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Über allem strahlt der FC Wacker Innsbruck

Zwei Spiele, 6174 Zuschauer und eine Feier, welche alle Superlativen sprengt. Der FC Wacker Innsbruck hat es vergangene Woche so richtig krachen lassen. Am Nationalfeiertag wurde der RLW Spitzenklub SC Imst aus dem TFV-Cupbewerb geworfen und zwei Tage später wurde mit dem Sieg über die SVG Mayrhofen im Jubiläumsspiel dem Ganzen die (schwarz-grüne) Krone aufgesetzt. Will man das in Worte fassen, stößt man an seine Grenzen. Vollkommen sprachlos macht das einen. Oh mein Wacker Innsbruck, was machst du mit mir?

Ein Traum

Denkt man ein Jahr zurück, musste man jederzeit Angst haben, dass die schwarz-grünen Lichter endgültig ausgehen würden. Nun strahlt der FCW heller als jeder Stern und ist nicht verglüht. Zur 3. Runde im TFV-Cup gegen den Titelverteidiger aus Imst durchquerten nicht weniger als 2523 Leute die Tivoli Drehkreuze. Und kein Einziger hatte das Kommen bereut. Selbst die Anhänger der Oberländer nicht. Dem Publikum und den etwa 500 Usern vor dem Livestream wurde von der ersten bis zur letzten Minute ein offener Schlagabtausch geliefert. Ein Spitzenspiel im Tiroler Amateurfußball, welches keine Vergleiche scheuen musste. Das bekam man auch akustisch zu hören. So eine Atmosphäre hatte der Hexenkessel Tivoli lange nicht mehr erlebt. Die Stimmung im Fansektor war der Eskalation nahe und für unser tolles Team gab es Standing Ovationen von der Westtribüne.

Auch wenn die Imster ihre Chancen hatten, war Wacker am Ende der verdiente Sieger. Neben einem Lattenschuss wurden die besten Möglichkeiten nicht verwertet. Und wenn die Oberländer das leere Tor nicht treffen, wird es mit dem Gewinnen halt schwierig. Zu sehen bekamen wir Fans eine Wahnsinnspartie und eine noch bessere Stimmung am Tivoli.

Das Herz des Vereins

Der größte Erfolg des Vereins in seiner 110-jährigen Geschichte ist wohl die unerschütterliche Treue seiner Anhänger. Ob Sechziger-, Siebziger-, Achtziger-, Neunzigerjahre oder das neue Jahrtausend, egal was auch passiert ist, die sind immer wieder gekommen. Sehr oft ist das alte und neue Tivoli richtig aus den Nähten geplatzt. Das Stadion wurde mitunter durch schlechte Leistungen aber auch leer gespielt. Aber nie für eine lange Zeit. Was auch immer vorgefallen sein mag. Selbst ein verhautes 100-Jahr-Jubiläum wurde verziehen. Was damals aber fünf Vorstände und 14 bezahlte Mitarbeiter nicht zustande gebracht haben, schafften zwei ehrenamtliche Vorstände und freiwillige Helfer zum 110. Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit ein herzliches Dankeschön dem ehrenamtlichen Wacker-Team! Ohne euch würde es nicht gehen. Und dazu ein Detail am Rande, die Jubiläumsartikel vom Wacker Kiosk waren aufgrund eines gewaltigen Ansturm der Schwarz-Grünen zur Pause ausverkauft. Sogar alte Lagerbestände fanden reißenden Absatz.

Waren die Feiern und die Choreografie der Fanclubs vor zehn Jahren schon der Hammer, schaffte eine geschrumpfte Fanszene zum 110ten wahrlich Sensationelles. Unzählige Quadratmeter Folien wurden bemalt, die leere Osttribüne vollends in die Farben unseres Vereins eingetaucht. Mit dem Schriftzug „WACKER“ in Schwarz-Grün. Überhaupt war das gesamte Stadion geschmückt. Wäre schön, wenn das auf Dauer der Fall sein könnte!

Auf der Choreografie war neben den Erfolgen und Meilensteine des FCW auch eine Legendenelf zu sehen. Ein richtiges Kunstwerk für wenige Minuten. Danke an alle, die mitgeholfen, gespendet, gepinselt und geklebt haben! Ihr seid der Hammer!

Wenn Engel reisen…

… wird sich das Wetter weisen. Das Jubiläum des FC Wacker Innsbruck ging unter herrlichstem Herbstwetter über die Bühne. 3651 Besucher sorgten für Gänsehaut – und das in der 5. Liga. Und noch weit mehr eine über die gesamten Mittelblöcke rappelvolle Nordtribüne. Das alles vor den Augen zahlreicher Prominenz und dem TFV Präsidenten. Die Gänsehaut vom Donnerstag war noch gar nicht verschwunden, da ist am Samstag zur legendären Fußball Anstoßzeit das Erstaunen dazugekommen. Ein toller Tag, ein Traumtag. Und mittendrin auf der Nordtribüne meine beiden Enkelkinder. Zum ersten Mal, wie so viele Kinder zum ersten Mal im Stadion waren. Das war sehr schön anzusehen. Obwohl Wacker erstmals in dieser Saison in Rückstand geraten ist, haben sich die Schwarz-Grünen keine Blöße gegeben. Und auf den Tribünen? Gänsehautfeeling, wie schon am Donnerstag! In der Halbzeitpause wurde der ganze Verein dem Publikum präsentiert. Der gesamte Nachwuchs inklusive unserer Damenmannschaft. Sind die Fans des FC Wacker Innsbruck das Herz des Vereins, so sind die Spielerinnen und Spieler das Blut, das es am Schlagen hält.

Wir Schwarz-Grüne

Schwarz-Grüne aus allen neun Bundesländern ließen sich dieses Jubiläum nicht entgehen. Besonders gefreut hat mich der Besuch von Chris Pfleger und dessen Transparent „Green Black Danube“ wieder vor der Nord zu erblicken. Mit dem Wiener Fanclub verbinden mich sehr viele schöne Erinnerungen. Egal ob in der Fremde, oder im Tivoli. Immer Seite an Seite. Bis die Frau von Chris schwer erkrankt ist. Überhaupt habe ich in stillen Momenten an jene gedacht, welche uns von oben die Daumen drücken. Live mitgefiebert haben zahlreiche Freunde aus Südtirol, Italien, der Schweiz und auch aus Deutschland. Aus Leipzig hat mich eine Grußbotschaft mit der Hoffnung eines Rückspiels gegen Chemie erreicht. Das sollte doch machbar sein!

Nach dem Spiel wurde gefeiert. Unter der Westtribüne mit einer hervorragenden Band und unter der legendären Nordtribüne mit Techno Klängen. Man darf es sagen, der FC Wacker Innsbruck hat es in allen Belangen so richtig krachen lassen. Danke an alle, die das möglich gemacht haben. In meinen 49 schwarz-grünen Jahren, war das wohl mein schönster Tag! Fußball wird am Platz gespielt, lebt aber auch von dem, was abseits des Rasens passiert. Und der FC Wacker Innsbruck lebt mehr denn je!

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Autor: Rudolf Tilg

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