In der Natterer Gstetten ausgerutscht
Saukalt war es. In der Natterer Schuhschachtel. Der Winter gab ein erstes Lebenszeichen von sich und die Tiroler Liga verabschiedet sich in die laaange Pause. Der FC Wacker Innsbruck tut das mit der ersten Niederlage der laufenden Saison.
Tolle Umgebung aber ein Acker
Nein, ich sage jetzt nichts von einem umgepflügten Erdäpfelacker. Fällt mir nicht ein. Denn das wäre ja eine glatte Beleidigung für jeden solchen Acker. Noch dazu war der Boden in der „Raiffeisen Arena“ tief. Warum heißt die eigentlich „Arena“? Der Platz sieht ein wenig aus, wie der Waldspielplatz von Galzein bei Schwaz. Jene Gstetten, auf der ich als Jüngling vor fünf Jahrzehnten meine Fußballschuhe zerrissen habe. In einem Spiel habe ich da einmal von der Mittellinie aus gleich dreimal die Querlatte getroffen. Aber im Galzeiner Wald haben wir sieben gegen sieben gespielt. In der Raiffeisen Arena tummeln sich hingegen 22 Leute am Feld. Da geht’s zu, wie beim Einkaufszentrum Dez an einem Einkaufssamstag kurz vor Weihnachten. Sitzt man am Spielfeldrand, so sah man den Acker vor lauter Beinen nicht mehr. Da wird es dann unglaublich eng. Jeder Einwurf ist beinahe einem Eckball gleichzusetzen und jeder Freistoß liegt im Gefahrenbereich. Aber für all dieses kann der FC Natters nichts. Und einen echten Heimvorteil auszunutzen, ist doch wahrlich legitim.
Vor dem Match einen Geschichtslehrgang des Platzsprechers über seinen Verein zu bekommen ist auch mal was Neues. Und das am Platz des Gegners. Selbst zum Mikrofon gebeten wurde ich jetzt auch noch nie. Ich habe ein enges Spiel vorhergesagt. Aber mit dem besserem Ende für uns. Da habe ich mich wohl geirrt. Also liebe Grüße zum FC Natters und herzliche Gratulation zum Sieg! Wir sehen uns dann am Tivoli wieder und dann auf einem „erwachsenen“ Fußballfeld. Für mich war die Reise ins Mittelgebirge allerdings erneut eine schöne. Ich mag den Verein einfach. Die Leute dort und die Umgebung des Luftkurortes. Das Dorfpublikum dort ist allerdings sehr speziell. Speziell schön war allerdings die schneebedeckte Bergwelt der Umgebung und den Innsbrucker Föhn(Haus)berg Patscherkofel einmal von einem anderen Blickwinkel aus zu sehen, hat auch was…
Enges Spiel
So richtig kamen die Wackerianer auf dem Miniplatz auf Natterer Boden nie zum Spielen. Entweder hat man sich in dem Gewirr von gegnerischen Beinen festgelaufen oder das Zuspiel zum eigenen Mann ging über den Spielfeldrand hinaus. Es hat aber auch sehr lange gedauert, bis die Heimischen gefährlich in Tornähe gekommen sind. Das Chancenplus lag auf Seiten der Gäste.
Der Führungstreffer der Schwarz-Grünen und der Ausgleich der Hausherren unmittelbar vor und nach dem Seitenwechsel ist jeweils einem Strafstoß geschuldet gewesen. Ab diesen Zeitpunkt überkam mich der Eindruck, dass bei den Schwarz-Grünen etwas die Luft heraußen war. Kein Wunder, nach der aufregenden Woche mit dem Cup-Erfolg gegen den SC Imst und dieser genialen Jubiläumsparty am Tivoli. Die Blauen zogen in der „blau-schwarzen Viertelstunde“ (man lernt halt nie aus) auf 3:1 davon. Wobei das Tor zum 2:1 wohl nicht hätte zählen dürfen. Der Ball war vorher klar über der Seitenlinie. Erst als wir einen Spieler weniger am Feld hatten, ging wieder etwas. Und wie. Erst der Anschlusstreffer erneut durch einen Strafstoß und dann drängte Wacker auf den Ausgleich. Der wollte trotz Möglichkeiten nicht mehr gelingen und die Heimischen haben den Sieg gegen den FC Wacker Innsbruck wie einen Meistertitel gefeiert. Mit dem 3. Tabellenplatz in die Winterpause gehen zu können, freut den FC Natters sehr. Und auf der Gegenseite? Überall wo ich mich im Lager unserer Fans umgehört habe, wird diese Niederlage als nicht tragisch empfunden. Einmal musste es uns ja erwischen. Das ist aber kein Beinbruch!
Auch wenn den Spielern diese Niederlage etwas im Magen liegt, so gilt es von Seiten der Fans ein großes DANKE für eine derart tolle Herbstsaison zu sagen. Und so feierten die Schwarz-Grünen selbst nach dieser Niederlage ihre Mannschaft bis lange nach dem Abpfiff dieser etwas seltsamen Partie.
So ist der Fußball
Als Fazit könnte man sagen, die Schwarz-Grünen vermochten in Natters nicht an die Leistungen der letzten Monate anschließen. Vielleicht waren auch die Akkus etwas leer. Kein Verein im Amateurbereich steht derart unter Dauerdruck, wie unser FCW. Der Aufstieg ist Pflicht und die letzten Wochen waren sehr intensiv. Dem Gegner ist es gelungen den Favoriten auf heimischen Boden mehrfach zu umkurven. Einen derart holprigen Platz kann man als Nachteil sehen, aber nicht als Ursache der Niederlage.
Erfreuen wir uns einer tollen Herbstsaison, in der wir sehr viel Freude hatten. Weiter geht es erst um den 22. März 2024 in Kirchbichl. Und da unser Jubiläum Samstag vor einer Woche noch immer in aller Munde ist, gibt es hier noch ein Video zu sehen wie unsere Fans die geniale Choreographie gestaltet und auf die Tribüne gezaubert haben:
Den Chancentod starben hingegen die Damen des FC Wacker Innsbruck. Unglaublich, was da in der Sonne von Innsbruck gegen die Damen des FC Bergheim vernebelt worden ist. Die Gegnerinnen haben getroffen. Wer die Tore nicht schießt, bekommt sie eben. Entstand war am Sonntag 2:5 für die Salzburgerinnen. FCW II befinden sich nach dem spielfreien Wochenende weiter am 10. Tabellenrang, die wackere U16 scheint alles niederzureißen. Die Burschen führen mit 13 Punkten und einem Torverhältnis von 83:2 die Tabelle an. Unsere U14 befindet sich mit 4 Punkten Rückstand an vierter Stelle der Tabelle. Die U13 lacht mit 10 Punkten Vorsprung und einem Torverhältnis von plus 67 von der Tabellenspitze.