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Men at Work

Man kann sich ja kaum noch daran erinnern. Und wenn man ehrlich ist, will man sich auch nicht unbedingt daran erinnern… 140 Tage werden vergangen sein, wenn der FC Wacker nach seinem Auftritt bei der Natterer Kleinfeldolympiade am Samstag wieder in den Pflichtspielbetrieb übergeht. 3357,5 Stunden, als man das letzte Mal um Punkte kämpfte. 201450 Minuten ohne rundes Leder, ohne Schwarz-Grün. Endlich ist die Leidenszeit vorbei, die Männer arbeiten wieder.

Can′t you, can′t you hear the thunder?

Dabei hätte man diesen Winter ja gefühlt durchspielen können, versprühte die vermeintlich kalte Jahreszeit großteils das Gefühl eines unbeständigen Frühlings. Der ist jetzt da, und mit ihm die ersten Gewitterzellen, die es hinter der Nordkette so schön Wetterleuchten lassen. Gekracht hat es auch in der Vergangenheit, und das nicht nur im Unterland. Die Buben von der Sill gingen, ja, verletzungsbedingt geschwächt, mit einer Niederlage in die Winterpause. Und so schmerzhaft auch jeder Punkteverlust ist, es war vielleicht auch kein schlechter Schuss vor den Bug. Das Spiel gegen Natters machte deutlich, dass hier Klasse und Routine nicht allein ausschlaggebend sind für Erfolg, dass jeder Verein mit seinem Platz, seiner Spielweise eine Gefahr darstellen kann. Wie gefährlich man sein kann, zeigte auch schon der kommende Gegner SV Kirchbichl. Beim Kracher der ersten Runde der Hypo-Tirol-Liga im vergangenen Jahr kam es zwar zu einem Fußballfest, an das sich das Tiroler Unterhaus erst langsam gewöhnen musste und das die kühnsten Befürchtungen von offizieller Seite in keinster Weise erfüllen mochte – es kam aber auch zu einer Niederlage des FC Wacker Innsbruck. Ein Tor von Tobias Noggler reichte den Kirchbichlern aus, um den vermeintlichen Favoriten zu schlagen. Dass dies keine Alltagsfliege war, zeigten die Männer von Peter Schnellrieder, der noch im Herbst das Szepter von Thomas Fleidl übernommen hatte, auch im Frühjahr 2023. Der frühe Führungstreffer von Romuald Lacazette wurde nur vier Minuten später durch Christoph Gschösser ausgeglichen, die Grün-Weißen entführten einen Punkt aus dem Tivoli.

You better run, you better take cover

Alles vergangene Zeiten für die Unterländer, die trotz der Erfolge gegen Wacker nicht über den vorletzten Tabellenrang hinauskamen und sich bei der Neugestaltung der Ligenlandschaft bedanken dürfen, dass sie auch heuer Tirol-Ligist sind. Denn in diesem Jahr schaut es ungleich besser aus. In den letzten 10 Runden nur einmal verloren – und damit gleich oft wie Innsbruck. Kein Wunder, dass die Formkurve der Kirchbichler nach oben zeigt, bis auf den 5. Tabellenrang hat man sich schon vorgeschoben, zu Hause blieb man gar in sechs Auftritten ohne Niederlage, nur ein einziges Team, die Oberperferer, konnten aus der SVK-Arena einen Punkt entführen. Wer ins Unterland kommt, der muss laufen. Und sich in Deckung nehmen, denn es wird scharf geschossen. 23 der 30 Saisontore wurden vor eigenem Publikum erzielt, nur 10 der 26 Gegentreffer musste man auf heimischen Terrain hinnehmen. Ob das so bleibt, ist aber fraglich, denn mit den Schwarz-Grünen kommt nicht nur das zweitbeste Auswärtsteam der Liga, sondern auch die Mannschaft mit dem besten Torverhältnis in der Fremde. In sechs Spielen mussten die Innsbrucker erst vier Treffer hinnehmen, ein Plus von 10 ist unter allen Vereinen unerreicht (wenn auch Mils, Längenfeld und Oberperfuss abseits der heimischen Kabinen torgefährlicher waren). Und es kommen ja nicht nur 11 Mann ins Unterland…

A land down under

Das Unterland wird nämlich wieder überschwemmt werden von Schwarz und Grün, von Fußballfreude und Enthusiasmus, wie die Hypo-Tirol-Liga das sonst nicht wirklich kennt. Seien wir ehrlich, wie es in ganz Fußballtirol unerreicht ist, egal in welcher Ligenhöhe. An die Fahrt ins Unterland kann man sich nebenbei schon gewöhnen, denn die einzige Auswärtsfahrt in ein Stadion westlich des Tivoli – zumindest in der Liga – geht aufs Fennerareal…

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Autor: Stefan Weis

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