Wackere Tore wie am Fließband
Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Angefangen von der Kampfmannschaft bis hinunter zur U13 erzielten die Schwarz-Grünen an diesem Wochenende 57(!) Treffer. Das Spiel der U14 findet erst heute Montag statt. Am Tivoli besiegten die wackeren Ballesterer in der Tiroler Liga den SV Brixen ungefährdet mit 4:0. Was sagen die Brixentaler dazu?
Großer Andrang
Sehr viel violettes Gwandl war am Samstagabend am Tivoli zu sehen. So nach und nach füllte sich aber die Westtribüne auch mit Schwarz-Grünen. Ein Kind im violetten Dress drängte seine Mama, ihm doch eine Wackerdress zu kaufen. Es gibt sehr brave Kinder in unserem Land. Da sich die Längenfelder in ihrem Heimspiel gegen den SV Hall mit einem 2:2 begnügen mussten, ging es am Samstag für den FCW um die alleinige Tabellenführung. Unter den 1.548 Zusehern in Tirols Fußballtempel war auch eine gute Abordnung aus Brixen. Für die war das ein ganz besonderes Erlebnis. Und tatsächlich, die Violetten waren nicht nur optisch wahrzunehmen, sondern meldeten sich auch immer wieder akustisch. Ganz sicher war es in der ersten halbe Stunde des Spiels so. Somit entwickelte sich zusammen mit den stimmgewaltigen Wacker-Fans eine tolle Stimmung. Direkt vor Spielbeginn übergab noch der Vertreter unserer Kurve Wacker-Kapitän Rami Tekir eine neue Kapitänsschleife. Dann ging es los. Bei herrlichem Wetter, guter Laune und viel Zuversicht der Schwarz-Grünen Anhänger. Nur die Brixner schienen nicht so recht an ihre Chance zu glauben.
Glückliche Verlierer am Tivoli
Auf den Rasen wehrten sich die Gäste nach Kräften. So gewohnt dominant wirkte die Heimmannschaft diesmal nicht. Jeder gewonnene Zweikampf des SV Brixen wurde von den Mitgereisten bejubelt. Selbst 12 Minuten ohne Gegentor lösten eine gewisse Freude aus. In der ersten Halbzeit hatten die Schwarz-Grünen mehr Mühe als erwartet. Aber nach dem Doppelschlag von Ramo Buljubasic in der 33. und 35. Minute schien der Käse gegessen. Die Gegenwehr der Violetten ist ab da gesunken und die Wackerianer spielten in weiterer Folge cool bis eiskalt. Aus einer umkämpften Partie wurde eine einseitige Sache. Okan Yilmaz erhöhte in der zweiten Halbzeit auf 3:0 und Comebacker Alexander Schaber besiegelte mit seinem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung den 4:0 Endstand. In der darauffolgenden Aktion hat er sich aber wieder verletzt. Bleibt zu hoffen, dass es nicht zu schlimm ist. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, aber auch die Unterländer hatten eine große Torchance. Am Ende schienen alle restlos zufrieden zu sein. Nach dem Spiel habe ich einige Spieler der Brixentaler gefragt, wie es denn so war. Unisono hieß es: „Volle geil“. Die Heim- so wie die Auswärtsfans haben gefeiert. Die einen ihren 4:0-Sieg und die anderen das Erlebnis Tivoli. So etwas kommt halt auch nicht alle Tage vor. Weiter geht es am Samstag auf der Haller Lend. Spielbeginn ist um 16 Uhr. Aber schon um 13 Uhr treffen sich die Wackerianer am oberen Stadtplatz zum Einstimmen auf den Wackermarsch. Abmarsch wird dann um ca. 14.30 Uhr sein.
Die schwarz-grüne Torfabrik
Wacker geschlagen hat sich unsere Damenmannschaft in der Bundesliga gegen den Serienmeister aus St.Pölten. Die Innsbruckerinnen mussten ersatzgeschwächt antreten. Fünf Spielerinnen der Future-League-Mannschaft mussten in der Bundesliga eingesetzt werden. Und das gegen die Chamipons-League erfahrenen Niederösterreicherinnen. So gesehen kann man das 0:6 durchaus als achtbares Ergebnis werten. Das Spiel in der Future League musste dann auch abgesagt werden. Abgesagt musste auch das Spiel von Wacker II gegen die SPG Oberes Gericht werden. Die Oberländer sind mangels Spielern nicht angetreten. Die U16 des FC Wacker Innsbruck besiegte die Kollegen aus Telfs mit 13:0 und die U15 war am Samstag in Seefeld mit 15:1 sehr erfolgreich. Den Vogel hat aber unsere U13 abgeschossen. Die SPG Westliches Mittelgebirge ist in einem wahren Schützenfest den Innsbruckern mit 1:25 unterlegen. Wobei man aber auch sagen sollte, weit mehr als derartige Kantersiege bringen Spiele in denen die Burschen/Mädchen voll gefordert werden. Darum tritt der Nachwuchs des FCW auch immer gegen Jahrgangs-Ältere an. Und den Verlierern sei gesagt, dass ein/e jede/r Gewinner/in ist! Es geht um Spaß, Freude, Bewegung und Sport. Und es geht um die Gemeinschaft. So hoch kann man gar nicht verlieren, als das nicht ein Gewinn in der heutigen Zeit ist.
Eine Legende ging
Letzte Woche mussten wir leider erfahren, dass Leopold „Poldi“ Grausam im 81. Lebensjahr verstorben ist. Poldi spielte nur ein Jahr in Innsbruck, holte aber mit den Schwarz-Grünen den ersten Meistertitel nach Innsbruck. Unsterblich hat sich Poldi aber mit seinem Siegtreffer im Santiago Bernabéu Stadion im Europacup der Cupsieger gegen Real Madrid gemacht. Man muss sich das einmal vorstellen. Der kleine FC Wacker Innsbruck gehört zu den wenigen Vereinen, die Real Madrid im eigenen Stadion besiegt haben. Lang ist das her. Am Tivoli gab es noch keine Süd und Nordtribüne. Aber das riesige Oval in Madrid konnte die Schwarz-Grünen nicht beeindrucken. Das sind Geschichten, welche einen Verein und Spieler unsterblich machen. Poldi, Ruhe in Frieden!
