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Fußball pur mit Dorfplatzidylle

6. April – Sommer, Sonne und an die 30 Grad. Ja, das ist zur Zeit der „Frühling“ in Tirol. Zuletzt wurde diese Temperatur um diese Jahreszeit im April 1934 erreicht. Also genau vor 90 Jahren. Da hat der FC Wacker Innsbruck gegen die Veldidena gespielt und ging in diesem Stadtderby mit 1:4 baden. Das Wetter in Breitenbach war heiß. Das Spiel dann eher nicht. Wacker siegte ziemlich „kühl“ und „trocken“ mit 2:0.

Lässig und bärig

Ca. 300 schwarz-grüne „Schlachtenbummler“ sind mit dem Zug nach Kundl gereist und von da aus die halbe Stunde zu Fuß nach Breitenbach. Andere taten sich zu Fahrgemeinschaften zusammen und wieder andere kamen mit dem Rad den Inn-Radweg entlang. Wo liegt eigentlich Breitenbach? Ein gelernter Tiroler kennt dieses Dorf gar nicht. Der Sportplatz in „Broatenboch“ (einige sagen auch Broatenbeck) liegt westlich der Gemeinde am Innufer. Die Anfahrt alleine ist schon erwähnenswert. Ein schmaler Weg führt entlang des Innufers, bis sich auf der anderen Seite ein Badesee und ein Kinderspielplatz auftut. Nach einer kleinen Liegewiese befindet sich dann der Sportplatz. Das hat was. Der Platz eng, mit einer schönen Tribüne und einem Vereinsheim, in dem nicht selten bis in die Morgenstunden gefeiert wird. Es erwartet einen dort Schirmbars und genug Platz zum Sitzen, so wie eine gute Verpflegung. Wegen des großen Andrangs kam es zu langen Wartezeiten. Eine richtige Dorfplatzidylle also. Das Spiel gegen den FC Wacker Innsbruck ließ sich im Dorf am Inn kein Interessierter entgehen. Bei vielen schlugen zwei Herzen in der Brust. Schließlich gibt es auch in Breitenbach viele Wacker-Fans. Schließlich fanden 1.300 Zuschauer den Weg ins idyllische „Badlstadion“. Damit hatten die Unterländer nur knapp weniger Zuschauer als Austria Salzburg im Heimderby gegen Wals-Grünau und deutlich mehr als der Regionalliga-West-Klub SC Imst gegen den SC Schwaz (700).

Gesehen habe ich den Bürgermeister der Gemeinde Breitenbach. Unser ehemaliger Stadionsprecher Christoph Knapp so wie unser langjähriger Geschäftsführer Gerald Schwaninger ließen sich diese Partie vor ihrer Haustüre ebenfalls nicht entgehen. Im Sektor der Schwarz-Grünen traf man auch auf Tiroler-Liga-Spieler (Kirchbichl), welche vor 14 Tagen gegen den FCW einen Punkt erobert haben. Da noch bei echtem Sauwetter, vier Grad und Starkregen. Am Sportplatz Breitenbach waren am Samstag auch extrem viele Kids zu sehen. Etwas, was einem das Herz erwärmt.

Klarer als das Ergebnis vermuten lässt

Der Ordnerdienst, die Bedienung und auch Funktionäre des SVB erwiesen sich als freundlich und hilfsbereit. Die Hitze Anfang April schien auch den Livestream zu überfordern. Die Gerätschaften mussten gekühlt werden. Das ist kein Aprilscherz! Der „Broatenbocher“ Fußballplatz war zwar sehr eng, aber im guten Zustand. Kein Wunder, denn die Heimischen sind mit zwei Auswärtsspielen in das Frühjahr gestartet. Auf dem 2024 noch „jungfräulichen“ Platz hatten die Heimischen die erste Topchance. Da brandete auf der Tribüne schon Jubel auf, aber der Ball bauschte lediglich das Außennetz. Wacker war spielbestimmend, ohne zu glänzen. Aber die 1:0-Halbzeitführung der Innsbrucker war doch hochverdient. Und als es in Halbzeit zwei Strafstoß für den FCW hieß, schien der Käse gegessen zu sein. Zumal einer der Unterländer mit Gelb-Rot vom Platz musste. Wie hat doch Stefan Weis in seinem tivoli12-Vorbericht geschrieben: ‚Ach, wie schießt ihr schlecht.‘ Aber lieber Okan Yilmaz, wer in einem Spiel dann zweimal trifft, darf schon mal einen Elfer schwach schießen. Die Hausherren parkten dann den Mannschaftsbus in ihrem Strafraum und wehrten sich tapfer. In den zweiten 45 Minuten sind die Unterländer lediglich zweimal über die Mittellinie gekommen, doch erst in der 87. Minute ist das erlösende 2:0 gefallen. Am Ende haben alle(!) Lager im Breitenbacher „Badlstadion“ gefeiert. Die Heimischen haben sich gesagt, auch eine knappe Niederlage kann man feiern und Gerüchten zur Folge sitzen ein paar davon immer noch im Vereinsheim. Unser Trainerteam war nach der Gala vom Ostermontag auch mit dieser Partie zufrieden. Dann sollte das unser Publikum auch sein. Galaabend gibts nicht an allen Spieltagen.

Nachwehen

Das Osterwochenende vor einer Woche hatte es in sich. Zwei emotionelle Siege – davon eine Gala vor knapp 2000 begeisterten Fußballfans. Da zur Tagesordnung überzugehen, ist nicht immer einfach. Das haben schon große Mannschaften leidvoll erfahren müssen. Beim Cup-Achtelfinale gegen das Regionalliga-Tirol-Team aus Ebbs stellte sich Schiedsrichter Patrick Elsler in den Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst ließ der Unparteiische wegen einer Klorolle, geworfen von einem Vorschulkind an der Mittellinie, die Mannschaften für fünf Minuten in die Kabinen verschwinden. Das mag zwar konsequent sein, aber trotzdem maßlos überzogen. Zu allem Überfluss vermerkte der Referee noch einen „Platzsturm“ nach Spielende in seinem Spielbericht. Dort hieß es „50 Kinder mit Begleitpersonen“ seien aufs Feld gestürmt. Für ersteres gab es vom TFV-Strafsenat eine Abmahnung für den FCW und zweiteres wurde zu Recht erst gar nicht behandelt. Wäre auch grotesk gewesen, denn auf Sportplätzen wie in Breitenbach, Längenfeld, Münster etc., ist es gar nicht möglich den Kindern den Zugang zu den Rasen zu verwehren. Warum sollte man das auch tun? Das ist auch ein Teil des Unterhaus-Fußballs. Warum soll es in Innsbruck untersagt sein? Lasst die Kinderaugen doch leuchten, mit ihren Vorbildern abfeiern und Lieder der regionalen Vereine singen und nicht nur mit Ronaldo- oder Messi-Shirts herumlaufen! In Breitenbach haben dann sogar einheimische Kinder die schwarz-grünen Lieder nachgesungen… Herr Elsler hat sich wegen seiner Kleinlichkeit eine an und für sich tadellose Schiedsrichterleistung zunichte gemacht.

Erfreuliches

Wacker II siegte beim FC Lechauschau mit 2:0. Auch unsere U16 blieb bei der SPG Brixental mit 3:2 siegreich. Die Burschen mussten aber erkennen, dass im Meisterplayoff die Trauben doch höher hängen. Wackers U9 (siehe Foto) hat in Thaur ein Turnier mit einem Torverhältnis von 12:2 gewonnen und die U13 kehrte vom FC Stubai mit einem 3:2 Sieg im Gebäck zurück. Einen 11:3 Kantersieg bei der SPG Innsbruck West konnte eine starke U11 des FCW feiern.


Die Wacker-Damen nutzten das spielfreie Wochenende zu einem Kurztrainingslager und holten sich dabei den Feinschliff für den Abstiegskampf.

Für unsere Kampfmannschaft geht es am Sonntag am Tivoli um 17.00 Uhr gegen die bisherige Überraschungsmannschaft der Tiroler Liga, den SV Längenfeld weiter. 

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Autor: Rudolf Tilg

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