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Spannung und Vorfreude aufs Jubiläum

Das Spitzenspiel in der Tiroler Liga zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem SC Mils hat gehalten, was es versprochen hat. Geboten wurde ein dramatisches Match und die Schwarz-Grünen haben ihr erstes Gegentor in der laufenden Saison erhalten. Das ist aber so etwas von egal. Wacker ging als verdienter 4:1 Sieger vom Platz.

Hochspannung im Tivoli

Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen dem Tabellenzweiten aus Mils schien klar zu sein. Gewinnen die Blauen, wären sie den Schwarz-Grünen auf die Pelle gerückt. Bei einem Heimsieg der Innsbrucker hätte man einen Respektsabstand zu den Milsern erreicht. Dieses Spitzenspiel in der 5. Liga lockte 1710 Zuschauer ins Tivoli. Neuer Rekord in der Tiroler Liga. Mit dieser tollen Atmosphäre im Rücken erspielten sich die Hausherren nach schwerem Beginn in der ersten Halbzeit eine deutliche Dominanz. In der 27. Minute wurde es etwas kurios. Der Ball zappelte im Milser Tor, aber zur Überraschung aller, zeigte Schiedsrichter Philip Gschliesser statt zum Mittelkreis auf den Elfmeterpunkt. Ein Handspiel eines Mils-Verteidigers vor dem Torschuss wurde geahndet. Der Strafstoß wurde sicher verwertet und mit einer Führung ging es zum Pausentee. Nach Wiederanpfiff ist der Schiedsrichter erneut im Mittelpunkt gestanden. Nach einem Zusammenstoß im eigenen Strafraum blieb ein Innsbrucker verletzt liegen. Der Schiedsrichter ließ den Konter laufen und Wacker kassierte seinen ersten Gegentreffer in der Liga. Der Favorit wankte und geriet zum ersten Mal in dieser Saison so etwas, wie unter Druck. Die Milser probierten auch mit viel Härte die Heimischen aus dem Konzept zu bringen. Motivation ist gut, Übermotivation kann mitunter nach hinten losgehen. Die Gäste schwächten sich wegen ihres Übereifers dann selbst. Ein Foulvergehen von hinten ist in der Regel eine Rote Karte. Besonders, wenn das Vergehen direkt neben dem Schiedsrichter getätigt wird. Der Milser muss sich den Vorwurf gefallen lassen, warum er das im Mittelkreis riskiert? Gut verteidigen kann man aber auch mit nur 10 Mann. Aber die Schwarz-Grünen agierten an diesem letzten Spätsommertag im Herbst 2023 zu stark und die Gäste waren mit einer 4:1 Niederlage dann noch recht gut bedient. Der SC Mils lieferte dem FCW aber einen durchaus heroischen Kampf. Sehr zur Freude beider Fanlager. Bei den Heimischen darf man besonders Lukas Scholl hervorheben. Vor den Augen seines Vaters Mehmet Scholl lieferte der Deutsche vielleicht dessen beste Leistung im schwarz-grünen Trikot ab. Daniel Francis wechselte quasi vom Krankenbett aufs Spielfeld. Die Einstellung der Schwarz-Grünen scheint top zu sein. Tobias Zoidl feierte sein Debüt am Tivoli. Vor den Augen einer Delegation aus der Stadt der Engel, die mit Bürgermeister Georg Willi die Köpfe zusammensteckte.

Vorfreude steigt

Auch wenn es noch etwas dauert, alles steht schon im Zeichen des Jubiläums 110-Jahre FC Wacker Innsbruck. Neben der Choreografie wird es noch einiges andere zu sehen und bestaunen geben. So werden etwa Ehrengäste einige Anekdoten zum Besten geben. Sowohl unter der Westtribüne, als auch unter der für das Spiel am 28.10. gegen die SVG Mayrhofen geöffneten (!) Nordtribüne, wird es Parties geben. 

Zuvor kommt aber noch das Auswärtsspiel in Umhausen (21.10. 16 Uhr) und das Cuphighlight gegen den Titelverteidiger aus Imst. Die Oberländer gingen in der Regionalliga West zuletzt gegen den VFB Hohenems unter, erreichten aber gegen Titelanwärter Austria Salzburg ein 2:2. Das Spiel, gegen die alle Jahre wieder als Geheimfavoriten für den Aufstieg gehandelten Imster, geht am Nationalfeiertag über die Bühne. Das wird eine hochinteressante Begegnung werden. Nur zwei Tage später findet dann ja unser Jubiläum statt. Was wird das für eine Woche werden. In der sollten wir zweimal die 2000er-Schallmauer knacken. Enttäuscht mich ja nicht! Für die Jubiläumsfeierlichkeiten hätte ich noch eine überaus gute Nachricht. Man kann wegen der Zeitumstellung am nächsten Tag länger ausschlafen.

Dem Mythos „1913“ auf der Spur

Um unser Gründungsjahr ranken sich viele Mythen. Ich versuchte für „Die Stimme der Kurve“ etwas Licht ins Dunkel zu bringen und möchte das den tivoli12-Lesern nicht vorenthalten. Darum feiern wir wohl völlig zurecht 110-Jahre FC Wacker Innsbruck!

„Unweit des Gasthofes „Tivoli“ wurde schon vor „110-Jahren“ Fußball gespielt. Das konnte man den Weiten des Internets entnehmen. Was man aber weder dem Netz entlocken konnte, aber ebenso in keinem Medium zu lesen war, ist der Name „Wacker Innsbruck“ im Jahr „1913“. Aber im Jahr 1913 wurde von Tiroler Medien die Jugendmannschaft „Olympia Innsbruck“ genannt (Der Verein war nicht angemeldet), mit mehreren Spielen in Innsbruck und Umgebung. Oft hatte Olympia zu wenige Spieler und so halfen Spieler eines anderen Vereins, der Kriketer, aus. Aus Olympia Innsbruck dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit kurz darauf der FC Wacker Innsbruck geworden sein. Am 12. Juli 1914 traten die Jungmannschaften von „Olympia“ und Rapid Innsbruck gegeneinander an. Dieses Spiel endete mit einem 2:2. Und am 21.07.1914 ist dann der Name „FC Wacker Innsbruck“ zum ersten Mal aufgetaucht. Rapid Innsbruck (Rückspiel?) wurde mit 4:1 besiegt. War dies die „inoffizielle“ Gründung der FC Wacker Innsbruck? Es deutet einiges auf dieses Datum hin. Auch, dass die Jugendmannschaft von „Olympia Innsbruck“ danach von der Bildfläche verschwunden war, dürfte ein Indiz dafür sein. Am 22. November 1914 spielte der FC Wacker Innsbruck in Meran. Die Innsbrucker konnten im Süden Tirols allerdings nur zehn Spieler stellen. Im Dezember 1914 wurden die Vereinsstatuten von Benedikt Hosp bei der Statthalterei Innsbruck eingereicht. Aber erst beim zweiten Versuch hat das dann auch geklappt und der Verein wurde am 05. Jänner 1915 offiziell genehmigt – wie es damals hieß. Im August 1916 wurde der FC Wacker Innsbruck auch in den „ÖFV“ aufgenommen und in den „Deutsch-Alpenländischen Fußballverband“ eingereiht. Aufgrund der Wirren des 1. Weltkrieges stand der Fußball in Tirol kurz danach komplett still. 

Jetzt war es so, dass in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg von 1914 als Gründungsjahr des FC Wacker Innsbruck gesprochen wurde. Aber nach dem Ende dieser Tragödie bis ins neue Jahrtausend hinein von 1913 die Rede ist. Auch die intensivsten Recherchen unserer Archivare Markus Dayer und Gerhard Siegl brachten da nicht eindeutiges Licht ins Dunkel. Mittlerweile vermehren sich aber die Indizien, dass eben aus „Olympia Innsbruck“ der „FC Wacker Innsbruck wurde. Ist „1913“ ein Mythos oder doch ein Fakt? Auf alle Fälle ist diese „magische“ Jahreszahl untrennbar und emotional mit dem FC Wacker Innsbruck verbunden. Und wie wir zu lesen bekamen, kann die Geburtsstunde unserer Schwarz-Grünen ins Jahr 1913 datiert werden.“


Nicht vergessen wollen wir, der „Stimme unserer Kurve“ und seiner Jenny zur Geburt ihres Sohnes Paul zu gratulieren. Herzlichen Glückwunsch dem jüngsten Mitglied der Tivoli Nord!

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Autor: Rudolf Tilg

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