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Vom Zillertal bis zum Dank an die Liga

Mit Mayrhofen hatte der FCW noch eine offene Rechnung. Überhaupt haben die Schwarz-Grünen im Frühjahr bislang alle „offenen Rechnungen“ beglichen. Wirklich alle? Im letzten Spiel des Herbstdurchgangs war doch etwas. Wackers einzige Niederlage in dieser Saison passierte am Natterer „Minimundusplatz“. Am Freitag um 18.30 Uhr kommt es am Tivoli zur Revanche. Dann werden wir sehen, wie die Burschen von Trainer Aleksandar Matic mit einem Spielfeld „für Erwachsene“ zurechtkommen.

Nichts angebrannt

Dunkle Wolken zogen über dem Mayrhofer Alpenstadion auf. Die Wettervorhersage prognostizierte ja nichts Gutes. Würde es unser drittes Spiel in Folge bei strömenden Regen werden? Ganz so wild wurde es dann aber zum Glück nicht. Vielleicht hat ja die Choreografie der Wacker-Fans das Unwetter vertrieben.

1.350 Zuschauer – zuzüglich einiger interessierte Beobachter auf den Balkonen der benachbarten Wohnhäuser – wollten dem Neo-Meister auf die Beine schauen. Ein Teil davon dürfte auf eine Überraschung des Heimteams gehofft haben. Die Hausherren konnten aber lediglich in den Anfangsminuten mit den Gästen aus Innsbruck mithalten. Chancen auf einen Punktezuwachs waren da durchaus vorhanden. Doch die Schwarz-Grünen ließen schlussendlich nichts anbrennen und stellten erneut ihre gute Form unter Beweis. Man siegte im Zillertal hochverdient mit 3:0. Es steht fest, dass die „Edelweißkicker“ auf eine Niederlage des SC Mils im letzten Spiel hoffen und selbst drei Punkte einfahren müssen. Dann würden die Zillertaler aufgrund des gewonnenen direkten Duells mit dem FCW eine Liga höher steigen. Weniger spannend verlief hingegen das Duell an der Spitze. Der Vorsprung des FCW auf den ersten Verfolger SC Mils beträgt mittlerweile 13 Punkte. Bei einem Torverhältnis von 82:16.

Tiroler Liga ade

Blicken wir zwei Jahre zurück. Da wusste niemand, ob der FC Wacker Innsbruck am nächsten Tag noch existieren würde. Selbst als die endgültige Eingliederung des FCW in die Liga feststand und der Kader in einer echten Rekordzeit zusammengestellt worden ist, musste man befürchten, dass jedes Spiel das Letzte hätte sein können. Dennoch ist es gelungen, dem Verein den Spielbetrieb zu ermöglichen und inzwischen steht man Dank Partner LAFC auf soliden Beinen. TFV und TT hatten ob der Fans des Tiroler Traditionsvereins einmal mehr Panik verbreitet und Geisterspiele heraufbeschworen. Als würden Fans des FCW jeden Sportplatz in Tirol in Schutt und Asche legen und ganze Dörfer niederbrennen. Aber schon nach dem ersten Auftritt der Schwarz-Grünen in Kirchbichl wurde diese Panikmache ad absurdum geführt. Der Veranstalter sprach nach der Partie von Rekordgewinnen und wirklich lässigen Fans. So ging es weiter und immer weiter. Von Prutz bis nach Ebbs, von Mayrhofen bis Kematen. Den Blues haben wir 800 Bosna abgekauft. Noch vor einem Jahr sah sich die Dorfpolizei in Mayrhofen (als einzige!) veranlasst Einlasskontrollen durchzuführen – natürlich nur beim Auswärtssektor. Am Samstag war davon jedoch nichts mehr zu sehen. Allerdings leider auch nichts mehr von der Grillstation neben dem Auswärtssektor. Seltsam, dass ausgerechnet Zillertaler auf ein Geschäft verzichten. Vielleicht war aber auch das der Wetterwarnung geschuldet. Es gab in diesen zwei Jahren reihenweise Vereinsfunktionäre, die sich bedankt haben und voll des Lobes über die schwarz-grüne Anhängerschaft waren. Im Falle von Breitenbach kam der Dank sogar vom Bürgermeister des Ortes selbst. In Form einer E-Mail an die Redaktion von tivoli12. „Geisterspiele“ fanden in Tirol in diesen zwei Jahren einzig und allein in der Bundesliga statt, aber das ist eine andere Geschichte…

Einfach nur DANKE sagen

Das alles wäre aber nicht möglich gewesen, hätten sich unsere Gastgeber nicht so viel angetan. Und da nehme ich niemanden aus! Die Organisation an Spieltagen der Tiroler Liga Vereine war durch die Bank ausgezeichnet. Normalerweise hat diese Liga einen Durchschnitt von ca. 200 Zuschauern. Bei Spielen mit schwarz-grüner Beteiligung wurden daraus um mindestens ganze 1000 mehr. Überall wurden die Besucherrekorde geknackt. Eine Riesenherausforderung für die kleinen Vereine. Die wurde überall erstklassig bewältigt. Die allermeisten Profivereine (ich kenne jedes Stadion in Österreich) könnten sich von ehrenamtlichen Helferlein in der Tiroler Liga eine Scheibe abschneiden. Und weit mehr noch: Sogar Tribünen wurden eigens für uns aufgestellt. Natters schoss dabei den Vogel ab. Mir wurden Stühle hinter die Seitenlinie nachgetragen, damit ich es beim Fotografieren einfacher habe. Kematen, Volders, St. Johann, Völs und Ebbs haben vor einem Jahr den Sprung in die Regionalliga Tirol geschafft. Die sehen wir in der kommenden Saison wieder. Das waren tolle Spiele in der letzten Saison. Vergangenen Sommer kamen dafür neue Vereine zur reformierten Liga hinzu. Ich werde diese Liga wahrlich nicht vermissen, aber ich habe viele neue Freunde kennengelernt und tolle Erlebnisse und Eindrücke sammeln dürfen. Darum will ich einfach DANKE sagen! Aber auch dem Stadionbeitreiber des Tivolis und der Stadt Innsbruck muss man einen Dank aussprechen. Die Fanszone unterhalb der Nordtribüne nach den Spielen und der fliegende Ausschank auf der Tribüne zugunsten des FCW sind eine tolle Sache. Das gab es zu Profizeiten nie! Am Freitag folgt nun die Meisterparty! Der FC Wacker Innsbruck, seine Spieler und auch wir Fans haben uns diese Feier wahrlich verdient! Am Freitag ab 18.30 Uhr geht’s los im Tivoli.

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Autor: Rudolf Tilg

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