Skip to main content

Fußball in Leutzsch

Einer der Höhepunkte im vergangenen Jahr war für Wacker-Fans das Auswärtsspiel ihres Vereins in Leipzig. Im Zuge der 110-Jahre-Feierlichkeiten organisierten die schwarz-grünen Fans ein Testspiel gegen das traditionsreiche BSG Chemie Leipzig. Im Sommer 2024 soll es zum „Rückspiel“ kommen. So lange wollte Wacker-Fan und tivoli12-Leser Alexander Riedling nicht warten und besuchte nach Ende der hiesigen Herbstmeisterschaft das Leipziger Derby zwischen Chemie und Lok. Hier sein Bericht dazu:

Bekanntlich soll der Mensch ja aus seinen Fehlern lernen und der Autor dieser Zeilen tat dies auch. Kam in der letzten Saison die sechs Monate dauernde Winterpause des nunmehrigen Amateurvereins Wacker Innsbruck doch etwas überraschend, so änderte sich dies heuer. Vom Fußball noch nicht genug, ging es Richtung Osten. Ein „Klassiker“ des (ost)deutschen Fußballes stand auf dem Programm, nämlich das Derby um Leipzig.

Anreise und Stadt

Die Anreise startete und endete recht unspektakulär, wobei dies immer ein subjektiver Eindruck ist. „Unspektakulär“ bedeutet in diesem Zusammenhang – wenn man mit der deutschen Bahn unterwegs ist – dass es nicht ungewöhnlich sein kann, mitten auf der Strecke in einem Tunnel von 200 km/h auf 0 runter zu bremsen und sich dann Schäden bei der Lok bemerkbar machen. Mit lediglich 20 km/h schaffte man es eine gewisse Strecke weiter, und endlich bekam man eine Ersatzlok, die gewohnten und erwartete Leistung brachte. Verspätungen inbegriffen…

Angekommen in Leipzig wurde die Unterkunft bezogen und man machte sich auf, gestärkt an einem der zahlreichen „Spätis“ (Anmerkung: Kleiner Laden, der außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten geöffnet hat; typisch für ostdeutsche Städte), den Leipziger Stadtteil „Connewitz“ oder zumindest den nördlicheren Teil davon, zu entdecken. Die ein oder andere Bar wurde angesteuert und so erlebte man eine interessante Mischung von Leipzig. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Die Vorboten des Winters mit Regenschauern und eisigen Temperaturen zeigten sich. Daher verschob man Tätigkeiten eher auf den Innenbereich, einzig das Völkerschlachtdenkmal wurde besucht. Das Wahrzeichen Leipzigs präsentiert sich monumental in der Landschaft und gedenkt an die Völkerschlacht von 1813 als Napoleon den Truppen von Preußen, Russland, Schweden und Österreich unterlag.

Während man Leipzig erkundet, findet man viele Ausdrucksformen der Zuneigung zu den diversen Fußballklubs, wobei spannenderweise (zumindest für jemanden, in dessen Stadt/Land nur ein Verein regiert) man durchaus den Wechsel der jeweiligen „Vorherrschaft“ sichtbar angezeigt bekommt. In der durchaus sehenswerten Innenstadt konnten dann sogar Wacker Innsbruck Sticker aus dem Juli entdeckt werden. Aber genug vom Sightseeing, schließlich war man wegen Fußball dort.

Chemie – Lok

Beim Auftritt des FC Wacker Innsbruck im Sommer wurden einige Kontakte zu Chemie-Fans geknüpft und diese hieß es natürlich unbedingt am Samstagabend zu vertiefen. Man tauschte sich über die „schönste Sache der Welt“ aus. Neben spannenden Berichten über den jeweiligen Fußballalltag, sowohl in Sachen Fankultur als auch „Alltagsgeschäft in der Liga“, wechselten dann zusätzlich Sticker den Besitzer. Da das Spiel am Sonntag um 12:30 Uhr angepfiffen wurde, entschloss man sich dann doch etwas früher die Nachtruhe einzuläuten.

Am Sonntag klingelte um 9 Uhr der Wecker und frisch gestärkt ging es mit den Gastgebern des vorherigen Tages in Richtung Stadion. Da das Spiel mit ca. 5.000 Zuschauern ausverkauft war, bildete sich klarerweise vor dem einzigen Eingang zur Haupttribüne und den Norddamm eine ordentliche Menschentraube. Trotzdem kam man ziemlich flott am Eingang vorbei und stand am Areal des Alfred-Kunze-Sportparks. Gestärkt mit einem „Frikadellen Brötchen“ ging es bei Sonnenschein und eisiger Kälte Richtung Norddamm. Beide Seiten begannen das Spiel mit einer Choreo, wobei die der Chemiker eindeutig imposanter war. Dass genau in der ersten Minute das Tor für Chemie fiel, pushte dann die Stimmung zusätzlich. In der Folge kam der Gastverein auf und konnte dann doch noch den Ausgleich erzielen. In der Halbzeitpause schlug das „Schicksal“ zu. Beim Kauf der Getränke meinte es Fortuna wohl gut mit uns und so erhielten wir uns wohl bekannte Becher. Nämlich jene, die man extra zur Saisoneröffnung im Juli anfertigte, als Wacker Innsbruck zu Gast war.


Die zweite Halbzeit bot nicht wirklich mitreißende Momente. Aber schließlich war ja Derby und in den letzten Minuten war dies auch auf dem Platz deutlich zu sehen. Gleich drei Rote Karten wurden verteilt. Trotzdem blieb es beim 1:1 im Duell der Erzrivalen. Auf der Tribüne behielt der Heimverein mit seinen Fans die Oberhand. Stimmungstechnisch war es ein gutes Derby. Natürlich gab es nach dem Spiel viel Gesprächsbedarf, denn das Ergebnis half keinem der beiden Teams und so richtig zufrieden war daher auch niemand.

Bedanken möchte ich mich bei meinen Gastgebern, die mir auch den Besuch im Stadion ermöglichten. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen in Innsbruck. Schließlich wünscht man sich in der Fanszene ja ein freundschaftliches Rückspiel zwischen dem FC Wacker Innsbruck und BSG Chemie Leipzig im Sommer 2024.

Autor: Alexander Riedling

Avatar photo

Autor: Christian Hummer

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content