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Ausgeschieden und dennoch viel gewonnen

Normalerweise reiten in der Walpurgisnacht die Hexen aus. Aber am Dienstagabend waren es die Fußballfans. Mit oder ohne Besen. Knapp 3100 an der Zahl. Das Duell hieß 5. Liga gegen die Regionalliga West. In dieser Nacht schien fast alles verhext zu sein. Wade verletzte sich bereits am Samstag in Brixen im Thale. Zudem waren etliche andere ebenfalls angeschlagen. Dazu fehlte unser Kapitän Rami Tekir krankheitsbedingt und Ondrej Jakubov konnte auch nicht spielen. Trotzdem wurde es ein sehenswerter, von Taktik und Disziplin geprägter Cupfight. Vor den Augen von Innsbrucks Neo-Bürgermeister Johannes Anzengruber und der Vereinslegende Kurt Jara. Aber am Samstag davor war doch auch noch etwas…

In Brixen im Thale

Vor der Kür kam die Pflicht. Tirol ist schön und die Landschaft zauberhaft. Ein ganz besonderer Flecken ist das Brixental. Oberhalb des Hopfgartner Waldes tut sich eine für Tirol ungewöhnliche Breite auf. Darum sollen die Unterländer auch offene Leute sein, und die durch die engen Täler umgebenen Oberländer stur, wie die Geißböcke. Das halte ich aber für ein Gerücht. Ich kenne sehr freundliche und offene Oberländer und im Brixental sind etwa die Kirchberger weit sturer als die Kitzbüheler und so manche Oberländer. Ja echt. Und die Brixner? Ich habe jedenfalls lauter nette Leute kennengelernt. Ich hätte mir beim Kiosk beinahe selbst in den Hintern gebissen. Ein wenig sticheln muss man in der Fremde schon. Überhaupt, wenn die „violett“ sind. Ich erwischte aber ausgerechnet den Schiedsrichter Dr. Daniel Bramböck. Aber das hat dem nicht geschadet und der Schiedsrichter lieferte dann eine tadellose Leistung ab. Er reiht sich damit in die meist adäquaten Leistungen der Unparteiischen in diesem Frühjahr ein. Das darf ruhig auch einmal erwähnt werden.

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Auffallend war das Heer des Ordnerdienstes. Vorwiegend junge Leute mit den Ordnerjacken des einheimischen Krampusvereins. Hoffentlich holt uns hier nicht noch der Teufel. Ich habe denen auch versprochen zu erwähnen, dass sie nett seien. Klar doch! Mit der Barrierefreiheit ist es in Brixen so eine Sache. Aber nach einer waghalsigen Kletterpartie habe ich auch das Spielfeld erreicht. Das Vereinsheim hat eine Terrasse, welche zur Hochtribüne wurde. Die Heimischen zündeten „violett-weißen“ Rauch. Wie ich das liebe. Die Tivoli Nord direkt daneben schien schon „on fire“ zu sein. Zumindest gesanglich mit neuen Gesangstexten. Die Einheimischen zückten daraufhin ihre Smartphones. Das muss festgehalten werden. Das Spiel war dann weniger on fire. Was nach 28 Minuten und einer 2:0-Führung des FC Wacker wie eine souveräne Angelegenheit ausgesehen hatte, wurde nach dem Anschlusstreffer der Violetten zum Arbeitssieg. Aber zu mehr als einer wirklich aussichtsreichen Chance kam Andi Hölzls Mannschaft auch wieder nicht mehr. Und wenn man den Sack nicht zumacht, bleibt es eben bis zum Schlusspfiff spannend. Apropos Andi Hölzl und seine Buam, Trainer und Spieler meinten unisono, was für ein tolles Erlebnis und waren mit ihrem Spiel zufrieden. Auch die 950 Zuschauer in beiden Fanlager waren das restlos …

Wir feiern ein Fest

Bundesliga, Champions-League, ÖFB-Cup, es gibt genug Spiele zum Mitfiebern. Aber in Innsbruck hieß es, gehen wir das „Inschbrugga Derby“ schauen. Sogar im Stadtteil Reichenau wurde gefiebert. 250 (gegen Schwaz),200, 130, so lauten die üblichen Zuschauerzahlen der SVG in den letzten Runden. Beim Vorverkauf am Freitag in deren Kantine wurden zu den bestellten 200 Karten innerhalb einer Stunde noch einmal so viele nachbestellt. Für deren Verhältnisse schon sensationell. Die Schwarz-Roten hatten auch einen „Tausender“ geopfert, um im Stadion trainieren zu dürfen. Die waren auch „on fire.“ Für ein etwaiges Scheitern wurde schon mal vorgebaut. Reichenaus Trainer behauptete doch tatsächlich in der „Krone“ Wacker hätte ja 10 Profis. So tönte es aus der Reichenau Richtung Pradl herüber. Da hätte ich mich fast an meiner Brezel verschluckt. Sagte ich nicht erst neulich, in Tirol ist über den FC Wacker Innsbruck sehr viel Meinung, aber dafür kein Wissen im Umlauf. Und auch die Journaille ist da keineswegs besser – siehe Fraisls Erinnerungslücken („die West war zuletzt beim FC Tirol so voll“) oder Grubers Geschichtsfälschungen (versucht regelmäßig den FC Swarovski als FC Tirol zu verkaufen). Aber egal, die Schwarz-Roten waren der Liga wegen die klaren Favoriten. Aber die Schwarz-Grünen wollten unbedingt das Halbfinale erreichen. Jeder Sportpsychologe würde bestätigen, dass das Druck erzeugt. Großen Druck. Auch wenn man das selbst herunterspielt. Dann kommen noch 3 089 Zuschauer zu dem Cup-Derby. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das ist Bundesliganiveau. Die Stimmung im Stadion erst recht und war so etwas von erstklassig! Das Spiel war von Taktik geprägt. Kein Team wollte so richtig öffnen. Beide Teams hätten das Spiel in den 90 Minuten entscheiden können. Auch war es so, dass die Phasen während der Partie mehrmals gewechselt haben. Einmal hat der FCW dominiert und dann wieder die Gäste. Ein Elfmeterschießen ist reine Nervensache. Die routinierteren Gäste haben sich durchgesetzt. Der schwarz-grüne Anhang hat sofort nach dem Spiel verkündet, „so wollen wir euch kämpfen sehen. Genau so“. Es besteht kein Grund zum Hadern. Mund abputzen, sich sammeln und immer wieder aufstehen! Das ist der FC Wacker Innsbruck. Auf diese Mannschaft können wir stolz sein. Gewonnen wurde die Erkenntnis, dass man die beste Amateurmannschaft Tirols vollends fordern konnte und in 90 Minuten nicht verloren hat. Die Spieler können Lehren aus diesem Spiel ziehen, das Trainerteam und die Verantwortlichen auf der Tribüne bekamen wertvolle Erkenntnisse geliefert. Gegen den SC Imst hatten wir das Spielglück auf unserer Seite, gegen die Reichenau eben nicht. So ist der Fußball … Ganz klar, dass die Spieler sehr enttäuscht waren. Aber am Samstag geht es schon mit einem Heimspiel gegen die Haller Löwen (18 Uhr) weiter.

Apropos: Ab Samstag wird die Wackere „Fanzone“ von der Westtribüne ins Nord-West Eck übersiedeln (das ist ein Wunsch unserer Ehrenamtlichen; auch um ihnen die Wege zu verkürzen), wo es schon ab 15.00 Uhr bei einer Grillerei mit argentinischem Sound hoch her gehen wird. Kommt alle im FCW-Trikot!

Viele Tore und Trauer

Wacker II hielt sich am Samstag mit einem 8:0 gegen die 2. Mannschaft der SPG Oberland West schadlos uns legte am Mittwoch einen 6:2-Heimsieg gegen Flauerling/Polling nach. Die Damen verloren in der Frauen-Bundesliga leider ihr Heimspiel gegen die SPG BW Linz/Union Kleinmünchen mit 1:2. Wackers U16 siegte bei der U16 des FC Kufstein mit 5:2. Die U14 bezwang die TFV-Mädchenauswahl mit 7:3. Unsere U13 konnte bei der SPG Mieminger Plateau einen 9:0-Sieg einfahren. Auch die U 12 und die U11 waren im Einsatz. Die Ergebnisse spare ich mir. Der Spaß und die Freude am Mannschaftssport haben im Unteren Bereich im Vordergrund zu stehen. So nahmen auch die U10, U9, U8 und U7 erfolgreich an Turnieren teil. Der FC Wacker Innsbruck lebt.

Die Wackerfamilie trauert um Spielerlegende Heinz Binder (81). Heinz war auch als Co- und Interimstrainer in Innsbruck erfolgreich tätig. Ruhe in Frieden, Heinzi!

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Autor: Rudolf Tilg

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