, der Schiedsrichter verwarnte nämlich einen Betreuer. Auch dieser Fehler passt in den Gesamtauftritt des Schiedsrichters. Und das alles in einem Spiel, das von Spielerseite weder hektisch noch unfair gewesen ist. Einzig der Referee sorgte für helle Aufregung. Da ich heuer auch schon sehr gute Schiedsrichterleistungen gesehen habe, verhaut mir dieser Herr diese Statistik. Dennoch spielte der FCW auch in der zweiten Halbzeit sehr dominant. Selbst die Unterzahl hat an diesem Spielcharakter nichts geändert. Ohne Lacazette (ein Tor und ein Assist im Nationalteam von Saint Martin) siegte der FC Wacker Innsbruck gegen den SCM hochverdient mit 2:0 und befindet sich punktgleich und mit der selben Tordifferenz mit dem SV Längenfeld an der Tabellenspitze. Einen Punkt vor Verfolger Mils und drei vor Mayrhofen und Natters.

Tivoli Stadion ist kein Dorfplatz

Die Chance der Gegner des FC Wacker Innsbruck liegt im Erfolgsdruck des Traditionsvereins. Alles andere als der Aufstieg bringt weder dem FCW noch dessen Partner LAFC etwas. Ein gewisses Prickeln ist da auch im Publikum zu spüren. Es geht jedes Mal um viel. Verlieren kann da nur der FCW. Die Gegner haben hingegen nichts zu verlieren und keinen Druck. Ganz im Gegenteil. Aufgrund der geschilderten Ereignisse rund um den heillos überforderten Schiedsrichter David Astl schwappten am Freitag die Wogen hoch. Es war eine Atmosphäre im Tivoli, als ginge es um mehr, als nur einen Sieg gegen Münster. Es wurde so richtig laut. Für einen Schiedsrichter in der Tiroler Liga sicher alles andere, als einfach. ABER ebenso rein selbst verschuldet. Was auf irgendeinem Dorfplatz vor wenigen Besuchern vielleicht noch durchgeht, geht im Tivoli vor 1451 Zuschauern auf der Tribüne mit bester Sicht auf das gesamte Spielfeld nicht. Das wird auch der Schiedsrichterbeobachter notiert haben. Mit Schreiben hatte der nämlich alle Hände voll zu tun. Bei den 1451 hat es gebrodelt, wurde aus dem Tivoli ein Hexenkessel. Da sich die Schwarz-Grünen in der zweiten Halbzeit darauf besonnen haben, das Tor auch zu treffen und der Schiedsrichter nicht mehr gar so arg einseitig daneben lag, hat sich die Lage beruhigt. Wenngleich der Ausschluss von Lechl auch jeder Beschreibung spottet…

Unsere Damen sind im Cup eine Runde weiter. Aber die Stadtrivalinnen des SK Wilten konnten erst in der Verlängerung geschlagen werden. FCW II besiegten die 2. Mannschaft des IAC mit 5:2. Wackers U16 ist mit zwei Siegen gestartet. Die U15 und U14 jeweils mit Sieg und Niederlage. Wobei man erwähnen sollte, der körperliche Unterschied gegen Jahrgangsältere ist teilweise nicht zu verachten. Für die Kampfmannschaft geht es am Samstag um 18 Uhr im Tivoli gegen Andi Hölzls SV Brixen weiter. Stürmt in Massen – die wackeren Kassen!

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Autor: Rudolf Tilg

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